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Kräuter für den Winter

Petersilie und Schnittlauch sind die wohl bekanntesten und meist genutzten Küchenkräuter. Der Schnittlauch zieht sich im Herbst komplett ein, so dass er über den Winter nicht mehr geerntet werden kann. Erst im Frühjahr treibt er wieder aus und sorgt dann erneut für Würze im Salat und anderen Gerichten. Petersilie bleibt über den Winter grün und steht im folgenden Frühjahr so lange zur Verfügung, bis die langen Dolden für die Blüten wachsen. Schwierig wird das Ernten im Winter jedoch, wenn das Petersilienbeet mit Schnee bedeckt ist. Bei Frost ist das Kraut zudem glasig und kann in diesem Zustand nicht verwendet werden. Über die kalten Monate hinweg gibt es also normalerweise weder Schnittlauch noch Petersilie.

Das muss nicht sein, wenn rechtzeitig Vorsorge getroffen wird. Die einzelnen Schnittlauchhalme wachsen aus kleinen Zwiebeln heran. Bevor der Laub gelb wird, kann ein Teil des Schnittlauchs samt den Zwiebeln mit den daran hängenden Wurzeln in einem Blumentopf weiterkultiviert werden. Geeignet ist eine nährstoffreiche Erde mit hohem Humusanteil. Am besten, man macht dann erst einmal einen radikalen Rückschnitt, muss aber nicht sein, wenn die Halme prima aussehen.

Ein Teil der Petersilie im Freiland kann gleichfalls in einen Topf mit gutem Substrat umziehen. Die beiden Kräutertöpfen dürfen aber noch nicht gleich ins Haus. Die Pflanzen sollen sich erst draußen an ihren neuen Untergrund gewöhnen. Deshalb geschieht das Umpflanzen am besten bereits im Oktober, damit sie etwa 1-2 Wochen später in die Wohnung können.

Geht es in Richtung erste Nachtfröste, können sie ins Haus. Der Standort dort muss unbedingt sehr hell mit üblicher Zimmertemperatur sein. Beide Kräuter mögen es gerne feucht, zu trockene Erde bekommt ihnen gar nicht gut. Allerdings ist zu viel Wasser auch wieder nicht ideal. Wenn die Töpfe Abflusslöcher besitzen, kann überschüssiges Wasser gut abfließen. Das nützt jedoch nicht viel, wenn der Übertopf nicht geleert wird, denn dann haben die Pflanzen immer noch nasse Füße.

Mit einem hellen Standort und regelmäßigem Gießen überdauern Schnittlauch und Petersilie den Winter sehr gut im Haus und halten stets frisches Kräutergrün für das Kochen bereit.

Wermut

Bei dem Wermut handelt es sich um eine der imposantesten Kräuterpflanzen, die die Natur zu bieten hat. Bis zu 1,50 m wird Wermut hoch und erreicht dazu noch eine stattliche Breite. Der Ausdruck „Wermutstropfen“, der das Synonym für eine schmerzliche Lebenssituation darstellt, zeigt allzu deutlich, dass es sich um ein Kraut mit einer hohen Konzentration an Bitterstoffen handelt. So ist Wermut auch ein fester Bestandteil in allen „Magenbittern“, die der Verdauung dienen sollen. Wermutwein war bereits den Römern sehr gut bekannt. In den warmen Gebieten um das Mittelmeer liegt die Heimat der Wermutpflanze. Ihr werden Appetit anregende und den Magen positiv unterstützende Eigenschaften zugeschrieben. Allerdings ist Wermut mit Vorsicht zu genießen. Ein allzu üppiger Konsum kann zum Wahnsinn führen. Etwas getrocknetes Laub als Gewürz zu fetten Speisen ist jedoch vollkommen unbedenklich und verleiht dem Fleisch und der Soße einen aromatischen Geschmack. „Wermut“ weiterlesen

Die Vielfalt der Minze

Wer den Geschmack eines Spearmint-Kaugummis kennt, der weiß auch, wie die Grüne Minze schmeckt. Sie ist wohl auch die bekannteste Vertreterin, der zu den Lippenblütengewächsen gehörenden etwa 30 Minzenarten, die vorwiegend in den gemäßigten Zonen auf der Nordhalbkugel der Erde vorkommen. Die Ackerminze ist die wilde Form, die bevorzugt auf feuchten Wiesen und Auen wächst. Solch ein Standort ist bei nahezu allen Minzenarten äußerst beliebt. Zu trocken und dauernder Sonnenbestrahlung ausgesetzt, wird sich eine Minze nicht wohl fühlen. Lichter Schatten ist ihr da schon wesentlich angenehmer. „Die Vielfalt der Minze“ weiterlesen

Schnittlauch, die vitaminreiche Würze

Endlich ist die Zeit gekommen, dass die Selbstversorgung aus dem Garten wieder funktioniert, zumindest was das Würzen der Speisen betrifft. Der Schnittlauch ist jetzt bereits so hoch gewachsen, dass er sich wieder wunderbar mit Hilfe einer Schere ernten lässt. Über die Wintermonate hatte er sich komplett ins Erdreich zurück gezogen. Schnittlauch gehört zu den ersten Gartenkräutern, an denen man sich bereits im zeitigen Frühjahr bedienen kann. „Schnittlauch, die vitaminreiche Würze“ weiterlesen

Der Borretsch gibt jetzt noch mal alles

Am bekanntesten dürfte ja die Sorte mit den blauen Blüten sein. Borretsch gibt es aber auch mit weißen Blüten. Sein leicht nach Gurken schmeckendes Aroma macht ihn so beliebt als Salatzugabe, egal ob im Kopf- oder im Kartoffelsalat. Zudem ist er ein wichtiger Bestandteil der „Frankfurter Grünen Soße“, eines der Nationalgerichte in Hessen. Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer, Schnittlauch und der Borretsch sind die traditionellen Kräuter, die für diese Speise verwendet werden. Klein geschnitten und mit gewürftelten, abgekochten Eiern werden diese Kräuter in Saure Sahne eingerührt, gewürzt und zu Kartoffeln oder kaltem Fleisch gereicht. Figurbewusste Menschen werden lieber zu Quark und Joghurt greifen, was genauso gut schmeckt. „Der Borretsch gibt jetzt noch mal alles“ weiterlesen

Basilikum

Italienische Küche ohne Basilikum ist einfach nicht vorstellbar. Pizzen, Speisen mit Mozzarella oder Tomaten, Nudelgerichte, Salate sowie Fleisch und Fisch können mit dem aromatischen Basilikum geschmacklich verfeinert werden. Der Einsatz ist schier unbegrenzt. Verwendet wird zumeist das frische Kraut, denn getrocknet verliert es an Aroma und gefrostet ist es eigentlich unbrauchbar. Sets frisches Basilikum im Haus bzw. im Garten zu haben wäre natürlich toll. „Basilikum“ weiterlesen

Liebstöckel (Maggikraut), die außergewöhnliche Würze

Weil der Duft und der Geschmack dieses Krautes dem bekannten Würzmittel Maggi sehr ähnelt, bekam es umgangssprachlich den Namen Maggikraut. Ich persönlich würze meine Suppen nur noch mit Liebstöckel, also vollkommen naturbelassen und muss nicht mehr auf das Fertigprodukt, das Geschmacksverstärker, Glutamat und Salz beinhaltet, zurückgreifen. Damit ich auch im Winter versorgt bin, schneide ich mir im Spätsommer Portionen zurecht, die ich in kleinen Tiefkühltüten einfriere. Liebstöckel kann natürlich auch getrocknet werden, aber es büßt dann von seinem Aroma ein.

Nicht nur Suppen, sondern auch Salaten, Eintöpfen und Fleisch- und Fischspeisen verleiht der Liebstöckel seinen einzigartigen Geschmack. Damit gewürzt, kann auf Salz ganz oder zumindest größtenteils verzichtet werden, was besonders für Hypertonie-Erkrankte von Bedeutung ist. Hildegard von Bingen verabreichte bei Ödemen Liebstöckel. Er unterstützt somit nicht nur eine salzarme Kost, sondern wirkt sogar aktiv bei der Entwässerung des Körpers mit. In der traditionellen Heilkunde wurden allerdings vorwiegend die zermahlenen Wurzeln und die Samen eingesetzt. Das Kraut hat jedoch die gleichen Inhaltsstoffe. Dies sind vorwiegend ätherische Öle, die für den kräftigen Geruch der Pflanze verantwortlich sind. Sie fördern auch die Produktion von Magensäften, was sich positiv auf die Verdauung auswirkt. Deshalb auch die Verwendung als Likör und als Magenbitter. „Liebstöckel (Maggikraut), die außergewöhnliche Würze“ weiterlesen

Oregano

Oregano, auch Dost oder Wilder Majoran genannt, darf eigentlich in keinem italienischen Gericht fehlen. Er ist aber auch ein wichtiger Bestandteil der griechischen und der spanischen Küche. Die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Pflanze liebt die Sonne. Ein warmer Standort, dazu noch kalkhaltiger Boden, und der Oregano fühlt sich pudelwohl. Sein Name kommt aus dem Griechischen (Oros = Berg; Ganos = Schmuck) und heißt übersetzt Schmuck der Berge.

Oregano gehört zur Familie der Lippenblütler, trägt ovalförmige, leicht behaarte Blätter und blüht von Juni bis September. Die hellrosa bis lila gefärbten, kleinen Blüten wachsen doldenartig seitlich aus einem Stängel heraus, der bis zu 50 cm hoch wird, und bilden ganz oben eine dichtere Krone. Die restliche Pflanze erreicht eine Höhe von max. 25 cm. Die meisten Sorten sind auch bei uns winterfest. Zudem kann die Staude lange Zeit am selben Standort verbleiben, der untere Teil wird allerdings mit der Zeit holzig. Ein rechtzeitiger kräftiger Rückschnitt verhindert das. Der Wilde Majoran bildet unterirdische Ausläufer und geht dabei immer mehr in die Breite. Somit wird er auch ganz einfach vermehrt, indem man im Herbst ein Teilstück mit dem Spaten trennt und an einem anderen Platz eingräbt.

Oregano

Eigentlich darf Oregano auf keiner Pizza fehlen. Frisch von der Pflanze geerntet oder getrocknet kann er zum Einsatz kommen. Tomatengerichten gibt er seinen typischen mediterranen Geschmack. Im Gegensatz zu Petersilie, ist das Mitkochen ein Muss, denn erst beim Erhitzen gibt der Oregano sein ganzes Aroma frei. Ich mag zum Beispiel auch, wenn klein geschnittener Oregano mit in den Kloßteig kommt. Eierspeisen, gewürzt mit Wildem oder normalem Majoran, schmecken ebenfalls  sehr lecker.

Zum Trocknen, als Vorrat für den Winter, schneidet man am besten Laubbündel ab und hängt sie an ein schattiges Plätzchen. Die getrockneten Blätter können dann einfach abgezupft und in geschlossene Behälter gefüllt werden. Wem das zu lange dauert, legt die Büschel in einen 40° C warmen Backofen. Frisch  gepflückt und in Öl eingelegt, hält sich Oregano ebenfalls eine Weile und wird Bestandteil einer leckeren Salatzugabe.

In der Heilkunde fand der Dost wenig Verwendung, aber seine Bedeutung in der Welt des Übersinnlichen ist dann doch spannend. So soll Dost vor bösen Dämonen schützen und wurde zur Hexenabwehr eingesetzt. Weil er jeden Kummer vertreibt, erhielt er im Volksmund auch den Namen Wohlgemut. Also liebe Gartenbesitzer, pflanzt Oregano und das Glück zieht ein!

Die Petersilie (Petroselinum crispum)

Die Petersilie gehört zu den Doldengewächsen und ist wohl das bekannteste Küchenkraut überhaupt. Egal ob für die Suppe, den Kartoffelsalat oder für die Soße, fast überall kann sie Verwendung finden. Wichtig ist nur, dass sie bei gekochten Gerichten erst kurz vor dem Servieren zugegeben wird. Also auf keinen Fall mitkochen, sonst gehen der Geschmack und die Inhaltsstoffe verloren.

Petersilie eignet sich mit seinem frischen Grün auch wunderbar zum Dekorieren von kalten Platten und auf allem Belegtem oder einfach kleingehackt über die Kartoffeln gestreut. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Optisch macht sich die gekrauste Petersilie besser, obwohl die Petersilie mit glatten Blättern im Geschmack würziger und gehaltvoller ist, bezüglich Vitaminen (vor allem Vitamin C) und Mineralstoffen (Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium).

Petersilie (Petroselinum crispum)

Die Petersilie, frisch gepflückt aus dem eigenen Garten, schmeckt natürlich am allerbesten. In Töpfen gezogen gestaltet sich die Kultivierung etwas schwierig. Meist wird das nach dem Kauf noch ansehliche Kraut immer gelber und das Nachwachsen will auch nicht so gelingen. Um wirklich mit dem Petersilientopf auf Dauer Erfolg zu haben, muss der Daumen noch grüner als grün sein.

Am besten, man sät sie jedes Jahr frisch ins Freiland aus, wobei der Standort nur maximal zwei Jahre der gleiche sein soll. Ein halbschattiger Platz ist der prallen Sonne vorzuziehen. Die Aussaat kann bereits im März erfolgen, wobei ich der Meinung bin, dass eine spätere Aussaat, wenn der Boden nicht mehr so viel Winternässe aufweist, mehr vom Erfolg gekrönt ist. Die Keimung dauert bis zu vier Wochen. Da die Petersilie auch eine Lieblingsspeise aller Schnecken ist, kann es natürlich passieren, dass die zarten ersten Blättchen gleich in deren Mägen landen. Somit bedarf es in manchem Jahr einer Nachsaat. Wer nicht so lange warten will, erwirbt sich zur Überbrückung einen fix und fertigen Petersilienstock mit Erde und setzt ihn mit ins Beet.

Ist die Petersilie erst mal ordentlich aufgegangen, versorgt sie uns bis in den Spätherbst. Mehr noch, die Wurzeln vom Vorjahr schlagen im Frühling wieder aus. Bis sich dann die Blütendolden bilden, was immer erst im zweiten Jahr geschieht, können noch Blätter abgezupft werden. Danach verliert die Petersilie an Geschmack und wird am besten im Kompost entsorgt.

Auch als Heilmittel hat sich die Petersilie einen Namen gemacht. So soll sie entwässern und zudem eine aphrodisierende Wirkung haben.