Wermut

Veröffentlicht am 12.08.2011 in Allgemein, Kräuter

Bei dem Wermut handelt es sich um eine der imposantesten Kräuterpflanzen, die die Natur zu bieten hat. Bis zu 1,50 m wird Wermut hoch und erreicht dazu noch eine stattliche Breite. Der Ausdruck „Wermutstropfen“, der das Synonym für eine schmerzliche Lebenssituation darstellt, zeigt allzu deutlich, dass es sich um ein Kraut mit einer hohen Konzentration an Bitterstoffen handelt. So ist Wermut auch ein fester Bestandteil in allen „Magenbittern“, die der Verdauung dienen sollen. Wermutwein war bereits den Römern sehr gut bekannt. In den warmen Gebieten um das Mittelmeer liegt die Heimat der Wermutpflanze. Ihr werden Appetit anregende und den Magen positiv unterstützende Eigenschaften zugeschrieben. Allerdings ist Wermut mit Vorsicht zu genießen. Ein allzu üppiger Konsum kann zum Wahnsinn führen. Etwas getrocknetes Laub als Gewürz zu fetten Speisen ist jedoch vollkommen unbedenklich und verleiht dem Fleisch und der Soße einen aromatischen Geschmack.

Wermut

Nicht nur als Tee oder Gewürz lohnt sich der Anbau von Wermut. Sein attraktives Äußeres bereichert jeden Garten. Dazu kommt noch der ganz typische Wermutgeruch, der weite Teile des Gartens einhüllt. Schädlinge meiden den Wermut. Das bittere Aroma steckt in den Drüsenhaaren und hält alle Fressfeinde fern. Beim Zerreiben des Laubes zwischen den Fingern wird der Geruch allzu deutlich. Diese Bitterstoffe werden sogar mit dem Regen in das Erdreich geschwemmt, ein wirksamer Trick des Wermuts, um seinen Platz zu behaupten. Andere Pflanzen mögen diese Bitterstoffe gar nicht und verzichten deshalb lieber auf diese Stellen, auch das Unkraut.

Wirklich interessant ist die blau-grüne Färbung des filigranen Laubes vom Wermut mit der silbrig glänzenden Behaarung, die an Filz erinnert. Sehr deutlich hebt sich die Pflanze damit von all den anderen Grüntönen im Garten ab. Dazu kommen ab Juli noch die gelben Blüten. Wermut ist mehrjährig und zieht sich über den Winter komplett ins Erdreich zurück.

Als Mittel gegen Motten ist Wermut unschlagbar. Wer keine Chemie in seinem Kleiderschrank möchte, hat mit getrocknetem Wermutskraut ein überaus effektives Präparat gegen die gefräßigen Schädlinge. Ideal sind mit Wermutkraut gefüllte Stoffkissen, an verschiedenen Stellen im Kleiderschrank verteilt. Der Inhalt sollte aber jeden Sommer mit neuem Kraut ausgetauscht werden.

Ein Gedanke zu „Wermut“

  1. Vielen Dank für diesen sehr informativen Beitrag!
    Ich habe Wermut im Garten, da ich etwas für meinen gelegentlich rebellierenden Magen haben wollte – gut, dass er noch für so ganz andere Dinge zu gebrauchen ist!
    Nun kann ich mich dran machen, Mottensäckchen zu nähen 🙂

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