Es krabbelt: Der Gemeine Rosenkäfer

Veröffentlicht am 25.05.2018 in Insekten

rosenkäferObwohl er eindeutig eine grüne Farbe aufweist, wird dieser Käfer auch Gold-Rosenkäfer genannt, wahrscheinlich weil er glänzt wie ein Edelmetall. Schaut man genauer hin, schimmert er tatsächlich auch etwas golden, sein Unterteil besitzt ebenfalls diese Farbe. Die restliche Namensgebung trifft dann aber den Nagel auf den Punkt. Er ist tatsächlich vorwiegend an Rosen anzutreffen, vor allem an den wilden Heckenrosen. Bevor das beigefügte Foto aufgenommen wurde, labte er sich an der Pfingstrose, auf der er sitzt. Dabei steckte er seinen Kopf ganz tief hinein ins Zentrum der Blüte. Er ernährt sich vorwiegend von Pollen und Nektar und übernimmt damit noch zusätzlich die Aufgabe der Bestäubung. Stehen ihm keine Rosen zur Verfügung, nascht er auch gerne an Holunder- oder Weißdornblüten. Obstbäume kommen ihm ebenfalls gelegen. Ab und zu verköstigt er sich noch an süßem Obst. Allerdings so selten, dass er wirklich nicht als Schädling eingestuft werden darf.

Seine Larven nehmen mit vermodernden organischen Stoffen vorlieb, ein alter Baumstumpf zum Beispiel, noch auf dem Boden liegendes Herbstlaub oder eben der Komposthaufen. Die Larven sind weiß mit einem dunklen Hinterteil und werden ziemlich dick. Zur Kompostierung sind sie absolut nützlich, weil sie, ähnlich wie ein Regenwurm, aus abgestorbenem Grüngut Humus produzieren. Sie können aber leicht mit einem Engerling, die Larve des Maikäfers, verwechselt werden. Diese sind allerding bei den Gärtnern nicht gar so beliebt, weil sie die Wurzeln von Nutz- und Zierpflanzen abfressen und zwar manchmal so stark, dass diese Gewächse davon eingehen. Bei der Rosenkäferlarve sind die an der vorderen Hälfte des Leibes sitzenden Beinchen nicht so groß ausgebildet wie bei einem Engerling. Auch der Kopf mit seiner dunkleren Zeichnung ist viel bescheidener ausgefallen als bei dem gefürchteten Vielfraß. Rosenkäferlarven ähneln dann doch eher Raupen und sollten unbedingt im Komposter belassen werden. Aus ihm fabriziert sich die Larve schließlich eine Hülle, in der sie sich verpuppt und zu dem grünen Käfer entwickelt.

Der Rosenkäfer gehört zur Familie der Blatthornkäfer, wie der Maikäfer auch. Im Jahr 2000 erhielt er die Auszeichnung „Insekt des Jahres“ und steht in Deutschland unter Schutz. Ganz typisch für ihn sind die quer verlaufenden, weißlichen Flecken auf seinen Flügeln, die vor allem auf der hinteren Hälfte auftreten. Sie sind nicht nur aufgemalt, sondern dort wo ein Fleck ist, befindet sich meist auch eine kleine Vertiefung. Flugtechnisch ist der Rosenkäfer recht geschickt. Da er Temperaturen über 20° C schätzt, ist er eher in den milden Gegenden Deutschlands anzutreffen.