Gartenpumpen

Wer einen eigenen Garten hat, kennt das Problem: Während der Sommerzeit steigt das Thermometer rasant in die Höhe und tage- oder gar wochenlang fällt kein einziger Regentropfen vom Himmel. Das Erdreich trägt keine Feuchtigkeit mehr in sich und kann demzufolge den mühsam aufgezogenen Nutz- und Zierpflanzen kein Wasser zur Verfügung stellen. Der Garten droht zu verdursten. Extremer Wassermangel bei andauernder Trockenheit vernichtet im Extremfall die gesamte Gemüseernte. Der Rasen verbrennt und die Blumen, die den Außenbereich schmücken sollen, bestehen nur noch aus ausgedorrten Stängeln. Lediglich sukkulente und mediterrane Kräuter trotzen einer längeren Trockenphase. Aber auch sie brauchen irgendwann mal wieder eine Dusche.

Gartenbewässerung mit Regenwasser und Pumpe

Damit ein Großteil der bislang im Jahr absolvierten Gartenarbeit bei großer Trockenheit nicht umsonst war, existieren zwei Möglichkeiten: Die dringend notwendige Bewässerung erfolgt mit teurem Leitungswasser, oder es stehen Wasserfässer, Regentonnen oder eine Zisterne bereit, um die regenlose Zeit ohne zusätzliche Kosten zu überbrücken. Die gefüllten Behälter nützen jedoch nichts, wenn das kostbare Nass nicht dorthin gelangt, wo es gebraucht wird. Die einfachste Lösung geht per Gießkanne vonstatten, um mit ihr die Pflanzen mit Wasser zu versorgen. Diese Variante mag für Balkone, Terrassen und Kleinstgärten genügen, doch in weiträumigen Grünzonen gerät beim Wasserschleppen so mancher Gartenbesitzer schnell an seine physischen Grenzen. Eine Gießkanne in Standardgröße nimmt 10 Liter in sich auf. Wie viele Gänge von der Regentonne bis zu allen Gewächsen, die sich nach Wasser sehnen, sind insgesamt nötig? Sicherlich zu viele, um von einem mühelosen Unterfangen sprechen zu können. Mit der Kanne gießen artet unter Umständen in eine höchst anstrengende Arbeit aus. Weitaus komfortabler gestaltet sich die Gartenbewässerung mit einer Pumpe, die die Beförderung des Wassers übernimmt. Wenn es dann heißt: „Wasser marsch!“, wird der Durst der Pflanzen mit relativ geringem körperlichen Einsatz gestillt.

Funktionsweise einer elektrischen Gartenpumpe

Vom Prinzip her sind alle Pumpen für den Garten identisch. Sie dienen dem Ab- und Umpumpen, indem eine starke Strömung erzeugt und das Wasser in Bewegung gebracht wird. Das Gerät selbst steht im Trockenen und zieht das Wasser über einen angesetzten Ansaugschlauch in die Pumpe hinein. Von hier aus wird das begehrte Nass meist über einen Schlauch, auch Rohre sind möglich, an die gewünschte Stelle geleitet. Auf die gleiche Weise arbeiten Teichpumpen und Aquarienpumpen. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Gartenpumpen beziehen sich auf ihre maximale Förderhöhe, die mögliche Fördermenge und den Förderdruck. Je größer die Kennzahlen, desto aufwendiger ist die Pumpe konstruiert, was sich natürlich im Preis niederschlägt.

Das ausgesuchte Gerät sollte den Anforderungen des Käufers entsprechen, deshalb gibt es vor der Anschaffung einige Dinge zu beachten. So muss es beispielsweise nicht immer die kraftvollste Gartenpumpe sein. Meist reicht ein Gerät in mittlerem Leistungsbereich aus. Die Förderhöhe errechnet sich aus dem minimalsten Wasserstand des Reservoirs (Fass, Grundwasser oder Tonne) und der zu überwindenden Höhe. In Litern pro Stunde wird die Fördermenge definiert. Was den Förderdruck betrifft, hängt die nötige Leistung vom jeweiligen Verwendungszweck ab. Für mittelgroße Gärten decken 3 bar sicherlich den erforderlichen Bedarf, was jedoch nicht auf Brunnenpumpen zutrifft. Soll Wasser aus der Tiefe nach oben gepumpt werden, raten Experten zu einem Mindestdruck von 4,5 bar. Durch die generierte Kraft lässt sich das gepumpte Wasser ähnlich wie Wasser aus der Leitung benutzen. Mit angeschlossenem Schlauch spritzt das Wasser durch den Druck mehrere Meter weit. Grundsätzlich sollte eine Pumpe mit einem Filter versehen, sein, der vor Verunreinigungen im Inneren schützt. Wenn Sand, Schmutz und andere Schwebeteile abgefangen werden, erhöhen sich Funktionssicherheit und Lebensdauer des Geräts. Außerdem kommt klares Wasser zum Vorschein.

Vorteile der Gartenbewässerung mit Regenwasser

Der Sparfaktor, den das von Niederschlägen gesammelte Wasser zur Inanspruchnahme im Garten mit sich bringt, wurde bereits erwähnt. Darüber hinaus gibt es noch weitere positive Effekte, wenn beim Gießen Regenwasser den Vorzug erhält.

  • Niederschlagswasser ist weich und leicht nährstoffhaltig. Aus der Leitung stammendes Wasser wurde im Gegensatz dazu gechlort und verfügt über eine erheblich höhere Wasserhärte. Zu viel Kalk bekommt manchen Gartengewächsen nicht. Rhododendren, Azaleen, Hortensien und Heidelbeeren mögen gar keinen Kalk. Sie bevorzugen ein eher saures Milieu mit einem ph-Wert unter 5.
  • Erdverlegte, wasserführende Rohre müssen sich tief im Boden befinden, damit sie im Winter nicht einfrieren. Dort unten bleibt das Wasser auch im Sommer stets gut gekühlt. Trifft nun dieses kalte Nass auf von Sonnenstrahlen erwärmte Pflanzen, erleiden diese einen Kälteschock, von dem sie sich im schlimmsten Fall nicht mehr erholen.
  • Den Regen zum Gießen nutzen trägt zum Umweltschutz bei. Trinkwasser für den menschlichen Bedarf muss gewonnen, aufbereitet, gespeichert und in Umlauf gebracht werden. All das vollzieht sich mit Energieaufwand, wobei jede Kilowattstunde Strom einen gewissen Anteil an CO²-Emission verursacht. Die Rolle dieses Treibhausgases beim Klimawandel wird inzwischen von fast niemandem mehr bestritten.

Gießwasser aus der Tiefe hochpumpen

Wer den nötigen Platz hat und die entsprechenden Möglichkeiten, kann sich am Grundwasser bedienen. Hierfür muss eine Bohrung durchgeführt werden. Zunächst bedarf es aber die Einverständniserklärung der kommunalen Behörde. Das Verwaltungspersonal erteilt sicherlich auch Informationen bezüglich der voraussichtlichen Grundwassertiefe, denn der Pegel kann je nach Region stark abweichen. Oftmals stößt der Bohrer bereits in 4-5 m Tiefe auf Grundwasser, so dass die spätere Höhenüberwindung des Wassers weder für eine elektrische Gartenpumpe noch für eine Schwengelpumpe schwierig sein dürfte. Ist der Schacht freigelegt, muss der Brunnenbauer eine sogenannte Tiefbrunnenpumpe anschließen. Tritt hiernach das erste Mal die neu erworbene und eingesetzte Pumpe in Aktion, lacht das Gärtnerherz und die Pflanzen danken den Einsatz mit frischem Grün und saftigen Beeren und Früchten.

Übersicht der gebräuchlichen Pumpen für den Privatbereich:

  • Ansaugpumpen arbeiten mit Unterdruck, der das Wasser ansaugt. Damit es nicht wieder zurückläuft, sind die Pumpen mit einem Rückschlagventil ausgestattet.
  • Tauchpumpen müssen absolut wasserfest sein, denn sie verrichten ihre Arbeit unterhalb der Wasseroberfläche. Es gilt, die zulässige Eintauchtiefe nicht zu überschreiben.
  • Kreiselpumpen (Zentrifugalpumpen) nutzen die Fliehkraft zur Beförderung von Flüssigkeiten.
  • Hauswasserwerke lassen sich vielseitig einsetzen, werden aber hauptsächlich zum Transport von Wasser aus der Zisterne zu Verbrauchsstellen im Haus oder Nebengebäuden verwendet. Mit Hilfe einer integrierten Steuerung bleibt der Druck fortwährend gleich.
  • Hubkolbenpumpen erledigen ihr Pensum, indem per Hand ein Schwengel auf- und abwärts bewegt wird.

Wasser aus öffentlichen Gewässern

Fließt ein natürlicher Wasserlauf am Grundstück vorbei, lässt er sich gegebenenfalls zur Gartenbewässerung „anzapfen“. Doch Vorsicht, illegale Wasserentnahme stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die geahndet und mit einem Bußgeld belegt wird. Per Gießkanne Wasser schöpfen ist gemeinhin erlaubt, denn dadurch gerät der Wasserhaushalt des Baches oder Flusses in aller Regel nicht aus seinem Gleichgewicht. Anders verhält es sich, wenn Wasser mit Schlauch und Pumpe in großem Umfang aus dem Gewässer entnommen wird. Durch einen zu niedrigen Wasserstand steigt die Temperatur des Fließgewässers, der Sauerstoffgehalt sinkt und Fische und andere Lebewesen geraten in Bedrängnis. Liegt eine Genehmigung der zuständigen Wasserbehörde vor, die meist nur Landwirte erhalten, ist die Entnahmemenge in vielen Fällen begrenzt.

Pool- und Teichpumpen

Soll die Gartenpumpe zum Füllen eines Schwimmbeckens oder eines Gartenteichs dienen, muss zwingend ein Fehlstromschutzschalter zwischengesetzt sein. Wird ein Regner verwendet, ist dies wiederum nicht nötig, denn im Normalfall besteht hier keine Gefährdung durch etwaige Mängel in der Stromversorgung. Im Schwimmbecken kann das jedoch der Fall sein. Sollte einmal ein Fehler auftreten ist, wie bei allen Elektrogeräten, die Pumpe zuallererst von der Stromversorgung zu trennen. Erst dann sollte der Fachmann bestellt werden, damit er die Apparatur wieder in Gang bringt. Poolpumpen halten zudem mittels Umwälzung das Wasser sauber, denn sie bestehen aus Pumpe und Filteranlage. Für Schwimmbecken konzipierte Pumpen können sowohl selbst- als auch normalsaugend sein. Die Unterscheidung besteht in erster Linie in der Platzierung des Geräts. Während sich normalsaugende Geräte unter der Oberkante des Wasserspiegels befinden müssen, weil sie zum Ansaugen des Wassers nicht in der Lage sind, können selbstsaugende Pumpen oberhalb stehen. Im Kontrast zu einer herkömmlichen Gartenpumpe, laufen Poolpumpen des Öfteren im Dauerbetrieb. Ihre Leistung sollte sich am Volumen des Schwimmbeckens orientieren.

Handpumpen für den Garten

Typische Schwengelpumpen beanspruchen die Muskelkraft des Benutzers. Als Speicher, die das kostbare Nass in sich bergen, kommen sowohl Zisternen als auch Tiefbrunnen in Betracht. Wasserpumpen dieser Art erfordern ein gewisses Maß an körperlicher Aktivität, dafür brauchen sie weder Strom noch einen anderen Treibstoff. Wird der Schwengel nach unten gedrückt, bewegt sich der Kolben im zylindrischen Pumpenraum nach oben und erzeugt einen Unterdruck, der das Einlassventil öffnet. Nun kann Wasser einfließen. Wird der einarmige Hebel daraufhin nach oben gezogen, gleitet der Kolben wieder nach unten. Das Wasser öffnet währenddessen das Auslassventil im Kolben, damit es oberhalb des Kolbens einströmen kann. Steigt der Kolben durch erneutes Drücken abermals nach oben, schließt sich das Auslassventil im Kolben und das Wasser gelangt zum Auslauf. Eine Schwengelpumpe aus rustikalem Gusseisen, womöglich mit hübschen Ornamenten verziert, bringt einen Hauch Nostalgie in den Grünbereich. Folglich passen Pumpen dieser Art speziell in einen naturbelassenen Garten, in dem biologisch angebaute Zier- und Nutzpflanzen ihre Pracht entfalten.

Gartenpumpen im Winter

Ebenso wie Wasserleitungen, müssen auch Gartenpumpen winterfest gemacht werden, es sei denn, sie befinden sich in ausreichender Tiefe und sind dort keiner Frostgefahr ausgesetzt. Einfrieren schadet der Pumpenmechanik, deshalb sollten Gartenpumpen über den Winter im Keller oder in einem anderen frostfreien Raum aufbewahrt werden. Bei uns liegt der Mittelwert bezüglich Frosttiefe bei 80 cm. Regional bedingt kann der Frost noch weiter nach unten dringen. Bleibt die Pumpe in sicherer Tiefe im Freien, empfiehlt sich allerdings das Entleeren bzw. Abklemmen der Förderleitungen, damit sie nicht platzen.

Fazit:

Gartenpumpen erleichtern die Bewässerung des Gartens enorm. Durch die Nutzung von Regen- oder Brunnenwasser wird zudem Geld gespart. Der Fachhandel bietet ein umfangreiches Spektrum an Gartenpumpen an. Um das passende Gerät zu finden, sollten Einsatzzweck, Leistung, benötigte Fördertiefe und vorgesehene Fördermenge bei der Auswahl einfließen.