Ende Januar / Anfang Februar kribbelt es jedes Jahr in den Fingern, zumindest bei den meisten Gartenliebhabern, und es handelt sich dabei um keine Krankheit. Denn dann ist die Zeit für den Startschuss ins neue Gartenjahr gekommen. Begonnen wird üblicherweise mit der Aussaat von Tomaten, es sei denn, es sollen auch Sommerblumen aus Saat heran wachsen. Für sie wäre es bereits aller höchste Eisenbahn. Geranien oder Verbenen zum Beispiel sollten bereits im Januar keimen, damit sie bis zum Mai kräftig genug sind.
Zuerst stellen wir mal alle Utensilien zusammen. Das wäre natürlich hauptsächlich ein Minigewächshaus. Im Fachhandel gibt es diese Kleinstgewächshäuser in großer Auswahl und zu einem geringen Preis. Wem die Investition dann doch zu hoch ist, kann auch mal in seiner Wertstofftonne auf Suche gehen. Diverse Verpackungen aus Kunststoff können wunderbar zum Minitreibhaus umfunktioniert werden, siehe Foto. Der einzige Nachteil ist, dass hier oftmals Lüftungsschlitze fehlen. Deshalb muss durch teilweises Offenlassen gelegentlich für Luftaustausch gesorgt werden. Bei fertigen Minigewächshäusern stellt sich dieses Problem nicht. Hier sind optimale Lüftungsmöglichkeiten zum Hin- und Herschieben bereits vorhanden.
Was sich sehr bewährt hat sind Torftöpfchen. Der entscheidende Vorteil liegt darin, dass die Pflanzen im Frühjahr mitsamt Behältnis ins Treibhaus bzw. ins Freibeet ausgesetzt werden können. Der weitere Wuchs erfolgt so wesentlich unkomplizierter und rascher. Die Wurzeln schieben sich problemlos durch die Torfwände und der eigentliche Topf vermodert mit der Zeit.
Was wir jetzt noch brauchen ist geeignetes Substrat. Die Erde darf nicht gar so schwer sein. Nährstoffreiches Pflanzsubstrat mit Sand gemischt ist ideal. Es gibt aber auch schon fertige Aussaaterde zu kaufen. Diese sollte feucht und nicht zu nass sein. Damit die gefüllten Torftöpfen stabiler im Minigewächshaus stehen, kann man sie in passende Kunststoffbehältnisse aus Gebäckpackungen stellen. Runde Töpfe fallen nicht so leicht um, aber dabei wird halt recht viel Platz verschwendet. Oder aber man lässt die einzelnen Töpfe zunächst zusammen hängen. Ach ja, es gibt hier ja noch einen Spartipp: Eierkartons erfüllen den gleichen Zweck, sind halt von der Form her ein klein wenig anders.
Das eigentliche Säen geht dann recht flott von der Hand: Töpfe mit Erde füllen und pro Topf jeweils einen Samen mit einem Zahnstocher leicht in die Erde drücken. Oder man lässt zunächst etwas Platz, legt die Saat aus und krümelt dann noch so 1-2 mm Erde darüber, so dass sie nicht mehr zu sehen sind. Im Minitreibhaus platziert, wird mit dem Wassersprüher die Oberfläche gut genässt, Deckel drauf und ab an die Fensterbank.
Wer mag, kann mit Paprika gleich weiter machen. Hier kann man sogar zu Samen aus gekauften Paprikaschoten zurück greifen. In der Regel gehen auch diese sehr gut auf und tragen reichlich Früchte. Bei den Tomaten ist es anders. Da es sich meistens um Hybridpflanzen handelt, ist deren Samen leider unbrauchbar oder die aufgehenden Pflanzen haben nicht die Eigenschaften der Mutterpflanze. Also entweder darauf achten, dass es keine Hybriden sind oder aber stets gekauften Samen verwenden. Tomatensamen lässt sich übrigens gut und gerne 3 Jahre aufbewahren. Er ist dann immer noch gut keimfähig.
Nach getaner Arbeit bleibt dann nur noch die Vorfreude auf die aufgehenden Pflänzchen. Jeden Tag sollte man mal kurz kontrollieren, ob das Substrat noch feucht genug ist und bei Bedarf etwas nachspritzen. Aber bitte nicht zu feucht halten und auf gute Durchlüftung achten, damit die Erde nicht zu schimmeln anfängt. Dann auf gutes Gelingen!