Fruchtfolge im Gemüseanbau

Veröffentlicht am 18.01.2018 in Gartentipps

Bereits unsere Vorfahren bemerkten beim Anbau ihrer Nutzpflanzen, dass der Ertrag deutlich nachließ, wenn eine bestimmte Art immer wieder an der gleichen Stelle angepflanzt wurde. Deshalb probierten sie einfach mal den Wechsel aus und stellten fest, dass die Ernte so wesentlich besser ausfiel. Aus den Erfahrungen unser Ahnen entwickelte sich die sogenannte „Dreifelderwirtschaft“, die auch heute noch übernommen werden kann, um damit optimale Ernten zu erzielen. Der Gefahr der Krankheitsübertragung bei gleichen Arten wird durch die Fruchtfolge wirkungsvoll vorgebeugt und jede Gemüseart bekommt automatisch den Boden, den sie braucht.

Für den Nutzgarten bedeutet das erstmal, dass das Gartenstück, das für Gemüse bestimmt ist, in vier Flächen eingeteilt wird. Warum jetzt plötzlich vier? Weil ein Stück für die Dauergemüse, wie Rhabarber, Spargel, Meerrettich sowie Erdbeeren vorgesehen ist. Wer auf diese Gartenfrüchte verzichtet, der plant eben nur drei Bereiche. Oder aber der Platz dafür ist entsprechend kleiner, wenn zum Beispiel nur ein paar Erdbeerpflanzen vorhanden sind.

Eingeteilt wird prinzipiell in stark und schwach zehrende Gemüse und in Hülsenfrüchte. Wie der Name schon sagt, braucht die erste Gruppe viele Nährstoffe und deshalb werden die dafür vorgesehenen Beete kräftig gedüngt und zwar idealerweise mit Stallmist oder frischem Kompost. Im darauf folgenden Jahr kommen dann die schwach zehrenden Gemüse dran und im dritten Jahr die Hülsenfrüchte. So findet alle Jahre ein stetiger Wechsel statt.

Stark zehrendes Gemüse

  • alle Kohlarten
  • Tomaten
  • Paprika
  • Sellerie
  • Gurken
  • Kürbisse
  • Spinat und Mangold.

Schwach zehrendes Gemüse

Schwach zehrendes Gemüse, die keinen frischen Dung vertragen, sind z.B.:

  • Karotten
  • Rote Beete
  • Radieschen
  • Rettich
  • Schwarzwurzeln
  • Zwiebeln
  • Porree
  • Knoblauch
  • Kartoffeln
  • Feldsalat und alles sonstigen Salate.

Hülsenfrüchte

alle Schmetterlingsblütler wie Erbsen und Bohnen.

Zu Zeiten, als zumindest auf dem Land so gut wie jeder noch selber Hühner hielt, oder ein Pferd sein Eigen nannte bzw. sogar ein Schwein fütterte, um es später zu schlachten, war es recht einfach, diese Fruchtfolge korrekt einzuhalten. Was aber macht der Gartenfreund, der keinen frischen Stallmist zur Verfügung hat?

Die Lösung heißt Komposter. Dabei reicht eine Aufteilung in nur zwei Gruppen aus, denn die Hülsenfrüchte rutschen jetzt automatisch zu den Schwachzehrern. Durch die Kompostierung ist der Dünger ja bereits gut abgelagert und nicht gar so gehaltvoll wie frischer Mist. Somit genügt es also, den Gemüseanbau in zwei Flächen aufzuteilen und pro Jahr nur unter die eine Hälfte ordentlich Kompost einzuarbeiten. Es schadet allerdings ebenfalls nicht, auch innerhalb der Flächen öfters mal zu wechseln, so dass z.B. die Zwiebeln tatsächlich nur alle 4 Jahre oder sogar noch länger wieder an den gleichen Platz zu stehen kommen.