Nicht eingehaltene Ruhezeiten und allzu viel Krawall gelten als die hauptsächlichen Gründe für Nachbarschaftsstreitigkeiten. Damit es nicht so weit kommt, lohnt es, sich in Bezug auf Ruhestörung etwas schlau zu machen. Was sagt eigentlich der Gesetzgeber dazu? Was an Lärm und vor allem wann ist denn erlaubt und was nicht?
Geklärt ist diese Streitfrage tatsächlich eindeutig durch eine seit 2002 bestehende Lärmverordnung. Gültig ist allerdings immer die Vorschrift der jeweiligen Gemeinde. Schreibt die etwas anderes vor, muss man sich nach den örtlichen Bestimmungen richten. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, dort einmal nachzuhören, was denn letztendlich gilt.
Die bundesweite Verordnung sieht vor, dass an Sonn- und Feiertagen überhaupt keine motorbetriebenen Gartengeräte zum Einsatz kommen dürfen und montags bis samstags nur von 07:00 Uhr bis 20:00 Uhr. Weitere Einschränkungen gibt es für Laubsammler und Laubbläser sowie für Freischneider und Grastrimmer. Die dürfen nur von 09:00 bis 13.00 Uhr und von 15:00 bis 17:00 Uhr an Werktagen Krach machen. Es sei denn, sie sind mit dem europäischen Umweltzeichen für lärmarme Geräte ausgestattet. Dann gilt für sie die normale Regelung.
Die gesetzliche Nachtruhe greift ab 22.00 Uhr. Ab dieser Uhrzeit sind keine lauten Feste mehr erlaubt. Steht eine Gartenparty an, sollte ab dieser Uhrzeit der Lärmpegel sinken, damit kein Nachbar die Polizei ruft. Wenn das nur ganz selten mal vorkommt, wird das in den meisten Fällen bei guten nachbarschaftlichen Kontakten so schnell niemand machen. Oder wie wäre es, die Nachbarn vorher in Kenntnis zu setzen und sich mit einem kleinen Präsent schon im Vorfeld erkenntlich zu zeigen und sich dafür zu entschuldigen, dass es etwas lauter werden kann? Die beste Lösung ist immer noch, die Nachbarn einfach mit einzuladen. Dass es wegen Lärm zu einem Kleinkrieg zwischen Nachbarn kommt, muss nun wirklich nicht sein, wenn sich alle Parteien an die Regeln halten und bei eventuellen Ausnahmefällen Kompromisse finden, die sie mit der Nachbarschaft abklären und auch einhalten.
Ich versuche immer allen Nachbarn rechtzeitig Bescheid zu geben wenn ich eine Gartenparty feiere (und das passiert relativ häufig). Bisher hat das auch immer geklappt und ging ohne große Streitigkeiten zu Ende. Ich glaube die meisten Leute wollen einfach nur nicht respektlos behandelt werden und das bisschen Lärm stört letztendlich die wenigsten.