Raute oder -Weinraute

Veröffentlicht am 28.07.2011 in Allgemein, Gartenpflanzen

Mit dem Begriff Raute muss nicht zwangsläufig eine mathematische Form gemeint sein. Es existiert auch eine Heilpflanze, die diesen Namen trägt. Allerdings ist die Pflanze als Heilkraut so ziemlich in Vergessenheit geraten. Dabei sind es nicht nur ihre heilbringenden Eigenschaften, die ein Beweggrund sein könnten, sie im eigenen Garten anzubauen. Nein, auch das bezaubernde Äußere dieses Gewächses bietet durchaus einen Anlass, sich die Raute in die heimischen Gefilde zu holen.

Die Weinraute ist eine Unterart in der Familie der Rautengwächse. Sie wird auch als Gewürz genutzt, zum Beispiel im Grappa. Als Halbstrauch erreicht sie eine Höhe von bis zu 1 Meter. In den gefiederten, grün-blauen Blättern sind ätherische Öle enthalten, die sogar in der Parfümindustrie genutzt werden. Getrocknete Sträuße der Raute haben sich als wirksames Mittel gegen Ameisen bewährt, die diesen Geruch überhaupt nicht mögen.

Die gelben Blüten, die doldenartig angeordnet sind, erblühen von Juni bis in den August hinein und zwar überaus üppig. Es handelt sich um eine ausdauernde Pflanze, die Frost überaus gut übersteht. Mit den Jahren verholzt sie von unten her. Deshalb tut ihr ein kräftiger Rückschnitt zwischendurch gut.

Weinraute

Es gibt Nachweise, dass die Römer bereits Rautenpflanzen anbauten, vor allem in der Zeit, in der sie unsere Gegenden belagerten. Der Raute wird zudem eine äußerst mystische Bedeutung zugesprochen. So soll sie vor bösen Geistern schützen. Im Mittelalter pflanzten die Menschen die Raute vor ihre Häuser und vor allem direkt an den Hauseingang. So konnten sie sicher sein, dass sie vor dem „bösen Blick“ geschützt waren.

Um an Pflanzen oder Samen dieses äußerst interessanten Gewächses zu kommen, muss man sich an spezielle Gärtnereien wenden. Der Baumarkt um die Ecke wird die Raute höchstwahrscheinlich nicht in seinem Angebot haben. Zum Glück gibt es aber Firmen, die sich auf seltene Gewürz- und Heilkräuter spezialisiert haben und außer den Standardpflanzen auch noch „das Besondere“ anbieten. Wer also eine be- oder besser ausgedrückt, eine verzaubernde Pflanze sucht, sollte sich an diese Spezialbetriebe wenden.