Natürlicher Dünger

Veröffentlicht am 03.08.2010 in Allgemein, Gartentipps

Regelmäßige Kompostbeigabe für die Blumen- und Gemüsebeete sorgt im Großen und Ganzen für genügend Nährstoffnachschub des Erdreichs, das durch das Wachsen der Pflanzen ausgelaugt wird. Was aber ist mit den Zimmer- und Kübelpflanzen?

Das Düngen scheint in der Tat eine Wissenschaft für sich zu sein. So mancher Hobbygärtner vertritt seine eigene Theorie und schwört auf diese. Schon alleine wegen dem begrenzten Volumen in einem Behälter erschöpfen sich dort die Nährstoffe in der Erde noch schneller, als im Freiland. Deshalb muss kontinuierlich für Ersatz gesorgt werden. Wollte man jedoch alles ganz genau richtig machen, müsste man noch die jeweilige Pflanzenart und weitere Faktoren, wie Standort und Temperaturen, berücksichtigen, was schier unmöglich ist.

Grob kann man erstmal zwischen Bio- und Kunstdünger unterscheiden, wobei der Trend in den letzten Jahren wieder hin zur natürlichen Bodenverbesserung geht. Wer Komposterde in einem eigenen Komposter zur Verfügung hat, kann die Pflanzerde schon mal zum größten Teil selber herstellen, und zwar nimmt man am besten auf einen Teil Komposterde drei Teile Gartenerde. Ich persönlich mische für die Langzeitdüngung noch etwas Hornspäne dazu. Wer gerade keine fertige Komposterde zur Hand hat, kann sich Blumenerde im Handel besorgen. Diese Erde hat den Vorteil, dass sie bereits vorgedüngt ist, aber auch den Nachteil, dass sie recht schwer ist. Deshalb mische ich auch hier etwas Gartenerde dazu und/oder etwas Sand, damit das Ganze etwas lockerer wird. Ich habe leider festgestellt, dass gekaufte Blumenerde, besonders die billigen Sorten, pur ohne Beimischung verwendet, gerne anfängt zu schimmeln.

Zwei Monate dürften die so eingepflanzten Blumen erst mal versorgt sein, regelmäßiges Wässern natürlich vorausgesetzt. Danach greife ich persönlich wieder zu den Hornspänen, weil es so unkompliziert ist und man eigentlich nichts falsch machen kann. Doch eines ist zu beherzigen. Bitte die Hornspäne niemals nur einfach aufstreuen, sondern die obere Erdschicht, so gut es geht, auflockern, die Hornspäne einstreuen und einarbeiten. Späne brauchen eine Weile, bis sie sich auflösen und ihre Nährstoffe abgeben. Wenn es schneller gehen soll und auch für den Gebrauch von reinen Zimmerpflanzen, gibt es das fein gemahlene Hornmehl, das allerdings wesentlich teurer ist. Es lässt sich von seiner Struktur her viel einfacher in die Erde einarbeiten.

Für Düngergaben so zwischendurch, hier noch ein paar „Hausmittelchen“:

Das Abkochwasser von Pellkartoffeln (ohne vorherige Salzzugabe) ist viel zu schade für den Ausguss, denn es enthält wertvolle Mineralstoffe. Deshalb besser in einer Schüssel auffangen, abkühlen lassen und vergießen. Das gleiche gilt für Eierkochwasser.

Dass Kaffeesatz ein wertvoller Dünger ist, wird sich bereits herumgesprochen haben. Da sich dieser in Topfpflanzen nicht so gut macht, ist eine benutzte Filtertüte im Komposthaufen besser aufgehoben. Aber was ist mit fertig gekochtem Kaffee, der mal übrig bleibt? Genau, auch unsere Zimmerpflanzen freuen sich über ein „Käffchen“.

Kräuterjauche dürfte wegen des nicht so ganz „nasenfreundlichen“ Aromas für Blumen in der Wohnung eher ungeeignet sein, ist aber für die Kübelpflanzen draußen absolut zu empfehlen. Genaueres darüber in einem späteren Beitrag.

Ein Gedanke zu „Natürlicher Dünger“

  1. Toller Beitrag! Ich vermisse nur das eine Wurmksite erwähnt wird! Dort fressen Kompostwürmer (Eisenia fetida) das Bio Material auf und verwandeln es in Wurmhumus. Wurmhumus ist ein hochwertiger Kompost der im Verhältnis 1/10 mit in die Gartenerde gemischt wird um den Humus Anteil zu erhöhen und langfristig zu düngen…

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