Bodenverbesserung durch den eigenen Kompost

Veröffentlicht am 01.07.2010 in Allgemein, Gartentipps

Pflanzen entziehen dem Boden wichtige Nährstoffe. Somit gehört es zu den Aufgaben des Gartenbesitzers für Nachschub zu sorgen. Den Gartenboden mit frischem Humus anzureichern ist mit selbst hergestelltem Kompost am billigsten. Oder anders ausgedrückt: „Was uns die Erde gab und was nicht zur Ernährung diente, wird der Erde über die Kompostierung wieder zurück gegeben.“ Ein ewig währender Kreislauf. Damit das Projekt „Komposthaufen“ auch gelingt, sind einige Regeln zu beachten:

1. Art des Komposthaufens und der Standort
Egal ob aus Holz oder aus Kunststoff, wichtig ist, dass Komposter oder Komposthaufen an einem halbschattigen Standort, am besten etwas versteckt, steht. Als Maße sind  (H x B x L) 1,00 m x 1,00 m x 1,00 m sinnvoll. Auch Holzkomposter gibt es in den Baumärkten als Fertigbausatz mit jeweils versetzten Latten, damit gut Luft bei kommt. Die Kunststoffbehältnisse haben ebenfalls seitlich Löcher für die Sauerstoffzirkulation und sogar einen Deckel. Unten sind meist Klappen angebracht, aus denen bereits fertiger Kompost entnommen werden kann (siehe Foto). Der direkte Übergang vom Boden zum Kompostinhalt muss gewährleistet sein, damit die Mikroorganismen und die fleißigen Regenwürmer Zugang haben. Also bitte auf keinen Fall den Boden mit Steinplatten oder Ähnlichem auslegen.

2. Mischung
Wie so oft im Leben kommt es auf die richtige Mischung an. Zu unterst, wenn vorhanden, eine Lage mit bereits fertigem Kompost einbringen, damit sich bereits vorhandene Mikroorganismen rasch vermehren können. Ist es der erste Kompostversuch, empfiehlt es sich, zwecks Luftzufuhr eine Lage mit dünnem und klein geschnittenem Reisig einzufüllen.

a) Gartenabfälle: Rasenschnitt, Laub, Rückschnitt von Stauden und Sträuchern. Unkraut ist mit Vorsicht zu genießen, vor allem, wenn es ausgeprägtes Wurzelwerk und bereits Samen gebildet hat.
b) Küchenabfälle: Gemüse- und Obstabfälle, Bananenschalen, benutzte Kaffeefilter, Eierschalen. Zitronenschalen setzen leicht Schimmel an und sind deshalb für den Kompost eher ungeeignet. Alles was bereits gekocht oder gebacken wurde, hat auf dem Kompost nichts verloren, vor allem keine Fleisch- oder Wurstabfälle. Es sei denn, man wünscht sich ausdrücklich eine Rattenfamilie als Untermieter im Komposthaufen!

c) Sonstige Abfälle: Stroh, Sägemehl, Holzasche (bitte keine Kohleasche), Zeitungspapier und Pappe, aber absolut nichts mit Hochglanzdruck. Eierkartons eignen sich zum Beispiel wunderbar zum Kompostieren.  Alles was Holz beinhaltet ist sehr stickstoffarm. Wird viel von diesem Material verwendet, sollte mit Zugabe von stickstoffreichem Mist für Ausgleich gesorgt werden.

3. Feuchtigkeit
Auch hier ist das Mittelmaß genau richtig. Das Material darf nicht zu nass werden, sonst klebt alles zusammen und die Durchlüftung wird gestoppt. Zudem wäscht zu viel Regen die Nährstoffe aus. Der Kunststoffbehälter besitzt einen Deckel, ein offener Kompost muss abgedeckt werden. Ist das Kompostmaterial zu trocken und kein Regen in Aussicht, hilft nur noch die Gießkanne oder der Wasserschlauch.

4. Sauerstoffzufuhr
Wie bereits erwähnt, ist für die Verrottung Sauerstoff äußerst wichtig, deshalb ist die seitliche Belüftung ein Muss. Alle Schichten sollen zudem locker aufeinander liegen. Deshalb sind zwischendurch Schichten aus kleinen Reisigstückchen sinnvoll.

Werden die genannten Punkte beherzigt, wird ein Komposthaufen niemals stinken. Es darf nicht vergessen werden, dass zur Herstellung von guter Komposterde zahlreiche Helfer am Werk sind, von der allerkleinsten Bakterie bis hin zum Regenwurm. Ihnen optimale Lebensbedingungen zu schaffen, lautet somit der wichtigste Grundsatz. Es dauert ein Jahr, bis aus dem organischen Material fertiger Humus entsteht. Damit beim Ausbringen in den Garten keine gar zu großen Stücke dabei sind, kann vorher mit einem Gitter gesiebt werden. Alles was nicht durchfällt, wandert einfach wieder zurück in den Kompost für das kommende Jahr.

Komposthaufen

Ein Gedanke zu „Bodenverbesserung durch den eigenen Kompost“

  1. Ein Tipp zum Kompost (Hab ich aus „Mein landwirtschaftliches Testament“, Sir Albert Howard, OLV-Verlag, ISBN 3-922201-01-6):

    Der Kompostierprozess, gerade wenn er mit viel Sauerstoff abläuft, neigt dazu, das Material saurer werden zu lassen. Um die Säuren abzubinden, sollte man also Basen hinzufügen. Da ein warmer Kompost sowieso zusätzliche Feuchtigkeit benötigt, haben wir mit gebrauchtem Putzwasser (wegen der basischen Tenside in den Putzmitteln) alles beisammen, was unseren Kompost verbessert. Die Putzmittel müssen natürlich biologisch abbaubar sein, aber dann kann der Abbau auch in unserem Kompost statt im Klärwerk stattfinden.

    Natürlich nur soviel, daß der Kompost „feucht, nicht nass“ wird. Wir haben auf diese Weise seit Jahren einen warmen bis heißen Kompost, der im Sommer dadurch sogar Fleischreste verträgt. Das würde ich allerdings Anfängern nicht empfehlen, zuerst sollte man einen Kompost haben, von dem man selbst den Eindruck hat, daß er gut funktioniert und die Abfälle schnell umsetzt.

Kommentare sind geschlossen.