Die majestätische Lilie

Veröffentlicht am 02.07.2010 in Allgemein, Gartenpflanzen

Wahre Schönheiten sind sie, die Lilien, die zur Zeit ihre prachtvollen Blütenkelche öffnen. In der Farbe weiß werden sie mit dem Licht assoziiert. Sind es deshalb Bestattungsblumen? Zeigt die Lilie dem Verstorbenen den Weg zum Licht? Wer weiß!

Die Bourbonen Lilie, das Königssymbol, das auf vielen Wappen zu finden ist, stellt eine stilisierte Iris (Schwertlilie) dar und keine normale Lilie. Die Betonung sollte vielleicht wirklich auf dem Wort „Schwert“ liegen!? (Nur so ein Gedanke nebenbei.)

Der Urtyp der Lilien ist die weiße Madonnenlilie. Sie steht für Reinheit, Keuschheit und Jungfräulichkeit, daher der Name. Und aus diesem Grund ist sie auf vielen Marienbildern zu sehen. Der einzige Kontrast zu den reinweißen Blütenkelchen sind die goldgelben Staubgefäße. An einem bis zu 120 cm hoch wachsenden Stängel bilden sich traubenartig angeordnet bis zu 12  Blütenkelche. Madonnenlilien haben noch den typischen Lilienduft, den die neuen Züchtungen in dieser Intensität nicht mehr aufweisen. Das grüne Laub, das direkt aus dem glatten Stängel wächst, ist ca. 8 cm lang und 2 cm breit. Die einzelnen Blätter bilden sich spindelartig um den Blütenstiel. Bei hoch wachsenden Lilien macht es Sinn, mit einer Pflanzenstütze vorzubeugen, damit die Blütenpracht im Wind nicht abknickt.

Gelbe Lilien

Der größte Feind der Lilie ist das Lilienhähnchen, ein ca. 8 mm langer Blattkäfer mit signalroten, glänzenden Flügeln. Der Kopf und die Beine des Käfers sind tiefschwarz. Zur Bekämpfung empfiehlt es sich, die Käfer rechtzeitig abzulesen, was jedoch recht schwierig ist, weil sie sich schnell fallen lassen, wenn man mit der Hand in ihre Nähe kommt. Ihre orange-roten Eier kleben sie an die Unterseite der Blätter. Aus ihnen schlüpfen die Larven, die man nicht sieht, weil sie sich in ihrem eigenen Kot verstecken. Somit werden sie sogar von Vögeln verschmäht. Larven des Lilienhähnchens manuell zu entfernen ist somit eine recht eklige Angelegenheit. Der Trick mit dem Wasserschlauch ist dann schon angenehmer. Wenn man die gefräßigen Biester mit Hilfe eines kräftigen Wasserstrahls von den Blättern abspült, so dass sie auf den Boden fallen, können sie nicht mehr hoch klettern und sie müssen dort verhungern. In einem Sommer kann es bis zu drei Generationen geben, die alle großen Appetit haben. Wenn es dazu viel regnet, tummeln sich auch noch die Schnecken an dem Grün. Passt man nicht auf, bleibt von einer Lilie nicht mehr viel übrig.

Mittlerweile gibt es Lilienzüchtungen in verschiedenen Höhen und in allen erdenklichen Farben, von gelb, orange bis hin zu rot und sogar in Blautönen oder zweifarbig mit Kontrasträndern oder andersfarbigen Zeichnungen wie Linien und Punkten. Was alle Lilien gemeinsam haben, sie wachsen aus einer Zwiebel, die viele Schuppen hat und im Gegensatz zu einer Speisezwiebel keine Außenhaut besitzt. Die Madonnenlilie will bereits im August nur ca. 2 cm unter die Bodenoberkante eingepflanzt werden, damit sie bis zum Winter das erste Laub bilden kann. Alle anderen Lilien setzt man im Herbst, es reicht sogar noch im zeitigen Frühjahr. Die Erdschicht über der Zwiebel soll doppelt so hoch sein wie die Zwiebel hoch ist.

Lilien bilden Brutzwiebeln aus, so dass aus einer einzigen Zwiebel jedes Jahr automatisch mehr Lilien werden. Diese Brutzwiebeln kann man natürlich auch abtrennen und an einem anderen Standort einpflanzen. Der Lilienfuß sollte schattig stehen, aber die Krone mit ihren Blütenkelchen will ins Licht, wobei wir wieder beim Anfang dieses Berichtes angelangt sind!

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