Überwinterte Libellenlarven

Veröffentlicht am 03.03.2011 in Allgemein, Gartentipps

Bei der Reinigung des heimischen Gartenteiches wird man, besonders wenn es sich um einen Naturteich ohne Filteranlage und ohne Fischbesatz handelt, eventuell auf Libellenlarven stoßen. So mancher wird erst mal gar nicht wissen, um welches Tier es sich hier handelt. Die Larven der Großlibelle werden sogar 6 cm lang und sind vom Aussehen weitaus weniger spektakulär als die  die herum schwirrende Libelle. Je nach Art unterscheiden sich die Larven der Libellen in der Größe, in der Dicke ihres Körpers und in der Farbe. Dunkel sind sie alle, allerdings tendiert die Farbe  manchmal mehr ins Grau, ins Bräunliche oder sie sind nahezu schwarz. An dem länglichen Korpus sitzt ein recht groß wirkender Kopf mit hervor tretenden Augen, die recht weit auseinander sitzen, fast schon exakt  rechts und links am Kopf, wenn man von vorne darauf schaut. Die sechs Beine sitzen ziemlich weit vorne am Oberkörper. Der Hinterleib endet entweder in einer Spitze oder ist mehr gerundet, manche haben sogar zwei spitze Enden, die oftmals ähnlich wie bei einem Ohrwurm gebildet sind. Der Hinterleib der Libellenlarve ist sehr biegsam, somit ist sie recht beweglich und macht ihrem Namen als Teichräuber alle Ehre. Meist lauert sie in einem Versteck auf Beute, um zuzuschnappen, wenn sich was bewegt.

In einem Teich, in dem auch Goldfische sitzen, werden sich gelegte Libelleneier nur schwer zur Larve entwickeln können, denn die Fische fressen alles auf, was ins Wasser gelegt wird und essbar ist, egal ob Mückengelege, Libelleneier oder teilweise sogar ihre eigene Laich. Ist der Teich allerdings größer, wird eher eine Koexistenz möglich sein.

Libellen leben, je nach Art, ein bis zwei Jahre im Wasser, manche sogar fünf Jahre. Ihr Dasein als fliegendes Insekt ist dagegen wesentlich kürzer, nämlich nur einige Wochen. Die Larven der Libelle sind durchaus nützlich, denn sie halten ein Gewässer im Garten frei von Mückenlarven, die sich über kurz oder lang in jedem Gewässer ohne Fischbesatz nieder lassen. Wie juckend und damit lästig Mückenstiche sind, weiß jeder, der schon mal in einem seenreichen Gebiet Urlaub machte, oder auf dem Land lebt.

Wenn man bei der Säuberung des Teiches Libellenlarven findet, sollte man sie deshalb unbedingt schonend behandeln, das heisst, bei einem kompletten Wasserwechsel die Tiere unbedingt vorher mit einem Fischnetz heraus fischen, um sie später wieder einsetzen zu können.

Labellenlarven atmen übrigens mit ihrem Darm und häuten sich bis zu 13 mal, immer dann, wenn ihnen ihr Chitinpanzer zu eng wird, weil er nicht mitwächst. Spannend wird es im Sommer, wenn die Larven an einem Pflanzenstängel, zum Beispiel an einem Schilfrohr hochklettern, sich dort fest einhaken, um sich zunächst zu verpuppen und dann als wunderschöne Libelle zu schlüpfen. Die recht robuste Puppenhaut bleibt an den Stängeln hängen und man könnte fast meinen, dass da noch jemand drin ist.