Kompost umsetzen

Veröffentlicht am 04.03.2011 in Allgemein, Gartentipps

Neigt sich der Winter seinem Ende zu so Ende Februar bzw. Anfang März, wird es Zeit, wieder einen Komposter für das neue Jahr frei zu machen. Idealerweise reift ein Komposthaufen zwei Jahre vor sich hin. Dann ist das gewünschte Resultat in der Regel erreicht, will sagen, aus alten Pflanzenteilen ist wertvoller Humus geworden. Wegen der zwei Jahre ist es sinnvoll, gleich zwei dieser Behältnisse zu besitzen und jeweils einer davon wird im Frühjahr komplett geleert. Für die Handhabung am einfachsten sind die fertigen Behältnisse aus Kunststoff. Man nimmt den Deckel ab und mit etwas Kraft  lässt sich der komplette Komposter in die Höhe heben, so dass nur noch der eigentliche Komposthaufen übrig bleibt. Wenn es nicht so einfach geht, müssen halt die einzelnen Seitenteile auseinander genommen werden. Aber Vorsicht, die Erde wird seitlich etwas herunter sacken, deshalb vorher Kleidung anziehen, die schmutzig werden kann.

Das Behältnis können wir jetzt erst mal zur Seite stellen. Oder haben wir uns einen neuen Platz zur Kompostierung ausgedacht? Dann kann der Komposter gleich hin an Ort und Stelle. Ansonsten wird eben gewartet, bis der Platz wieder frei ist. Etwas reife Komposterde sollte zurück bleiben, damit die Regenwürmer gleich mal wissen, wo es lang geht. Jetzt haben wir aber erst mal noch den Haufen vor uns sitzen und sind am Überlegen, was mit ihm geschehen soll. Waren wir beim Befüllen sehr sorgfältig und haben alle Zweige geschreddert oder sonst wie zerkleinert, dann wird die Erde schön feinkrümelig sein. Wenn nicht, dann haben wir jetzt erst mal ein Problem. Kein Regenwurm der Welt schafft es, innerhalb von zwei Jahren aus verholzten Pflanzenteilen Humus herzustellen. Da sich Komposterde inklusive Aststückchen nicht so gut auf unseren Beeten macht, wird uns nichts anderen übrig bleiben, als diese Teile herauszulesen. Oder aber wir stellen ein  Drahtgeflecht, ein sogenanntes Durchwurfsieb, das es übrigens extra für diesen Zweck zu kaufen gibt, schräg auf eine Schubkarre und schippen die Komposterde darauf. Nur die feine Erde wird durch das Netz passen. Der Rest wird aussortiert. Und so haben wir auch gleich ein geeignetes Transportmittel.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie wir die fertige Komposterde nutzen können. Im Treibhaus ist sicherlich eine Auffrischung mit gehaltvollem Substrat nötig. Oder aber wir verteilen den Humus zwischen den Blumenstauden und auf den Beeten, die für die Gemüsepflanzung vorgesehen sind. Wer sich komplett selbst versorgen und keine fertige Blumenerde im Laden kaufen möchte, der tut gut daran, sich ausreichend Komposterde in einem größeren Bottich zu horten. Sie kann dann jeweils bei Bedarf für das Umtopfen von Zimmerpflanzen zum Einsatz kommen.

Spannend ist übrigens auch, was man in einem Komposthaufen so alles findet. Huch, da taucht ja tatsächlich zwischendurch auch mal ein längst vermisstes Messer wieder auf. Ist wohl beim Schneiden des Endiviensalates mit dem Abfall in den Komposter gerutscht. Jetzt ist es allerdings etwas verrostet und wenn, dann nur noch für die Gartenarbeit zu gebrauchen. Hand aufs Herz, wem ist so etwas noch nicht passiert?

Außer Dingen, die eigentlich nicht in den Komposter gehören, werden wir auf viele kleine Helferlein stoßen, angefangen vom Regenwurm über die Kellerassel bis hin zu sonstigem Getier. Aber auch Schnecken nutzen einen Komposthaufen gerne als Winterquartier. Deshalb werden zwischen dem Substrat zahlreiche Exemplare zum Vorschein kommen. Die kann ja, wer will, schon mal gleich aussortieren, besonders auch Schneckengelege. Es gibt aber auch noch andere ganz liebe Überraschungen, siehe Foto.

Marienkäfer