Gartenteich säubern

Veröffentlicht am 01.03.2011 in Allgemein, Gartentipps

Es sind besonders die kleinen Teiche, die keine Filteranlage haben, die jedes Jahr gereinigt werden müssen, damit sie nicht zu einer Kloake mutieren. Es funktioniert tatsächlich auch ohne Pumpe, interessant für jeden, der keine Technik in seinem Minigewässer haben möchte. Aber wie bereits geschrieben, solch ein Teich muss zumindest einmal im Jahr komplett gesäubert werden und im Laufe des Jahres mehrmals zumindest zum Teil frisches Wasser bekommen. Jetzt, wenn die Pflanzen noch nicht so richtig mit dem Austreiben begonnen haben, ist der günstigste Zeitpunkt. Allerdings sollte ein Tag ohne Minusgrade gewählt werden. Es wäre ja auch sonst etwas mühsam mit gefrorenen Eisflächen.

Zunächst entfernt man die Randbepflanzung und auch die Gewächse, die recht leicht zu erreichen sind. Am besten man deponiert sie nicht allzu weit entfernt. Jetzt wird man bereits erkennen, dass sich eine dicke Schicht aus Algen auf dem kompletten Untergrund gebildet hat. Dabei ist es egal, ob die Basis der Wasserstelle aus einer Kunststoffform oder aus Teichfolie besteht. Ist der Teich mit Fischen besetzt, müssen die natürlich alle heraus. Vielleicht ist es aber günstiger zunächst etwas Wasser abzupumpen, denn mit weniger Wasservolumen gestaltet sich der Fischfang erfolgreicher. Mit einem speziellen Fischfangnetz werden die Fische schonend aus dem Wasser geholt und in einen bereit stehenden Eimer oder Kübel voll Wasser übergangsweise umquartiert. Wer eine Pumpe besitzt, hat es natürlich leichter. Wer nicht, muss halt Wasserschleppen, entweder per Eimer oder mit der Gießkanne. Die braune Brühe ist ein wertvoller Dünger und eigentlich viel zu schade, um sie in den Gulli zu befördern. Je weiter es nach unten geht, desto dickflüssiger und pampiger wird das Teichwasser sein, aber auch umso gehaltvoller als Dung. Deshalb unbedingt die untere Schicht im Treibhaus oder in den Gemüsebeeten verteilen, den Schlamm, der direkt am Teichboden sitzt, natürlich ebenfalls. Stehen Seerosen in Körben auf dem Grund, müssen die natürlich auch erstmal raus. Aber bitte Vorsicht walten lassen. Oftmals sind bereits neue Triebe dran, die besser nicht abbrechen.

Schilf beschweren

Ist das Wasser mitsamt den Fischen und Pflanzen erst mal entfernt, wird sich uns eine schlickige Außenwand präsentieren. Jetzt muss der Schrubber ran. Man kann mit dem Wändeschrubben auch bereits beginnen, wenn noch Wasser drin ist. Am besten macht man das Stück für Stück, also Wasser raus, schrubben, dann wieder Wasser raus und so weiter. Ist der Teich mit Teichfolie gestaltet, setzt sich der schlammige Dreck auch gerne in vorhandene Falten. Deshalb auch dort gründlich reinigen. Den Feinschliff übernimmt dann der Wasserschlauch, wobei sich natürlich aufs Neue schmutzige Brühe bilden wird, die ebenfalls entfernt werden muss.

Präsentiert sich uns ein leerer, aber dafür sauberer Teichuntergrund, ist das Gröbste geschafft und es kann mit den Wasserpflanzen weiter gehen. Bei ihnen werden erstmal alle faulen Pflanzenteile entfernt. Besonders bei den Seerosen werden noch etliche braune und zum Teil matschige Stängel davon hängen. Alles muss ab, ebenso die viel zu langen Wurzeln, zumindest stückweise. Das Schilf wird im Laufe des letzten Jahres extrem lange Wurzeln ausgebildet haben. Die können ebenfalls um einiges gekürzt werden und die alten, jetzt braunen, oberen Planzenteile fallen auch der Gartenschere zum Opfer. Wahrscheinlich sind bereits junge Austriebe zu erkennen. Ist der gesamte Schilfstock viel zu groß geworden, wird man ihn verkleinert, aber darauf achten, dass er noch genug neue Schösslinge aufzuweisen hat. Indem man in die Wurzeln mit Draht einen oder mehrere größere Steine einbindet, wird er später mit der Beschwerung auch an der gewünschten Stelle des Teichbodens bleiben (siehe Foto). Seerosen werden üblicherweise in Teichkörbe gepflanzt. Wenn man schon dabei ist, kann man auch hier gleich mal alles erneuern. Es muss aber wirklich nicht jedes Jahr gemacht werden. Die Körbe legt man mit Sackleinen aus, setzt die Pflanze rein und füllt mit Teicherde auf, aber nicht komplett bis zum Rand, denn die obere Schicht füllt man mit größeren Kieselsteinen aus. Sie müssen tatsächlich die komplette Erde bedecken und sollen dafür sorgen, dass beim Einlassen ins Wasser nicht gar zu viel Erde aus dem Korb geschwemmt wird. Okay, sind alle Pflanzen versorgt, folgt der Befehlt: „Wasser marsch“. Wer seinen Fischen was Gutes tun möchte, wird Regenwasser verwenden. Dazu braucht man allerdings eine Pumpe oder eine Gießkanne und Muckis, die noch nicht schlapp machen. Es ist absolut nicht schlimm, wenn der Teich mangels vorhandenem Regenwasser noch nicht komplett voll wird. Dann wartet man halt den nächsten Regenguss ab und füllt später nochmal nach. Die Pflanzen, die für die tiefsten Stellen vorgesehen sind, wird man sowieso ablassen, wenn gerade soviel Wasser im Teich ist, dass diese Körbe gerade so mit Wasser bedeckt sind. Aber bitte vorsichtig und ganz langsam eintauchen, damit alles schön bleibt, wie es ist. Zum Schluss dürfen dann auch noch die Fische zurück in ihr Revier.

Eine Teichsäuberung ist sehr arbeitsaufwendig und muss bei vorhandenen Filteranlagen wirklich nicht jedes Jahr gemacht werden. Allerdings ist es auch wunderbar, wenn man wieder bis zum Grund schauen und die Fische beobachten kann.