Stockrosen (Alcea rosea)

Veröffentlicht am 05.08.2010 in Allgemein, Gartenpflanzen

Zum klar gegliederten Designergarten passt sie zwar weniger, wer aber die Romantik und Verspieltheit eines Bauerngartens liebt, kommt an Stockrosen nicht vorbei. Sie sind der Inbegriff der Sehnsucht nach der „guten alten Zeit“. Ob die Vergangenheit wirklich besser war, mag dahin gestellt sein. Auf jeden Fall verzaubert diese Nostalgiepflanze ihre Umgebung in ein malerisches Idyll.

Besonders gut zur Geltung kommen die hohen Stängel vor Mauern oder, wie auf dem Foto, vor Holzzäunen. Eine Sitzecke im Grünen, mit Stockrosen umrahmt, wird zu einem besonders  heimeligen Plätzchen. Mit ihren über zwei Metern Höhe, die die Stockrosen locker erreichen, sind sie eine imposante Erscheinung. Trotz dieser Größe sind sie meist sehr standfest und brauchen normalerweise keine Stütze. Ursprünglich stammen sie aus dem Orient. Der Name Rose ist allerdings irreführend, denn die Stockrose gehört zur Familie der Malvengewächse. Wie bei ihrer Verwandten, der Wilden Malve, kann aus ihren getrockneten Blütenblättern Tee gekocht werden. Er soll vor allem bei Husten und Atemwegserkrankungen helfen.

Stockrosen

Es handelt sich um eine zweijährige Pflanze. Die Aussaat kann vom Frühjahr bis zum Sommer erfolgen. Bis zum Herbst bilden sich die ersten großen gelappten, leicht behaarten Blätter an längeren Stielen. Über den Winter kommt die Stockrose problemlos, denn sie ist absolut frostfest. Ab dem Frühjahr des zweiten Jahres treten dann die Stängel hervor, an denen sich die Blüten bilden. Sie gibt es in weiß, gelb, aprikotfarben, rosa, rot und sogar in fast schwarz mit dem Namen „Alcea rosea Nigra“.  Letztgenannte sieht besonders attraktiv aus. Im Handel werden auch gefüllte Sorten angeboten. Die Blüten werden, je nach Art, bis zu 10 cm im Durchmesser groß.

Stockrosen wollen einen sonnigen Stand und nährstoffreiche Erde. Günstig wirkt sich aus, wenn der Platz auch etwas luftig ist, denn hat der gefürchtete Malvenrost weniger Chancen, sich auszubreiten. Da es sich um einen Pilz handelt, wird er vor allem feuchte Stellen befallen. Ausreichend Pflanzabstand von mindestens 50 cm hilft, dass die Blätter nach dem Regen rasch trocknen. Sollte trotzdem Malvenrost auftreten, an gelblich-braunen Stellen auf den Blättern ist er zu erkennen, muss man die betroffenen Blätter schnellstens entfernen und entsorgen, denn er kann sich im gesamten Garten ausbreiten. Mit Pilzen befallene Blätter haben auf dem Kompost nichts verloren! Obwohl das Laub auf Nässe so empfindlich reagiert, braucht die Pflanze viel Wasser. Wer dieses Jahr nicht zusätzlich mit dem Gartenschlauch nachgeholfen hat, wird feststellen, dass die Blühfreudigkeit nicht gar so optimal ist. Pferdemistgaben verhelfen ebenfalls zu einem Blütenmeer, genauso wie bei ihrer Namensvetterin, der Rose.

Ist die „Rose am Stock“ erst mal im Garten heimisch, wird sie selbstständig für Nachwuchs sorgen, wenn man die welken Blütenstände ausreifen lässt. Die getrockneten Samenkapseln springen von alleine auf und verstreuen ihren Inhalt. Die Keimung des Saatgutes dauert 2 – 3 Wochen. Spätestens im kommenden zeitigen Frühjahr können dann die Pflänzchen, wenn gewünscht, an ihren endgültigen Standort versetzt werden.

2 Gedanken zu „Stockrosen (Alcea rosea)“

  1. Ich habe in diesem Frühjahr das erste Mal Stockrosen ausgesät. Der Samen stammt aus dem Garten eines Nachbarn. Zu meinem Erstaunen blühen die Pflanzen schon in diesem Jahr. Muß ich für das nächste Jahr noch einmal Stockrosen aussäen, oder kommen sie noch mal wieder?
    LG Anette

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