Da der Igel vor kurzem von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild (SDWi) zum „Wildtier des Jahres 2009“ gewählt wurde, möchte ich die Gelegenheit auch nochmal ergreifen und auf die richtige Versorgung der Igel im Winter hinweisen und informieren.
Grundsätzlich gilt, ein Igel braucht über den Winter nur Hilfe, wenn er auffallend dünn ist (500 Gramm oder weniger) und einen kaputten Eindruck macht. Denn Igel fressen sich im Herbst ein Fettpolster für den Winter an und verlieren dann während des Winterschlafs wieder 20 – 40 % ihres Körpergewichts. Braucht der Igel Hilfe, dann ist Dosenfutter für Katzen zu empfehlen. Darunter kann man auch Haferflocken und Rührei (nur ungewürzt) mischen. Sehr wichtig ist, dem Igel keine Milch zu trinken zu geben. Dieser Fehler wird leider immer wieder gemacht. Von der Milch kann der Igel Durchfall bekommen und daran zu Grunde gehen. Einfaches Wasser reicht vollkommen.
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Genauere Informationen, wie dem Igel beim Überwintern geholfen werden kann, findet man auf www.pro-igel.de. Sollte man es sich aber selbst nicht zutrauen, den Igel wieder aufzupeppeln oder befindet er sich bereits in einem sehr schlechten Zustand, so kann dieser auch in eine sogenannte Igel-Station (evt. auch zu einem Tierarzt) gebracht werden. Dort wird ihm ein artgerechter Winterschlaf ermöglicht.
Der Winterschlaf beginnt normalerweise ab Mitte November (oder ab dem ersten Frost) und dauert etwa bis März / April. In dieser Zeit verlässt der Igel sein Quartier so gut wie gar nicht. Das Quartier legt er dabei am liebsten in Hecken, Reisighaufen oder Komposthaufen an. Deshalb sollte man in seinem Garten auch versuchen, solche Unterschlupfmöglichkeiten zu schaffen. Es gibt auch spezielle Igelhäuser, die dann mit Stroh ausgelegt werden können und von den Igeln auch gerne als Quartier verwendet werden.
Es sollte auch versucht werden, den Garten etwas igelfreundlicher zu gestalten. Wichtig wäre z.B., dass keine Pflanzenschutzmittel verwendet werden, denn daran können die Igel qualvoll sterben. Auch auf Schneckenkorn und Rattengift sollte unbedingt verzichtet werden.
Ausserdem gibt es einige Igelfallen, in die die Igel tappen können. Z.B. sollten Kellerschächte o.ä. abgedeckt werden, damit die Igel nicht hineinfallen können. Gartenteiche können ebenfalls gefährlich werden. Hier sollte ein kleines Holzbrett ins Wasser gelegt werden, das als eine Art Steg verwendet werden kann. Achtlos weggeworfener Müll kann ebenfalls zur tödlichen Falle werden, aber der wird wohl sowieso in den seltensten Fällen im Garten zu finden sein 🙂
Weitere Information über den Igel finden Sie hier:
oder unter der Igel-Hotline: 0180 / 55 55 95 51
Faxabruf: 0180 / 55 55 95 54.
Pro Igel e.V. – Geschäftstelle
Lilienweg 22
24536 Neumünster
E-Mail: info@pro-igel.de