Schneeglöckchen im Februar

Veröffentlicht am 22.02.2011 in Allgemein, Gartenpflanzen

Es sind die ersten der Frühlingsblumen, die mutig ihre zum Teil noch geschlossenen Köpfe zaghaft in die kalte Luft strecken. Ganz brav sehen sie aus, oder sollte man sogar von Unschuld sprechen? Wahrscheinlich kommt man wegen der weißen Blütenfarbe auf diese Gedanken, eben weil die Farbe Weiß ja für alles Reine und Einfache steht. Passt genau, denn ein Schneeglöckchen ist auch von der Pflanzenstatur recht schlicht aufgebaut. Aber genau das macht diese Frühlingsboten auch so reizend.

Der botanische Name der Schneeglöckchen lautet Galanthus, das kommt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus galá für Milch und ánthos für Blüte. In manchen Gegenden werden sie als Lichtmess-Glöckchen bezeichnet. Am 2. Februar jeden Jahres und zwar genau 40 Tage nach Weihnachten ist im Katholischen Mariä Lichtmess, das auch Mariä Reinigung genannt wird. Passt somit wieder ausgezeichnet zum Schneeglöckchen.

Die zur Familie der Amaryllisgewächse gehörende Pflanze erfreut uns viele Jahre aufs Neue und läutet den Frühling ein. Wenn die Schneeglöckchen blühen, kann man sicher sein, dass die kalte Jahreszeit nicht mehr gar so lange andauern wird. Es liegt sozusagen bereits ein Hauch Frühling in der Luft. Schneeglöckchen sind absolut frostfest und wachsen aus kleinen Zwiebeln heran. Jede dieser Zwiebeln produziert zumindest einen Blütenstängel und noch zwei bis maximal drei lange schmale Laubblätter. Ein Hochblatt umschließt anfänglich noch die Blüte und hält gar zu strenge  Kälte fern. Zeigt sich jedoch die Sonne öfters, wird dieses Blatt von der Blüte durchbrochen und die Blütenblätter schlüpfen ins Freie. Dann erinnert die Blume an eine Laterne, die an einem Mast befestigt ist. Der recht dünne Blütenstängel überragt die herab hängende Blütenglocke noch ein Stückchen und ist von der Last oft etwas gebeugt. Die Blüte setzt sich aus drei großen und drei kleinen Blütenblättern zusammen. Die mittigen kleinen Blätter sind am unteren Rand mit einem grünen Rand verziert.

Schneeglöckchen

Schneeglöckchen vermehren sich durch Samen. Ameisen sind ihnen dabei behilflich, denn sie sind es, die die Samenkörner quer durch den Garten tragen. An jedem Samen ist ein Stückchen Nährkörper befestigt, den die Ameisen außerordentlich lieben. Eigentlich ist diese Beute zur Vorratshaltung im Bau bestimmt. Doch so manche Ameise kann es nicht lassen und nascht bereits unterwegs davon. Das restliche Samenkorn lässt sie einfach liegen, denn es ist für sie nicht mehr brauchbar. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, wenn in einer Gartenecke, bei der man es überhaupt nicht vermuten würde, plötzlich Schneeglöckchen aufgehen. Aber auch die Mutterzwiebeln produzieren fleißig winzige Zwiebelkinder, die 2-3 Jahre brauchen, bis auch sie Blüten tragen. So kann aus einem Schneeglöckchen im Laufe der Zeit eine ganze Horde werden. Da sie in Sachen Licht und Sonne schon wegen der Jahreszeit nicht gar so anspruchsvoll ist, gedeiht diese Blume auch im Schatten.

Noch was Interessantes: Schneeglöckchen bilden den Wirkstoff Galantamin. Mit dieser Substanz wird in Sachen Demenz und Alzheimer-Krankheit geforscht.