Gartenarbeit im Februar

Veröffentlicht am 15.02.2011 in Allgemein

Dieser Post ist der zweite Teil einer kleinen Serie, die mit Gartenarbeit im Januar begonnen hat. Ich möchte jeden Monat einen Artikel über die anfallenden (allgemeinen) Gartenarbeiten bringen, als kleine Orientierungshilfe für alle, die noch nicht so viel Erfahrung mit der Arbeit im Garten haben.

Die ersten warmen Sonnenstrahlen locken nicht nur jeden Gartenbesitzer ins Freie, aber die wahrscheinlich ganz besonders. Auch wenn das vorhandene Treibhaus keine Heizungsmöglichkeit besitzt, kann darin schon mit einigen Aussaaten begonnen werden. Kopf-, Pflück- und Eissalate gehören zu den Ersten. Auch wenn im Moment der Feldsalat erntereif ist, möchte man doch so schnell wie möglich „richtigen“ Salat aus eigenem Anbau auf den Teller bringen. Mit Hilfe des Treibhauses wird die Saison erheblich vorverlegt. Radieschen, Spinat und Möhren dürfen jetzt ebenfalls schon im Treibhaus keimen. Für Blumenkohl, Brokkoli und Kohlrabi sollten es allerdings schon tagsüber 12° C im Gewächshaus sein. Dann kann auch hier mit der Aussaat begonnen werden. Diese Pflänzchen werden ja dann später sowieso ins Freiland ausgesetzt.

Mittlerweile werden die ersten Tomaten- und Paprikasamen auf der Fensterbank bereits aufgegangen sein. Ist die Saat noch nicht erfolgt, wird es nun langsam Zeit, dies nachzuholen, damit die Pflanzen bis Mai kräftig genug sind. Einjährige Sommerblumen, wie Löwenmäulchen, Schmuckkörbchen, Tagetes und viele mehr, blühen früher, wenn sie ebenfalls bereits im Februar im Minitreibhaus keimen.

Ist der Boden nicht mehr gefroren, tauchen auch schon wieder die ersten Plagegeister auf. Jede Schnecke, die jetzt gefangen wird, hat in diesem Jahr keine Gelegenheit mehr, sich zu vermehren. Wenn man bedenkt, dass eine einzige Schnecke bis zu 250 Eier legen kann, macht es durchaus Sinn, jetzt bereits mit dem Schneckenfang zu beginnen. Das können Bierfallen sein, aber auch ausgehöhlte Zitrusfrüchte. Halbierte Grapefuitschalen zum Beispiel, mit der offenen Seite nach unten im Garten ausgelegt, werden zur Schneckenfalle. Tagsüber kriechen die Nacktschnecken gerne darunter und lassen sich somit abends ganz einfach einsammeln. Beete, die für den Gemüse- bzw. Salatanbau vorgesehen sind und jetzt noch brach liegen, können mit einem sogenannten Sauzahn oder mit einem Kultivator mit mehreren Scharenzinken durchzogen werden. Dabei wird nicht nur das Erdreich aufgelockert, sondern es werden auch Schneckengelege vom Herbst zu Tage befördert. Da es sehr wahrscheinlich ist, dass es nochmal Frostnächte gibt, werden diese ungeschützten Eier erfrieren. Bei dieser Gelegenheit kann auch schon gleich der vorgesehene Platz für die Petersilie vorbereitet werden. Erst wenn dort die Erde feinkrümelig und gut abgetrocknet ist, kann die Aussaat etwa Anfang März erfolgen.

Der Februar ist exakt die richtige Zeit für Strauch- und Baumschnittarbeiten. Sie müssen auf jeden Fall bis zum Austreiben der Pflanzen abgeschlossen sein und sollten an frostfreien Tagen erfolgen. Beim Beerenobst ist unbedingt auf eine scharfe Schere zu achten, damit die Zweige nicht zusammen gequetscht werden. Am besten immer so schneiden, dass die Klingen schräg nach oben zeigen und mit der anderen Hand den jeweiligen Zweig festhalten. Der Schnitt erfolgt direkt über einer Knospe, die aber nicht verletzt werden darf. Dahin, wo die Knospe hinschaut, wird der Zweig austreiben. Soll ein Strauch schön buschig werden, also bitte darauf achten, dass die Knospe nach außen und nicht ins Zentrum der Pflanze schaut. Für Obstbäume hat sich ein Verjüngungsschnitt bewährt. Alte Äste, die schon etliche Jahre reichlich getragen haben und jetzt ausgelaugt sind, können direkt an der Basis bzw. am Stamm entfernt werden. Sogenannte Wassertriebe, die kerzengerade auch aus dickeren Ästen in die Höhe wachsen, können alle weg, denn sie werden sowieso keine Früchte hervor bringen. Bei Apfelbäumen sollte man nicht gar so viel auf einmal schneiden. Besser ist es, im ersten Jahr erst die zu dicht wachsenden dicken Seitenäste direkt am Stamm zu entfernen. Im nächsten Jahr sind die noch zu üppig stehenden Seitenäste und der Mitteltrieb dran. Jahrs darauf können dann zu alte und zu dicht wachsende Fruchtzweige entfernt werden. Ja, es ist bereits einiges zu tun. Packen wir’s an!