Der Frühling liegt in der Luft

Veröffentlicht am 24.02.2011 in Allgemein, Gartentipps

Es liegt was in der Luft. Es ist ein ganz besonderer Duft, der an den Frühling erinnert, obwohl es trotzdem noch immer kalt ist. Viele Blumen und Sträucher scheinen ihn auch zu riechen, denn sie stehen jetzt sozusagen in den Startlöchern und warten sehnlichst darauf, dass es wärmer wird. Ja, schaut man ganz genau hin, spitzen überall schon die ersten, noch kleinen Knospen. Ich freue mich jedes Jahr riesig darüber und muss täglich nachschauen, was genau sich so tut.

Clematistriebe

Die Clematis war bereits fleißig und punktet mit ihren schon 2 cm langen Trieben zum Favoriten (siehe Foto). Aber auch an der Heckenrose sitzen bereits winzige Knospen. Damit all die vorhandene Energie in die neuen Triebe fließt und nicht vergeudet wird, kann nun auch mit dem Schnitt der Ranken begonnen werden, allerdings nur an frostfreien Tagen. Sollten noch Hagebutten daran hängen, sind diese über die Wintermonate runzelig geworden und auch nicht mehr knallig rot. Die Farbe wechselt nun mehr ins Bräunliche. Diese jetzt doch etwas hässlich gewordenen Früchte können entfernt werden. Sollten sie bereits alle in den Mägen der Wintervögel gelandet sein, spart man sich die Arbeit. Die abgeschnittenen Hagebutten muss man ja nicht gleich komplett entsorgen, sondern kann sie trotzdem noch den Vögeln anbieten, am Futterplatz oder an einer anderen geschützten Stelle.

Den Taglilien kann man fast zuschauen, wie sie sich aus dem Erdboden nach oben kämpfen. Es scheint so, als wächst das frische Grün jeden Tag ein paar Millimeter (siehe Foto). Die Frühlingszwiebeln werden es sogar schon bald geschafft haben. Es kann gar nicht mehr lange dauern, bis nach den Schneeglöckchen auch die ersten Narzissen ihre Blütenköpfe zeigen. Auch die Lilien schieben bereits erstes Laub aus dem Erdboden. Man muss allerdings genau hinschauen, weil die ersten Spitzen zunächst rotbraun sind.

Taglilien spitzen

Sogar der eine oder andere Vogel ist jetzt schon mit Gesang zu hören. Unsere gefiederten Freunde sind wirklich bereits auf der Suche nach geeigneten Nistplätzen gemäß dem Motto: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, oder treffender gesagt: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“

Jetzt kann durchaus bereits der erste Salat direkt ins Treibhaus gesät werden, auch wenn dort nicht geheizt wird. Gerade die Selbstversorger werden es nicht abwarten können, bis sie draußen wieder so richtig werkeln können. Ja, spannend ist diese Zeit allemal. Und welch Wunder, das sich jedes Jahr im Februar vor unseren Augen präsentiert. Die Natur erwacht zu neuem Leben und verbreitet damit eine ganz eigenartige, fast mystische Atmosphäre.

Irgendwie muss ich gerade an diese Worte von Hermann Hesse denken:

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“

Aus dem Gedicht „Stufen“ und dem Buch „Das Lied des Lebens“, erschienen im Suhrkamp-Verlag.