Prunk- oder Prachtwinde

Veröffentlicht am 14.09.2010 in Allgemein, Gartenpflanzen

Sie rankt sich überall hoch, wo sie Halt finden kann. Geradezu grazil sucht sich die Prunk- oder auch Prachtwinde genannt, ihren Weg und schlingt sich fest um Stäbe oder sonstige Rankhilfen, die allerdings nicht gar so dick sein dürfen. Gekonnt tasten sich die Triebe vor, bewegen sich sogar auf der Suche nach Halt, um sich dann entgegen dem Uhrzeigersinn um das gefundene Objekt zu winden. Da die Pflanze nicht gar so üppig wächst, präsentiert sie sich auch dort exzellent, wo man sonst keine Kletterpflanze vermuten würde, zum Beispiel an Treppengeländern im Außenbereich oder an Fahnenmasten. Kombinationen mit anderen Gewächsen sehen ebenfalls toll aus, besonders, wenn uns die Trägerpflanze bereits mit ihren Blüten beschenkt hat, oder, wie zum Beispiel ein Buchsbaum, nur unscheinbare Blüten entwickelt. So erhalten zum Beispiel früh blühende Clematis eine zweite Blühsaison. Dass sie sich dabei mit „fremden Lorbeeren“ schmückt, fällt erst mal gar nicht richtig auf. Hohe Lilien, die nach dem Blühen nicht mehr gar so attraktiv aussehen, erhalten bis zum Herbst umringt mit schmückenden Winden ebenfalls ein neues Outfit. Die Möglichkeiten, Prunkwinden dekorativ einzusetzen, sind schier unbegrenzt. Auch die Verbindung mit hoch wachsenden Rosen, Ton in Ton oder als farblichen Kontrast, bietet ganz neue Gestaltungsvariationen. Es muss nur gewährleistet sein, dass die Trägerpflanze nicht erstickt wird. Also bitte nicht gar so üppig aussäen.

Prunkwinde

Die Prunkwinde ist eine einjährige Pflanze, die Jahr für Jahr wieder neu ausgesät werden muss. Da sie ursprünglich aus warmen Gefilden kommt, keimt sie erst bei ca. 20° C. Die direkte Aussaat ins Freie sollte somit erst ab Mitte/Ende April erfolgen. Prunkwinden wollen unbedingt einen sonnigen Standort, sonst lässt die Blühwilligkeit stark nach. Eine ausreichende Wasserzufuhr muss ebenfalls gewährleistet sein, damit sie bis ca. 2 – 3 Meter in die Länge wächst. Ihre Laubblätter in Herzform erreichen einen Durchmesser bis 10 cm. Die typischen trichterförmigen Blüten werden, je nach Art, aufgeblüht bis zu 8 cm groß. Prunkwinden gibt es in Weiß, in Blau- und Lila- sowie in Rosetönen, in Uni aber auch zweifarbig gestreift. Oft hebt sich auch der Innenteil der Blüte farblich ab.

Aus den verwelkten Blüten entwickeln sich Kapseln, die aufspringen, sobald sie reif sind. Somit haben wir bereits wieder Samen für die folgende Saison. Es empfiehlt sich, die Samen einzusammeln und frostfrei zu überwintern, denn allzu strenge Kälte kann schaden. Die Samen enthalten Giftstoffe, deshalb bitte auf eine vor Kinderhänden geschützte Lagerung achten.

Ihre auch bei uns beheimatete Verwandte, die auch strengsten Frost verträgt, ist weniger beliebt. Die Echte Zaunwinde ist gemeint, die eher als lästiges Unkraut einzustufen ist. Sie ist eine ausdauernde Pflanze, die sich mit ihrem Wurzelwerk auch unter der Erde extrem ausbreitet. Selbst kleinste Wurzelteilchen, die beim Jäten vergessen werden, treiben wieder aus. Beim Entsorgen, sicherheitshalber lieber in die Mülltonne, muss deshalb vor allem darauf geachtet werden, dass der komplette Wurzelballen erwischt wird, sonst hat das Unkrautzupfen absolut keinen Sinn.

Ein Gedanke zu „Prunk- oder Prachtwinde“

  1. Wir haben heuer vom Gärtner eine Prachtwinde gekauft und gepflanzt. Wir hatten schon jahrelang Prachtwinden die wunderschön blühten. Jetzt ist September und sie blüht leider nicht, hat aber ein schönes Blattwerk und sie ist ca 2 1/2 m hoch.
    Warum blüht sie nicht?
    Elfriede Ratzer

Kommentare sind geschlossen.