Petunien überwintern

Veröffentlicht am 02.06.2010 in Allgemein, Gartentipps

Petunien gehören zur Gattung der Nachtschattengewächse und bilden bei richtiger Pflege Unmengen an Blüten in den verschiedensten Farben. Sie haben extrem viel Durst, somit wird es die Hauptaufgabe des Gartenfreundes sein, für ständige Wassergaben zu sorgen. Besonders wenn sie in einem Kunststoffgefäß ohne Reservoir stehen, ist mindestens zweimaliges Wässern am Tage angesagt. Auch brauchen Sie Dünger, mindestens einmal wöchentlich, damit sich besonders die hängenden Sorten zu einem Blühwunder entwickeln.

Naht der Winter, finde ich es immer wieder schade, Pflanzen einfach wegzuwerfen. Klar ist es einfacher, sich im Herbst von seinen Petunien zu trennen, um sich um Frühjahr beim Gartenfachhandel neue Pflanzen zu kaufen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, sich eigene Pflanzen aus Samen heranzuziehen. Entweder man entnimmt den Samen aus den Pflanzen des Vorjahres oder man besorgt sich entsprechendes Saatgut. Die extrem feinen Samen bitte nicht mit Erde abdecken, da es sich um Lichtkeimer handelt. Einfach leicht andrücken ans Erdreich und mit Folie oder Glas feucht halten und 2 – 3 Wochen abwarten. Das Säen geschieht ab Februar im Haus. Die Keimlinge können pikiert werden und nach den Eisheiligen ins Freie.

Der wahre Gartenfreund trennt sich natürlich nicht von seinen Pflanzen, sondern sorgt für ein warmes Plätzchen, sobald Brüderchen Frost ins Land zieht. Mit warm meine ich so zwischen 5° C und 10° C. Vorher wird die Pflanze allerdings zurückgeschnitten auf ca. 15 – 20 cm. Am besten ist es natürlich, wenn sie nach wie vor im Hellen steht, denn sonst werden die Blätter gelblich. Die Erde bitte nur mäßig feucht halten. Sie darf keinesfalls austrocknen. Steht die Petunie im Winter tatsächlich total im Dunkeln, dann sollte die Temperatur niedriger, also eher um die  5° C sein, und die Wassergaben sollten noch spärlicher ausfallen. Die Pflanze hält dann sozusagen einen Winterschlaf.

Ab Februar können sich die Pflanzen dann langsam wieder an höhere Temperaturen und an mehr Licht gewöhnen, vielleicht bietet sich dann das Treppenhaus an. Aber bitte die Petunien vorher auf Schimmelbildung oder Fäulnis prüfen. Nur Pflanzen, die die Winterzeit gut überstanden haben, in neue Erde setzen und warten, bis sich neues Grün bildet. Es ist vielleicht auch sinnvoll, bis zum Mai mit Stecklingen für Vermehrung zu sorgen. Dazu schneidet man ein mindestens 10 cm langes Stück am besten direkt unter einem Knoten ab, steckt es in feuchte Erde und wartet die Wurzelbildung ab. Bei Überwinterung bzw. bei Stecklingsvermehrung haben wir auf jeden Fall die Sicherheit, dass die gleiche Blütenfarbe wie im Vorjahr erscheint, im Gegensatz zur Saat, die stets für Überraschungen sorgt.