Clematis (Waldrebe)

Veröffentlicht am 02.06.2010 in Allgemein, Gartenpflanzen

Warum ich zur Zeit eine Vorliebe für weiße Blüten habe, kann ich so genau nicht sagen. Vielleicht weil sie Unschuld, Reinheit und auch Einfachheit widerspiegeln? Ist das Leben allgemein zu hektisch und zu kompliziert geworden, dass ich im Garten einen Rückzug suche? Das wäre zumindest eine Erklärung. Vor einigen Jahren stand ich auf gelbe Blumen und habe mir somit in meinem Garten eine gelbe Oase geschaffen. Gelb, als Sonnenfarbe schlechthin, steht für Heiterkeit, Freude und Wärme. Vielleicht hatte ich diese Komponenten damals besonders nötig?

Die Farbenlehre besagt, dass jeder Farbton in unserer Umgebung seine eigene Schwingung besitzt und somit auch einen direkten Einfluss auf unser Befinden. Ist in der Tat spannend, sich damit zu beschäftigen.

Jetzt möchte ich aber wieder auf meine weiße Clematis zurückkommen, die ich mir erst letztes Jahr zulegte. Und siehe da, dieses Jahr trägt sie bereits die ersten wunderschönen, reinweißen Blüten, die einen Durchmesser von 15 cm haben.

Clematis (Waldrebe)

Alle Clematisarten sind dankbare Pflanzen, die im Blühen unermüdlich sind, wenn sie geeignete Bedingungen vorfinden. Sie wollen einen gut durchdüngten Boden und viel Sonne, aber bitteschön nicht am Fuß. Deshalb ist es am günstigsten, wenn dafür gesorgt wird, dass der unterste Teil der  Waldrebe (mindestens 30 cm) im Schatten steht. Ein Wall aus Natursteinen wäre eine Möglichkeit oder einfach die Pflanzung von Stauden. Bei meiner weißen Clematis pflanzte ich zwei Funkien davor und zwar die Sorte mit dem weißen Rand. Somit bildet sich eine Einheit. Zudem pflanzte ich im letzten Jahr daneben noch eine weiße Kletterrose und bin mal gespannt, wie diese Komposition in 1-2 Jahren wirkt.

Der Waldrebe muss natürlich auch noch eine Möglichkeit zum Klettern geboten werden. Ein einfaches Spalier an einer Hauswand genügt und die Triebe können sich festklammern. Allerdings ist durchaus etwas Hilfe nötig, in dem man den einen oder anderen Zweig mit grünem Draht festbindet bzw. Triebe um das Spalier wickelt.

Beim Rückschnitt gibt es zwei Dinge zu beachten. Blüht die Clematis bis spätestens Mai, dann entstammen die Blüten aus dem Vorjahresholz. Diese Sorten also bitte niemals im Herbst radikal zurückschneiden, denn sonst wird man im Frühjahr vergeblich auf Blüten warten. Es genügt, wenn im zeitigen Frühjahr die noch haftenden welken Blätter entfernt werden. Waldreben, die im Sommer blühen, treiben bis dahin frisches Laub und bilden auch dort Knospen. Diese Arten können somit im Herbst einen kräftigen Rückschnitt vertragen, der sich auf die Blühfreude nicht auswirkt.

Die bekanntesten Sorten sind wohl die „Clematis rubens Montana“ mit kleinen zartrosa farbenen Blüten im zeitigen Frühjahr und die „Clematis Jackmanii“ als Vertreterin der Sommerblüher. Die Letztgenannte erfreut mich schon sehr viele Jahre immer wieder mit ihrem kräftig lila farbenen Blütenschmuck.