Jedes Jahr gehören die Hummeln zu den ersten Insekten, die sich nach dem Winterschlaf ins Freie trauen. Sie fliegen bereits bei 2° C, während Bienen auf angenehmere 10° C warten. Einzig alleine die Königinnen sind vom Jahr zuvor übrig geblieben. Das komplette restliche Volk ist vor dem Winter eingegangen. Meist überwintern die Königinnen in der Erde oder an einem anderen, vor Kälte geschützten, Platz. Viel Arbeit erwartet sie. An den allerersten Blüten muss sich die Königin erst mal stärken und dann wird es Zeit, eine geeignete Unterkunft für ihr Volk zu finden. Leere Vogelkästen, Baumlöcher oder Schlupfwinkel unter Dächern eignen sich wunderbar. Es muss nur trocken sein.
Wer ganz auf Nummer sicher gehen will und unbedingt sein eigenes Hummelvolk in seinem Garten ansiedeln möchte, stellt eine Hummelwohnung zum Einzug zur Verfügung. Von der Deluxe-Ausführung bis zur einfachen Variante reichen die Angebote zum Kauf. Der Hobby-Bastler greift natürlich selber zur Säge und zum Hammer. Im Internet gibt es zahlreiche Bauanleitungen. Die einfachste Alternative ist ein größerer Tontopf. Einfach an einem trockenen und halbschattigen Platz (eventuell unter einem Dachvorsprung), ein Erdloch ausheben, dieses mit Sägespänen und trockenem Moos füllen und den Topf darüber stülpen. Jetzt muss nur noch eine Königin das Loch am umgedrehten Blumentopf finden und die Behausung annehmen.
Ist das Nest erst mal von der Königin wohnlich eingerichtet, baut sie einen Wachsbehälter, den sie mit Honig und Blütenpollen füllt, zur Vorratshaltung. Danach ist die erste Wabe dran. Die wird mit Pollen gefüllt, darauf die ersten Eier gelegt und mit Wachs verschlossen. Das Brüten kann beginnen. Mit Hilfe ihrer Flügel sorgt die Königin für die richtige Bruttemperatur. Bereits nach fünf Tagen schlüpfen die Larven, die sich nach ca. 8 Tagen verpuppen. Es dauert fast vier Wochen, bis die Königin die ersten Helferinnen hat. Dann erst kann es so richtig los gehen und die Königin muss sich nicht mehr um alles alleine kümmern.
Ein Volk umfasst je nach Art 50 bis 500 Hummeln. Im Hochsommer schlüpfen dann noch, wie bei den Bienen, die Drohnen und natürlich die Jungköniginnen, damit für das Weiterbestehen im kommenden Jahr gesorgt ist.
Der Hochzeitsflug mit den Drohnen steht noch an. Danach muss jede neue Königin für ausreichend Winterspeck sorgen, damit sie gut über den Winter kommt.
Es reicht aber nicht, nur für eine geeignete Nistmöglichkeit zu sorgen. Auch das leibliche Wohl des Hummelstaates darf nicht zu kurz kommen. Lippenblütler sind Hummelpflanzen, denn sie brauchen deren lange Rüssel. Also bitte gewährleisten, dass ausreichend Nahrung für die Hummeln bereit steht. Taubnessel, Mohn, viele Klee-Arten, Lupinen, Erbsen, Bohnen, Borretsch, Lavendel, um nur einige zu nennen, werden vorwiegend von Hummeln besucht.
Wer die „Hummel-Tipps“ beherzigt, wird bald neue Mitbewohner in seinem Garten begrüßen und darf sich an deren ganz besonderem Summen erfreuen.
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