Löwenmäulchen

Veröffentlicht am 14.10.2010 in Allgemein

Die Blume, die vom Namen her mehr an ein Raubtier erinnert, aber eigentlich ein bezauberndes Gewächs ist, begleitet uns noch bis in den Spätherbst hinein. Sogar die ersten Nachtfröste machen ihr nichts aus. Sie schlägt sich tapfer gegen die die erste Kältewelle. In milden Gegenden schafft sie es sogar den kompletten Winter hindurch, um dann im Frühjahr weiter auszutreiben. In der Regel wachsen Löwenmäulchen jedoch einjährig. Da sie stets genug Samen abwerfen, erscheinen sie im kommenden Jahr von ganz alleine wieder. Die Blüten sehen wirklich wie ein Tiermaul aus. Wenn man den hinteren Teil zusammen drückt, öffnet sich der Schlund. Hier drinnen befindet sich die Schatzkammer, die ausschließlich Hummeln und anderen kräftigen Insekten vorbehalten ist. Sie sind es, die sich durch die Öffnung quetschen können. Das laute Brummen einer Hummel und das Hin- und Hergewackel des kompletten Blütenstängels lässt vermuten, dass das Tier während des Besuches im Allerheiligsten keinesfalls untätig ist. Und wirklich, mit gelben Höschen schlüpft die Hummel aus dem Löwenmaul wieder heraus und fliegt von dannen. Löwenmäulchen gehören zur Familie der Wegerichgewächse und zur Unterordnung der Lippenblütler, die bevorzugt von Hummeln angeflogen werden. Bienen sind nicht kräftig genug, um für das Eindringen die Unterlippe der Löwenmaulblüte nach unten zu drücken. Somit müssen sie draußen bleiben.

Löwenmäulchen

Löwenmäulchen gibt es je nach Art in verschiedenen Wuchshöhen. Niedrige Sorten werden nur 20 cm groß, während hohe sogar 1 m erreichen. Die Farbpalette reicht von weiß, gelb, orange, rosa bis hin zu rot, manchmal kombiniert. Es kann sogar passieren, dass an einer Pflanze zwei total verschiedene Farben erscheinen, jedoch an verschiedenen Stängeln, an denen direkt die Blüten sitzen. Die Blühsaison geht jährlich im Juni los. Löwenmäulchen lieben die Sonne. Ihnen macht auch eine Trockenheit zwischendurch nichts aus. Mit ihren langen, tief liegenden Wurzeln können sie auf Feuchtigkeit in unteren Erdschichten zurück greifen. Ursprünglich stammt das Löwenmäulchen aus dem Mittelmeergebiet und aus dem Westen Nordamerikas, also aus warmen Gegenden. Als Schnittblume ist die Blume bestens geeignet, denn sie hält sich mehrere Tage in der Vase.

In einem Bauerngarten darf das Löwenmäulchen auf keinen Fall fehlen. Gemeinsam mit Rittersporn, Anemonen, Dahlien und Schmückkörbchen, um nur einige zu nennen, entsteht eine Farbenvielfalt, die auch im Herbst für ein Bauerngartenidyll so typisch ist. An einem solchen Ort finden sich Bienen und Hummeln von alleine ein. Und auch die Schmetterlinge lassen nicht lange auf sich warten und kommen in Scharen.