Gartenarbeit im Januar

Veröffentlicht am 10.01.2011 in Allgemein

Eigentlich ist im Januar für den Gartenbesitzer Ruhe und Erholung angesagt, die er sich ja auch redlich verdient hat. Das gilt ebenso für den Rasen. Wenn er an Frosttagen betreten wird, knicken die gefrorenen Grashalme ab und diese Stellen bleiben im Frühjahr erst mal braun. Also deshalb besser meiden. Ebenso ungünstig wirkt sich aufgehäufelter Schnee auf Rasenflächen aus. Das Gewicht des Schnees lässt die Grashalme sogar absterben. Bis sie im Frühling wieder sprießen, kann es eine Zeit lang dauern. Wer auf die Idee kommt, an frostfreien Tagen Laubhaufen oder Komposter umzusetzen, tut den Tieren keinen Gefallen damit. Igel, Eidechsen und sonstiges Kleingetier hält dort höchstwahrscheinlich gerade tiefen Winterschlaf. Eine Störung wäre tödlich!

Nach der Auflistung all der Dinge, die nicht getan werden sollen, gibt es schließlich doch noch ein bisschen was zu erledigen. Kübelpflanzen brauchen auch im Winter Wasser, besonders wenn sie unter Vordächern stehen. Obwohl es draußen nass und feucht ist, verdunsten die Pflanzen trotzdem Wasser, welches natürlich wieder zugeführt werden muss. Man sagt, im Winter würden oftmals mehr Pflanzen verdursten als erfrieren. Vielleicht liegt es einfach daran, dass in der kalten Jahreszeit weder eine Regentonne noch ein Wasserschlauch zur Verfügung steht. Das Wasser muss leider jeweils mühsam aus dem Haus geschleppt werden. Wer will, kann ja an Tagen ohne Frost das Regenfallrohr mal kurz anzapfen und ein paar Gießkannen voll auf Vorrat ins Treppenhaus holen. Bambus ist zum Beispiel eine typische Pflanze, die auch im Winter kräftig gegossen werden muss.

Die im Keller eingelagerten Blumenzwiebeln und Wurzelstöcke (Gladiolen, Dahlien oder Miribilis als Beispiele) für die der deutsche Winter zu kalt ist, müssen ab und zu auf Fäulnis und Schimmel untersucht werden. Bereits befallene Zwiebeln oder Wurzeln sind sofort zu entfernen, damit sie den Rest nicht anstecken können. Das betrifft auch die eingekellerten Speisezwiebeln. Sollten diese bereits keimen, ist das ein deutlicher Hinweis, dass sie entweder zu warm, zu feucht oder zu hell aufbewahrt werden.

Auf die Kübelpflanzen, die wegen ihrer Kälteempfindlichkeit im Winter an einen frostfreien Ort umgezogen sind, sollte ebenfalls ab und zu ein Auge geworfen werden. Schild- und Blattläuse machen sich gar zu gerne über die Pflanzen her. Je eher ein Befall festgestellt wird, desto einfacher gestalten sich die Gegenmaßnahmen. Der Oleander ist sehr anfällig für Ungeziefer, besonders wenn er wärmer als 10° C steht. Für ihn ist es sogar besser, wenn er ab und zu mal leichten Frost abbekommt, als wenn er zur Winterzeit zu warm hat. Oleander und auch die Engelstrompete dürfen bereits Ende Januar in größere Töpfe. Beide lieben gute humose Erde. Sie regt die Bildung von Feinwurzeln an. Außerdem blühen diese Kübelpflanzen wesentlich früher, wenn das Umsetzen bereits so zeitig erfolgt.

Doch nicht nur körperliche Arbeit ist im Januar angesagt, nein es beginnt die große Planung für das neue Gartenjahr, die vom Umfang her sehr unterschiedlich sein kann. Wer seinen kompletten Garten neu gestalten möchte, holt sich vielleicht eher Unterstützung bei einem Fachmann. Auf jeden Fall bewährt es sich, einen ordentlichen Plan zu erstellen, in den erst mal die genaue Gartengröße maßstabsgetreu aufskizziert wird. Zunächst legt man fest, welche Maßeinheit für einen Zentimeter stehen soll. Im Maßstab 1:100 wäre 1 cm genau ein Meter. Dann wird die Zeichnung allerdings sehr klein, aber das Umrechnen ist dafür relativ einfach. Doppelt so groß bedeutet, 1 cm ist jeweils ein halber Meter und 10 m = 20 cm bzw. 5 m = 10 cm. Ist der Umriss fertig, macht man sich davon am besten erst mal etliche Kopien, denn sicherlich wird es nicht die allererste Idee sein, die realisiert wird. Mit etwas zeichnerischem Talent werden Wege, Treppen, Mauern, der Rasen, Rabatten, Sitzplätze, ein Teich und natürlich auch der Gemüsegarten entsprechend bunt gestaltet. Auch wer kein begabter Maler ist, wird nach getaner Arbeit staunen, wie übersichtlich so eine Zeichnung ist und wie viele spontane Ideen bei der Anfertigung mit einfließen.

Auch der, der keinen großen Gartenumbau plant, kann sich mit solch einer Skizze einen Überblick über den Soll- und Istbestand verschaffen. Jetzt ist die Zeit um Pläne zu schmieden, in Pflanzenkatalogen zu schmökern oder im Internet zu surfen. Und ich denke, jeder Gartenbesitzer hat genug Phantasie, um sich eine gewünschte Pflanze bereits blühend an dem auserwählten Platz vorstellen zu können.

Bezüglich eines konkreten Gemüseanbauplanes, der auch die Fruchtfolge berücksichtigt, werde ich in einem separaten Artikel detailliert berichten, ebenso von den ersten Sämereien im Minitreibhaus am Fensterbrett. Das neue Gartenjahr beginnt nämlich tatsächlich bereits Mitte/Ende Januar, wenn auch erst mal in der warmen Wohnung!

Ein Gedanke zu „Gartenarbeit im Januar“

  1. Ich finde den Januar – bzw. die ersten Winterminate des Jahres – auch ideal als Vorbereitung zur Gartensaison. Daher habe ich in unserem Blog auch gerade angefangen eine kleine Artikelserie zum Thema Gartenplanung zu schreiben. Denn wie heißt es so schö (in Anlehnung an Deine Vogelbeiträge hier): Der frühe Vogel fängt den Wurm 😉

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