Fragt man nach den ersten Frühlingsboten im Garten, werden die Krokusse garantiert an zweiter Stelle genannt, direkt nach den Schneeglöckchen. Genauso verhält es sich auch tatsächlich im zeitlichen Ablauf im Frühjahr. Krokusse brauchen normalerweise etwas länger als die Schneeglöckchen, bis sie voll in Blüte stehen. Dafür sorgen sie gemeinsam mit den Primeln für die ersten Farbtupfer im heimischen Garten und tun unseren, nach den langen Wintermonaten eher ans Grau gewöhnten, Augen sichtlich gut.
Am reizvollsten sieht es aus, wenn die Krokuszwiebeln im Herbst in kleinen Gruppen ausgesteckt werden. Einzelne Krokusse sehen eher einsam aus. Da sich die Frühlingsboten jedoch im Laufe der Zeit mit Tochterzwiebeln vermehren, wird auch aus einer einzigen Mutterpflanze mit etwas Geduld noch eine Gruppe. Sehr gut machen sich solche Farbakzente auch innerhalb des Rasens.
Krokusse gehören zur Pflanzenfamilie der Schwerliliengewächse, sind demzufolge mit der Iris verwandt. Die Blüten erscheinen in gelben, weißen, lilafarbenen oder hellvioletten Tönen. Weniger bekannt ist, dass es auch Krokusse gibt, die im Herbst blühen. Gemeint sind allerdings nicht die Herbstzeitlosen, obwohl sie den Krokussen zum Verwechseln ähnlich sehen. Herbstzeitlose besitzen mehr Blütenblätter, das ist der größte Unterschied. Die Safran-Pflanze ist zum Beispiel eine Krokusart, die im Herbst blüht, allerdings wegen der doch recht kalten Winterwitterung nicht bei uns.
Die Anbaugebiete sind eher im Iran, in Kaschmir und in Marokko, aber auch in Europa und zwar in Südfrankreich, Spanien, Italien und Griechenland. In der türkischen Provinz Karabük gibt es sogar eine Stadt mit dem Namen Safranbolu, was übersetzt „Stadt es Safran“ heißt. Zur Verwendung kommen nur die getrockneten Stempelfäden. 150.000 bis 200.000 Safran-Blüten werden für 1 Kilogramm Gewürz gebraucht. Das erklärt, warum Safran so teuer ist, zumal die Ernte auch heute noch in reiner Handarbeit erfolgt.
Bei uns dominieren die Krokusse jedoch eher als winterfeste Frühjahrsblumen und überzeugen mit ihren leuchtenden Farben. Die etwa fünf bis sechs grundständigen Laubblätter sind sehr schmal, wachsen etwas über die Blüte hinaus und haben meistens einen weißen Mittelstreifen.
