Baum des Jahres 2012 – Die Europäische Lärche

Veröffentlicht am 24.10.2011 in Allgemein, Dieses und jenes

Die Stiftung „Baum des Jahres“ gab in Berlin den auserkorenen Baum für das kommende Jahr bekannt. Die Wahl fiel auf die in unseren Wäldern weit verbreitete Lärche. Eine ihrer Eigenarten macht sie außergewöhnlich. Sie ist nämlich in unserer Region der einzige Nadelbaum, der seine Nadeln im Winter abwirft. Warum sie das macht, konnten die Wissenschaftler noch nicht zu 100% klären. Vermutet wird, dass die Lärche mit unbelaubten Ästen und Zweigen besser überwintern kann, weil damit die Verdunstung erheblich gedrosselt wird. Gegen starken Frost ist sie bestens gewappnet. Einer Lärche machen sogar -40° C nichts aus. Was die Temperatur betrifft, ist sie ziemlich anspruchslos, dafür legt sie mehr Wert auf Licht. Auf  Brachland keimen ihre Samen sehr schnell. Wenn dann aber andere Bäume der Lärche den Platz und somit den Lichteinfall streitig machen, lässt sie sich schnell verdrängen.

Aktuelle Untersuchen haben ergeben, dass Lärchen besonders schnell und effektiv die Luft filtern. Deshalb eignet sich diese Baumart bevorzugt zur Pflanzung in Städten, was bisher nur gering der Fall ist. Die Luftqualität könnte sich dort erheblich verbessern. Vielleicht begegnet man aus diesem Grund der Lärche in Zukunft nicht nur im Wald, sondern auch in der Stadt und in den heimischen Gärten.

Lärchenholz ist besonders hart, weshalb es sich bevorzugt für den Außenbereich eignet. Ob für Außenfassaden, Gartenmöbel oder Dekorationsartikel wie Rankgerüste, Lärchenholz überzeugt mit seiner Widerstandsfähigkeit. Kiefernholz braucht für den Einsatz im Freien stets eine Imprägnierung, damit es nicht so schnell vermodert. Die tropischen Harthölzer Teak und Eukalyptus werden zwar mittlerweile größtenteils in Plantagen angepflanzt, was dem Regenwald nützt, aber die langen Transportwege führen trotzdem zu einer negativen Umweltbilanz dieser Holzarten. Lärchenholz vereinigt dagegen die Robustheit mit dem Wachstum direkt bei uns.

Die Nominierung der Lärche war deshalb längst überfällig, bei den überaus positiven Merkmalen dieses Gehölzes. Die Wahl des „Baum des Jahres“ erfolgt übrigens seit 1989 und startete damals mit der Stieleiche, der das Jahr darauf die Buche folgte. Damit soll alljährlich auf eine einheimische Baumart aufmerksam gemacht werden.