Schattenseiten

Veröffentlicht am 11.08.2010 in Allgemein

Da die Sommer in unseren Breiten anscheinend immer heißer werden, gewinnt ein Schattenplatz im eigenen Garten immer mehr an Bedeutung. Fachleute nennen einen Ort, an dem so gut wie den ganzen Tag keine direkte Sonnen hinkommt, absonnig. Ich würde ihn bei einer Temperatur von über 32° im Schatten eher Erholungszone nennen. Unter Nadelbäumen, neben großen Büschen oder an der Nordseite von hohen Mauern gibt es solche Stellen, an denen ein Klima herrscht wie im Wald und die von uns in tropischen Sommern als Kühlräume genutzt werden können.

Wenn Platz genug vorhanden ist, kann eine komplette Sitzecke mit Tisch zum Essen oder Kaffee trinken einladen. Abends im Kerzenschein wird ein Gläschen guter Wein an solch einem beschaulichen Plätzchen besonders gut munden. Es genügt allerdings schon, eine Bank zum Ausruhen aufzustellen. Der Untergrund muss nicht unbedingt aus Steinplatten bestehen. Wenn der Boden gut mit Rindenmulch ausgelegt und begradigt ist, wird sogar der Geruch an diesem Platz an Wald erinnern.

Um eine unschöne Wand zu verschönern, eignet sich natürlich Efeu am besten. Die dunkelgrüne Sorte gedeiht besonders im Schatten gut. Aber auch alle mit Weiß untersetzten Arten müssen keine direkte Sonne haben. Ein Efeubaum, ein Baum, um dessen Stamm sich Efeu rankt, hat seinen ganz besonderen Reiz und verwandelt die Örtlichkeit in ein besonders geheimnisvolles Eckchen. Efeu ist auch ein guter Bodendecker und behält sogar im Winter seine Blätter.

Efeu

Funkien (Hostas) bevorzugen schattige Lagen. Das Farbspektrum ihres Laubes reicht von grün, blau-grün, grün-gelb, grün-weiß bis hin zu fast weiß. Sie lassen sich wunderbar mit hohen Farnen kombinieren. Fingerhut liebt ebenfalls den Schatten und bietet zwischen all dem Grün Farbtupfer in rosa, lila, rot und sogar in weiß oder gelb. Wer das edle Weiß besonders liebt, kann seine Schattenoase zu einer grün-weißen Landschaft umgestalten. Die vorstehend genannten Pflanzen bieten dazu zahlreiche individuelle Möglichkeiten der Zusammenstellung.

Wolfsmilch mit grünlichgelben Blüten und Waldmeister sowie die Schaumblüten mit jeweils weißen Blüten sind recht niedrige Stauden, die sich ebenfalls wunderbar in Schattenbereichen entwickeln.

Erwähnen möchte ich noch, dass der Fingerhut, die Wolfsmilch und auch die Schaumblüte giftig und somit für Gärten, in denen sich Kleinkinder aufhalten, nicht geeignet sind. Ist irgendwie auffällig, dass Giftpflanzen vor allem im Schatten gedeihen, auf der dunklen Seite sozusagen! Dazu kommt mir noch spontan das Maiglöckchen in den Sinn, das ebenfalls hochgiftig ist und ein Schattendasein bevorzugt.