Begonien vermehren

Veröffentlicht am 09.08.2010 in Allgemein, Gartentipps

Begonien gehören zur Familie der Schiefblattgewächse. Dieser Begriff ist sehr treffend, denn die Blätter dieser Pflanzen sind nicht symmetrisch, was die Blätter tatsächlich schief aussehen lässt. Mit ca. 1500 Arten sind Begonien sehr artenreich. Manche Sorten eigenen sich vorrangig als reine Zimmerpflanzen, dann gibt es die Blattbegonien, die wegen ihrer prächtigen Blattgestaltung auffallen und schließlich noch die Begonien, die als Beet- und Balkonpflanzen zum Einsatz kommen.

Was sie alle gemeinsam haben, ist, dass sie absolut keinen Frost vertragen und deshalb im Winter ins Haus müssen. Die meisten Begonienarten stammen ursprünglich aus den Tropen und lieben die Wärme. Volle Sonne in den heißen Monaten wird aber nur bedingt vertragen. Es kann passieren, dass die Blätter verbrennen. Besser sind Standorte, die nach Osten oder nach Westen zeigen. Um den großen Durst der Begonienpflanzen zur Genüge zu stillen, sind Pflanzgefäße mit Wasserspeicher sehr empfehlenswert.

Begonie

Das Keimen von Begoniensamen gestaltet sich oft sehr schwierig. Die Samen sind winzig und gehen nur zaghaft auf. Deshalb ist es in der Tat einfacher, fertige Pflanzen beim Gärtner zu besorgen.

Wer die Möglichkeit hat, in den Besitz von Stecklingen zu kommen, für den ist die Stecklingsvermehrung eine Alternative. Ein mindestens 8 cm großer Steckling, von dem die beiden unteren Blätter entfernt worden sind, wird zur Bewurzelung in Wasser gestellt. Oder man pflanzt direkt in feuchtes Substrat. Wichtig ist, dass die Erde stets gut feucht bleibt, was am besten in einem Minitreibhaus erreicht wird. Ein Glas über den frisch gesetzten Setzling gestülpt, erreicht den gleichen Zweck.

Noch spannender ist jedoch die Blattvermehrung. Dazu schneidet man ein gesundes Blatt von einer kräftigen Pflanze ab. Auf der Unterseite sieht man die Blattadern etwas hervorstehen. Die dicksten werden vorsichtig an einigen Stellen mit einem scharfen Messer eingeschnitten. Dieses so präparierte Blatt legt man dann mit der Blattoberseite nach oben auf eine Schale, die mit feuchter Anzuchterde gefüllt ist. Die Schnittstellen müssen unbedingt direkten Kontakt mit der Erde haben. Vorteilhaft ist es, wenn man das Blatt mit kleinen Steinen beschwert oder Zahnstocher dazu benutzt, das Blatt auf der Erde festzustecken. Das Ganze muss dann warm und gut feucht gehalten werden, am besten im Minitreibhaus oder abgedeckt mit Folie.

An den Schnittstellen werden sich zunächst Wurzelchen bilden und nach oben hin schieben sich nach und nach kleine Blättchen durch. Wenn sie groß genug sind, kann jede dieser kleinen Pflänzchen separat ausgesetzt werden. Bei dieser Vermehrungsart ist jedoch Geduld angesagt, denn es dauert mindestens sechs Wochen.