Der Mistelzweig zu Weihnachten

Veröffentlicht am 16.12.2011 in Allgemein, Gartenpflanzen

Der Brauch besagt, dass sich ein unter einem Mistelzweig küssendes Paar auf eine glückliche und zufriedene Zukunft freuen darf. Misteln zählen somit zu den Glücksbringern und sind deshalb an Weihnachten und Neujahr so beliebt. Damit sich Menschen unterhalb diesem Gewächs küssen können, muss es in entsprechender Höhe angebracht sein. Deshalb eignet sich ein Türrahmen zur Anbringung. Natürlich kann ein Mistelzweig bei entsprechender Aufhängemöglichkeit auch frei im Raum schweben. Befindet sich ein Mistelzweig am Hauseingang, erhält dieses Gebäude einen besonderen Schutz.

Misteln gehören botanisch zur Familie der Sandelholzgewächse. Es handelt sich um Halbschmarotzer, die im Gegensatz zu Vollschmarotzern zu einer eigenständigen Photosynthese fähig sind. Deshalb können sie auch auf verschiedenen Wirten existieren. Meist haben sie sich aber entweder auf Laub- oder Tannenbäume spezialisiert. Da Misteln über das ganze Jahr hin grüne Blätter behalten, fallen sie vor allem im Winter auf den Laubbäumen auf, die zu dieser Zeit kein Laub mehr besitzen. Mit ihren saugfähigen Wurzeln holen sich die Misteln das Wasser und alle Nährstoffe aus ihrer Wirtspflanze.

Die Blüten der Misteln, die von Insekten bestäubt werden, sind recht unscheinbar. Dafür fallen die weißen oder ins Gelbliche gehenden runden Früchte umso mehr auf. Sie bilden keine harte Samenschale. Innerhalb der klebrigen Schicht in der Beere befinden sich die Samenkörner. Wenn die Vögel zum Fressen kommen und Ihre Schnäbel mit den daran hängenden Körnern an den Ästen des Baumes abstreifen, bleiben die Samen dort hängen. Es entstehen dann keine Keimblätter, denn die Versorgung durch den Wirtsbaum hat erst einmal oberste Priorität. Deshalb bildet der Keimling zunächst einen Schlauch, der in den Ast eindringt.

Den Misteln wurde bereits in der Vergangenheit eine mystische Bedeutung zugesprochen. Nicht umsonst benutzt in den Asterix-Comics auch der Druide „Miraculix“ Misteln für seinen Zaubertrank. Geerntet wurden sie stets mit einer goldenen Sichel. Zudem durfte die Pflanze nicht auf den Boden fallen, denn dann verlor sie ihre magischen Kräfte. Weitere Bezeichnungen für die Mistelzweige lauten: Donnerbesen, Hexenkraut und Druidenfuß. Misteln finden zudem auch in der Heilkräuterkunde Verwendung.