Die Heidenelke als Blume des Jahres 2012

Veröffentlicht am 09.01.2012 in Allgemein

Die getroffene Wahl möchte diesmal nicht nur eine besonders erwähnenswerte Pflanzenart in den Vordergrund rücken, sondern es geht auch darum, die im Oktober des vergangenen Jahres verstorbene Gründerin der Loki Schmidt Stiftung Naturschutz zu würdigen. Die Frau des Altkanzlers Helmut Schmidt war es, die sich viele Jahrzehnte lang für den Naturschutz einsetzte.

Die Wahl traf diesjährig die Heidenelke mit der botanischen Bezeichnung „Dianthus deltoides“ aus der Familie der Nelkengewächse. Ihr Verbreitungsgebiet liegt in Eurasien, wobei sie wegen nur noch geringem Auftreten unter Naturschutz steht. Meist ist sie im Flachland zu finden, seltener in Höhen von bis zu 2000 Höhenmetern wie etwa im Erzgebirge oder in Graubünden. Sie bevorzugt einen eher trockenen Stand auf saurem Sandboden oder inmitten Magerwiesen. Kalkböden sind der Heidenelke zuwider, weshalb man davon ausgehen kann, dass ihr Standort in der Natur keinerlei Kalkanteil aufweist.

Die Heidenelke zieht sich als krautiges, ausdauerndes Gewächs über den Winter nicht komplett in den Boden zurück. Niedrige Pflanzenteile bleiben stehen, über die sich der Schnee als schützende Wärmedecke legt. Die Heidenelke kann sowohl komplett männlich als auch komplett weiblich sein.

Mit einer Größe von 10 bis maximal 40 cm gehört die Heidenelke zu den niedrig wachsenden Nelkenarten. Die Stängel sind, wenn überhaupt, nur direkt über dem Boden verzweigt. Das Laub besteht lediglich aus sehr schmalen Blättern, die wechselständig aus dem Stängel wachsen. Die Blüten stehen alleine oder rispenartig zu mehreren an der Stängelspitze, jeweils eingefasst von einem sogenannten Kelchschuppen. Die aus fünf Kronblättern bestehenden Blüten erscheinen in einer zarten Lila- bzw. Purpurfärbung. Jedes Blütenblatt besitzt dazu zur Mitte hin eine dunkle, wellenförmige Zeichnung mit einer direkt angrenzenden weißen Punktierung. Die Blüten erscheinen von Juni bis einschließlich September. Bestäubt wird die Heidenelke zum großen Teil von Schmetterlingen. Damit Samen keimen können, müssen sie eine Kältephase durchgemacht haben.

Dem überaus hübschen Gewächs ist es zu wünschen, dass die Wahl zur Blume des Jahres der Arterhaltung dient, indem das Bewusstsein für diese mittlerweile selten auftretende Pflanze tatsächlich gestärkt wird.