Nützlinge in den Garten locken

Veröffentlicht am 11.05.2013 in Allgemein

Mit einem Heer von Nützlingen im Garten bedarf es keiner Giftspritze, um Blattläuse und andere Schädlinge zu vertreiben. Erfolgreiche Biogärtner haben die Vorteile der hilfreichen Tiere längst erkannt und setzen auf ihre Unterstützung. Stimmt die ökologische Balance im Garten, haben Schädlinge keine Möglichkeit, sich in großer Zahl auszubreiten und im Übermaß über Zier- und Nutzpflanzen herzufallen. Wo Nützlinge fehlen, helfen Maßnahmen, damit sich die Tiere niederlassen und den Schädlingen Einhalt gebieten.

Singvögel

Unsere heimischen Vögel vertilgen Unmengen an lästigen Mücken, Blattläusen, Würmern und Raupen von Schadinsekten. Idealerweise werden die Singvögel bereits im Spätherbst mit einem Winterfutterangebot in den Garten gelockt. Sind für Höhlenbrüter passende Nistkästen und für Freibrüter dichte Hecken und Sträucher vorhanden, bleiben die Vögel höchstwahrscheinlich auch im Frühjahr da und bauen ihre Nester. Während der Aufzucht der Jungen werden noch viel mehr Schädlinge gefangen und verzehrt.

Fledermäuse

Auf dem Speiseplan der Fledermäuse stehen Stechmücken, Fliegen und zahlreiche Baumschädlingsarten. Damit sich Fledermäuse ansiedeln, sollten ihnen Fledermauskästen zur Verfügung gestellt werden. Dabei handelt es sich um schmale Holzkästen mit einem oberen Spalt, indem sich die Fledermäuse tagsüber aufhalten und überwintern.

Wildbienen

Die Bestände an Honigbienen haben sich in den letzten Jahren aufgrund von Milben und Krankheiten verringert. Umso mehr ist die Natur auf die Bestäubung von Wildbienen angewiesen, die zur Fortpflanzung schmale Röhren in Hölzern, Lehm oder Steinen benötigen. Die Wildbienen deponieren dort ihre Eier, die in den Gängen überwintern, damit aus ihnen im Frühjahr Larven schlüpfen. Hölzer oder Ytongsteine mit Bohrlöchern von etwa einem Zentimeter Durchmesser und 8 bis 10 cm Länge fungieren im Garten als Nistmöglichkeiten für Wildbienen. Alternativ eignen sich auch hohle Bambus- oder Schilfhalme.

Solitärwespen

Die einzeln lebenden Wespen legen ihre Eier auf ähnliche Weise wie die Wildbienen ab. Nur der Nahrungsproviant, mit dem die Eier versehen werden, besteht aus anderen Zutaten. Während die Wildbienen Nektar und Pollen neben die Eier legen, erhält der Wespennachwuchs tote Insekten. Wespenlarven benötigen Protein, damit sie sich entwickeln können.

Florfliegen

Bei den Florfliegen verspeisen die Larven Unmengen an Blattläusen. Der Volksmund nennt sie aus diesem Grund Blattlauslöwen. Als nachtaktive Tiere brauchen Florfliegen tagsüber einen geschützten Aufenthaltsort. Dazu eignen sich kleine Kästen mit Schlitzen, die mit Holzwolle gefüllt sind. Weil Florfliegen insbesondere die Farbe Rot anfliegen, sollten Florfliegenkästen einen roten Anstrich erhalten.

Marienkäfer

Sowohl die erwachsenen Marienkäfer als auch die Larven sind als Blattlauskiller unterwegs. Die Käfer, die allgemein als Glücksbringer gelten, brauchen für die Nacht ein ideales Versteck. Wird ihnen ein Kasten mit Kieferzweigen, Rindenstücken oder trockenem Moos angeboten, nutzen sie diesen Ort sehr gerne als Schlafplatz.

Ohrwürmer

Für Ohrwürmer eignen sich Blumentöpfe aus Ton, die mit Holzwolle ausstaffiert und kopfüber an Sträucher und Bäume gehängt werden, damit die Tiere darin den hellen Tag verschlafen können. Ohrwürmer ernähren sich ebenfalls von Blattläusen und werden deshalb zu den Nützlingen gezählt.

Kreuzspinne

Spinnen

Vor allem die Kreuzspinnen fungieren im Garten als erfolgreiche Mücken- und Fliegenfänger. Ihre Nester, die bei genauem Hinschauen als wahre Kunstwerke betrachtet werden können, sollten deshalb nicht zerstört werden. Weil sie dort am erfolgreichsten sind, bauen Kreuzspinnen ihre Fangnetze am liebsten in der direkten Umgebung von Regentonnen und anderen Wasserstellen.

Spitzmäuse und Igel

Nicht nur Insekten, auch Säugetiere können dem Gärtner im Kampf gegen Schädlinge hilfreich zur Seite stehen.  Als Insektenfresser bevorzugen Spitzmäuse Larven, Würmer und viele Pflanzenschädlinge. Trockenmauern, dichte Hecken und aufgeschüttete Reisighaufen dienen ihnen als Lebensraum. Damit sich ein Igel im Garten ansiedelt, der Schnecken und Würmer zu seinen Lieblingsspeisen zählt, kann ihm ein Igelhaus zur Verfügung gestellt werden. Dabei handelt es sich um einen Unterschlupf aus Holz, Beton oder aufgesetzten Ziegelsteinen. Der Bau sollte einen Umfang von 30 x 30 cm aufweisen und einen unteren Durchlass in der Größe von 10 x 10 cm besitzen. Aufgestellt wird ein Igelhaus an einem geschützten Platz, der mit Sträuchern oder Zweigen etwas abgeschirmt wird.