Gladiolen – der Grüne Specht blüht endlich

Veröffentlicht am 02.10.2010 in Allgemein

Gladiolen, die zur Familie der Schwertlilien- bzw. Irisgewächsen gehören, wollen normalerweise im April bzw. im Mai ins Freiland und zwar ca. 8 cm tief ins Erdreich, damit sie optimal austreiben können. Ein Händler hatte mir Ende Juni einen Beutel Gladiolen mit dem schönen Namen „Grüner Specht“ geschenkt, weil die eigentliche Setzzeit längst vorüber war. Er beabsichtigte eigentlich, die übrig gebliebene Packung zu entsorgen. Deshalb nahm ich sie an mich und dachte, egal, ich probiere es, mal schauen was passiert.

Vier der insgesamt acht Wurzelknollen sind aufgegangen und jetzt im Oktober steht die erste in voller Blüte (siehe Foto). Eigentlich blühen Gladiolen von Juli bis spätestens September. Die anderen aufgegangenen Pflanzen haben bisher lediglich Knospen. Bin mal gespannt, ob sie es noch bis zur Blüte schaffen, da sie Mitte bis Ende Oktober bereits wieder für das Winterlager ausgegraben werden müssten. Die Bezeichnung „Grüner Specht“ für meine Nachzügler ist wirklich sehr treffend. Die eher untypische Farbe hebt sich von den sonst üblichen Gladiolenfarben wie rot und gelb erheblich ab.

Gladiole

Normalerweise wird jetzt im Oktober das Laub mit den abgeblühten Blütenständen bereits gelb. Gladiolen sind sehr frostempfindlich, denn sie stammen aus dem Mittelmeerraum bzw. aus Afrika. Wollen wir auch das kommende Jahr wieder Freude an den Knollen haben, die uns bereits in diesem Jahr mit ihren Blüten beschenkt haben, müssen wir sie aus dem Boden holen, bevor das Thermometer unter die Nullgrad-Grenze geht. Dazu schneidet man vorher das Laut so weit ab, dass nur noch 15 cm übrig bleiben. Man entfernt so gut es geht die Erde von den Knollen und legt sie zum Trocknen auf Zeitungspapier. Feuchtigkeit wird über den Winter überhaupt nicht vertragen. Deshalb ist es auch nicht gut, wenn man sie in Töpfen lässt, selbst wenn diese im Keller stehen. Zur eigentlichen Überwinterung schlägt man die Knollen nochmals in frisches Zeitungspapier ein. Sollte immer noch Feuchtigkeit vorhanden sein, ist es von Vorteil, wenn das Zeitungspapier nach 2 bis 3 Wochen ein weiteres Mal erneuert wird. Je trockener der Zustand der Knollen ist, desto besser. Ansonsten faulen sie sehr rasch.

Mittlerweile gibt es bereits winterharte Züchtungen. Aber auch sie werden es ohne zusätzlichen Schutz vor der Kälte nicht über unseren deutschen Winter schaffen. Eine Schicht aus Laub und zusätzlich noch Tannenzweige darüber gelegt wird dringendst empfohlen, damit sie sich im Frühjahr wieder zeigen.