Die Orchidee – Urlaubssouvenir aus Thailand

Veröffentlicht am 08.11.2010 in Allgemein, Gartenpflanzen

Orchideen bezaubern mit ihren wunderschönen Blüten und finden auch bei uns immer mehr Liebhaber. Wer den exotischen Pflanzen eine optimale Pflege angedeihen lassen möchte, sollte sich zu aller erst mit den natürlichen Begebenheit auseinander setzen, um zu verstehen, warum eine Orchidee nicht so gehalten werden will, wie andere Zimmerpflanzen.

Thailands Nationalblume wächst auf Bäumen. Das gilt zumindest für die meisten Orchideenarten. Dabei ist sie aber keinesfalls als Schmarotzer unterwegs, denn sie ernährt sich nicht von ihrem Wirt, sondern hält sich nur daran fest. Sie macht das, damit sie mehr Licht bekommt, als es bei einem Bodenstandort im tropischen Regenwald möglich wäre. Bevorzugt sucht sie sich Astgabeln aus, in denen sich Moos oder Humus angesammelt hat. Sie lässt dabei aber auch Wurzeln einfach den Stamm herunter hängen. In der feuchten Umgebung ihrer Heimat mit oft stattfindenden Regengüssen holt sich die Orchidee das nötige Wasser sozusagen aus der Luft.

Orchidee

Genau die gleichen Bedingungen will sie auf unserer Fensterbank haben. Sonnenstrahlen dürfen nicht ungehindert und den ganzen Tag auf die Orchidee fallen, sondern nur gefiltert, so wie es unter dem Laubdach eines Regenwaldes eben ist. Deshalb eignet sich am besten ein Fenster, das nach Osten ausgerichtet ist, damit nur die Morgensonne, die noch nicht gar so intensiv ist, auf die Pflanze trifft. Das Gefäß mit dem Orchideensubstrat dient nur als Halt für die Pflanze. Dass mit der Zeit Wurzeln aus dem Topf heraus wachsen, ist vollkommen normal. Die Temperatur sollte nachts und am Tage nicht gar so sehr schwanken. Ein Stand auf einer Fensterbank, unter der sich ein Heizkörper befindet, ist ungünstig oder zumindest darf es direkt unter dem Gewächs nicht gar so warm werden, damit es nicht zu einem kompletten Austrocknen kommt.

Orchideen werden niemals von oben gegossen. Einmal wöchentlich genügt ein Bad in Regenwasser, das Zimmertemperatur haben muss. Wenn die Badegelegenheit alle zwei bis drei Wochen mit Orchideendünger nach Vorschrift angereichert wird, ist die Pflanze optimal mit Nährstoffen versorgt. 10 Minuten im Wasser stehen lassen genügt vollkommen. Danach erst mal gut abtropfen lassen. Spezielle Orchideenübertöpfe sind so konstruiert, dass das komplette überflüssige Wasser auch im Topf noch sehr gut ablaufen kann, damit niemals Staunässe aufkommt. Das kennt die Orchidee auf dem Baum nämlich ganz und gar nicht. Hier läuft der Regen schließlich auch einfach ab. Um zusätzlich einen Regenwaldes zu simulieren, hilft tägliches Einnebeln der Pflanze, dabei aber nicht die herausragenden Wurzeln vergessen. Ein Platz im Badezimmer oder in der Küche, eben dort, wo es sowieso etwas feuchter ist, gefällt der Orchidee besonders gut.

Touristen in Thailand ist es natürlich strengstens verboten, sich in freier Natur zu bedienen. Wer trotzdem ein Reisemitbringsel möchte, darf Jungpflanzen in einer Flasche außer Landes führen und mit nach Hause nehmen. Erst wenn die drei Pflänzchen, siehe Foto, so groß sind, dass sie an den Verschluss der Flasche stoßen, dürfen sie aus ihrem Gefängnis. Nach dem Zertrümmern der Flasche sind sie frei.