Sie gehört zur Familie der Radnetzspinnen und wurde 2010 zur Spinne des Jahres auserkoren. Die Gartenkreuzspinne tritt in ihrer Heimat Mitteleuropa unter allen Kreuzspinnenarten am häufigsten auf. Man findet sie auf Wiesen, Äckern, Wäldern und natürlich auch in unseren Gärten. Das Aussehen variiert von der Färbung her, mal etwas heller, mal etwas dunkler. Was auch daran liegt, dass sich die Gartenkreuzspinne farblich ihrer Umgebung etwas anpassen kann. Unverwechselbar ist das Kreuz auf dem Rücken, das ihr auch den Namen gab. Weibliche Tiere können bis zu 18 mm Körperlänge heranwachsen, Männchen bleiben kleiner, sie werden nur etwa 10 mm groß. Das typische Merkmal auf der Rückseite des hoch gewölbten Hinterleibes setzt sich aus hellen Flecken zusammen.
Eine Kreuzspinne erkennt man natürlich auch ganz leicht an der Bauart ihres Netzes. Mit Hilfe ihrer Spinndrüsen am Hinterteil produziert sie die Netzfäden. Zunächst baut sie ein Grundgerüst, bestehend aus den stabilen Außenfäden und mit drei, vier oder fünf Fäden, die sie fest an der Umgebung verankert. Das ganze wird stramm gezogen, bevor sie mit den Speicherfäden weiter macht, die alle bis zum Mittelpunkt des Netzes reichen und nicht klebrig sind. Sie sind die Laufwege der Spinne. Zum Schluss folgen die Querfäden, fortlaufend wie eine Spirale. Die äußeren Zweidrittel werden aus den für die Beutetiere gefährlichen Klebefäden gesponnen, die tödliche Falle für so manches Insekt. Der Mittelpunkt, auf dem die Spinne meistens selber thront, ist dagegen wieder nicht klebrig. Jede Spinne bindet beim Netzbau ihre eigene Kreativität mit ein, weshalb bei genauer Betrachtung wahrscheinlich kein Spinnennetz einem anderen exakt gleicht.
Verfängt sich ein Insekt im Netz, bemerkt das die Spinne gleich an der Vibration. Hurtig bewegt sie sich auf den nicht klebrigen Speicherfäden zur Beute hin. Die wird mit den Beinen gepackt, wie ein Paket mit Spinnfäden verschnürt, mit Spinnengift gelähmt und zum Zentrum transportiert. Es folgt dann noch das Spritzen des Verdauungssaftes, der das Beutetier bis auf die harten Chitinteile auflöst, so dass die Spinne den Saft nach und nach in sich aufsaugen kann. Restlos geleert, wirft sie das Verpflegungspaket wieder aus ihrem Netz.
Es kommt recht selten vor, dass eine Kreuzspinne einen Menschen beißt, denn schließlich passt er ja nicht unbedingt in ihr Beuteschema. Wenn sie doch mal zuschlägt, dann kann es höchstens ein Versehen sein oder die Spinne fühlt sich in arger Bedrängnis. Das Gift der Kreuzspinne verursacht beim Menschen eine Reaktion in etwa wie bei dem Stich einer Biene oder Wespe, ist also keinesfalls lebensbedrohend.