Der Spindelstrauch

Veröffentlicht am 17.06.2010 in Allgemein, Gartenpflanzen

Nahezu unbegrenzt sind die Einsatzmöglichkeiten des Spindelstrauches. Die Bezeichnung resultiert daraus, dass sein sehr hartes, aber doch elastisches Holz in der Vergangenheit zur Herstellung von Spindeln genutzt wurde. Ob als Bodendecker oder als Strauch, das zweifarbige Laub macht sich überall gut. Angelehnt an eine Mauer wird er bis zu 3 m hoch. Da der Spindelstrauch recht langsam wächst, ist er bestens für die Kübelhaltung geeignet. Auf Friedhöfen sieht man ihn auch sehr oft. Er wird sogar als Hochstämmchen angeboten.

Damit er schön buschig wird, ist mindestens ein Rückschnitt im Jahr nötig, besonders wenn er als Sichtschutz dienen soll. Er bildet nämlich einzelne lange Triebe, die sich abgeschnitten besser verzweigen. Als immergrüner Strauch, bleibt er sogar im Winter blickdicht. Die einzelnen, langen Austriebe kann man auch die Wand hochklettern lassen. Manche Sorten bilden dann sogar kleine Haftwurzeln, so haben sie besseren Halt am Mauerwerk.

Spindelstrauch

Im Herbst schimmert das Laub leicht rötlich und passt sich somit der alljährlichen Herbstfärbung an. Die lederartigen Blätter sind rund bis oval geformt und stehen immer paarweise am Zweig. Der untere Teil des Spindelstrauches verholzt mit der Zeit.

Den Spindelstrauch gibt es in etlichen Variationen, die Farbpalette reicht von weiß-grün bis gelb-grün in verschiedenen Musterungen. Im Schatten bildet sich die hellere Farbe jedoch nicht so gut aus. Eigentlich bevorzugt der Spindelstrauch sonnige bis halbschattige Standorte mit humosem Boden. Die Blüten, die erst an älteren Sträuchern erscheinen, sind sehr unscheinbar mit grün-gelben Blütenblättern. Manche Sorten blühen gar nicht. Deshalb sieht man auch sehr selten die rötlich gefärbten Früchte in Kapselform.

Die Vermehrung gelingt am einfachsten mit Ablegern, die nicht gar so lang sein sollten, so ca. 7-10 cm reichen. Der Schnitt erfolgt direkt unter einem Blattknoten, dann noch das unterste Blattpaar entfernen und in gut feuchte Erde stecken. Zur besseren Wurzelbildung empfiehlt es sich, eine Plastiktüte darüber zu stülpen oder man nimmt gleich ein Minitreibhaus. Als Standort für die Nachzucht hat sich ein heller, aber nicht sonniger, Standort bewährt. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die ersten Wurzeln bilden.

Den Spindelstrauch kann man auch in der Wohnung kultivieren. Man sollte ihm jedoch eine Ruhephase im Winter bei niedrigen Temperaturen gönnen. Draußen ist er absolut frostfest, was aber nicht für die Topfpflanzung gilt. Damit die Wurzeln keinen Schaden nehmen, ist es besser, die Töpfe in ein Treibhaus zu stellen oder die Pflanzkübel mit alten Säcken oder dergleichen zu umwickeln.

Das Schöne an dem Spindelstrauch ist, dass man ihn ganz nach Belieben zurechtstutzen kann, eigentlich ähnlich wie den Buchs. Der Kreativität sind somit keine Grenzen gesetzt.