Amaryllis oder Ritterstern (Hippeastrum vittatum)

Veröffentlicht am 04.09.2017 in Zimmerpflanzen

In die Gruppe der Pflanzen, die uns in den Wintermonaten mit ihrer Blütenpracht erfreuen, reiht sich auch die Amaryllis ein. Allerdings nur, wenn sie vor kurzem erst erworben oder die Pflegehinweise korrekt beachtet wurden. Denn die Handhabung bei einer Amaryllis unterscheidet sich von anderen Zimmerpflanzen erheblich.

Ach ja, eines noch vorweg: Die Bezeichnung Amaryllis ist eigentlich nicht korrekt. Der schwedische Pflanzenforscher Carl von Linne hatte irrtümlicherweise den Ritterstern, der aus Südamerika stammt, zusammen mit der afrikanischen Belladonnalilie als eine gemeinsame botanische Gattung mit dem Namen Amaryllis erfasst. Später wurde der Ritterstern wieder heraus genommen und wird nun als Hippeastrum tituliert. Trotzdem wird das herrlich blühende Zwiebelgewächs üblicherweise immer noch Amaryllis genannt.

Amaryllis oder Ritterstern

Die Blüte des Rittersternes, um die korrekte Bezeichnung zu benutzen, hält sich an einem hellen Standort bei einer Zimmertemperatur von 18° bis 20° C am längsten. Züchtungen brachten ein enormes
Farbenspektrum hervor, das von Weiß, Rosa, Pink, Rot, Violett bis hin zu Gelb und Orange geht und zwar in Uni oder mehrfarbig. Kräftige und große Zwiebel schaffen auch mehr als nur einen Blütenstängel.
Auch die Höhe ist bei den vielen Sorten verschieden und kann bis zu 50 cm betragen.

Erst wenn die letzte Blüte verwelkt ist, beginnt die eigentliche Wachstumsphase. Der Stängel geht zurück und die langen, spitz zulaufenden Blätter fangen jetzt erst nach und nach so richtig an zu wachsen.
Den Blütenstängel aber bitte erst abschneiden, wenn er komplett dürr ist, denn vorher zieht die Zwiebel noch die allerletzte Energie heraus. Nach dem Entfernen des welken Stängels braucht die Pflanze reichlich Nahrung und sollte deshalb alle 2 Wochen eine kräftige Düngung erhalten. Auch mit dem Wasser darf jetzt nicht gespart werden. Idealerweise erfolgt das Gießen über den Untertopf. So können die Wurzeln genau die Menge Wasser aufnehmen, die sie brauchen. Allerdings sollte die Pflanze nicht tagelang im Wasser stehen, denn das wäre bereits wieder zu viel des Guten.

Wichtig ist dann auch ein heller Standort, der nach den Eisheiligen Mitte Mai ruhig auch im Freien sein darf, aber nicht in der prallen Sonne. Ab August wird das Gießen dann wieder langsam eingestellt, denn ab da fängt die Ruhephase an. Sobald das Laub komplett eingetrocknet ist, wird es abgeschnitten. Ein kühler Ort, vielleicht im Keller, so um ca. 15° C ist jetzt am besten geeignet. Gegossen wird in der Ruhephase nur so viel, damit die Erde nicht ganz und gar austrocknet.

Im November beginnt der Kreislauf neu. Haben sich mittlerweile Brutzwiebel gebildet, können sie nach vorsichtigem Abtrennen einen eigenen Topf bekommen. Es dauert aber ein paar Jahre, bis die Jungzwiebel kräftig genug sind, um Blüten auszubilden. Die Hauptzwiebel bekommt natürlich ebenfalls frische Erde und wird zu 2/3 eingepflanzt.
1/3 schaut aus dem Substrat heraus. Die Erde wird nur mäßig feucht gehalten. Bei Zimmertemperatur an einem hellen Fensterplatz dürfte ein neuer Blütenstiel nicht lange auf sich warten lassen.