Alpenveilchen stehen nun wieder in großer Auswahl in den Gärtnereien zum Kauf bereit. Obwohl es auch einige winterharte Sorten gibt, die das ganze Jahr an einem schattigen Plätzchen im Freien bleiben dürfen, handelt es sich bei den angebotenen Pflanzen zumeist um Cyclamen persicum-Hybriden, die absolut keinen Frost vertragen. Sie stammen ursprünglich aus Kleinasien und gehören zur Familie der Primelgewächse.
Trotz der Abneigung gegen Eiseskälte, sind sie auch mit einem Platz im Warmen nicht zufrieden. Wer ein frisch erworbenes Alpenveilchen auf eine Fensterbank stellt, unter der sich die Heizung befindet, muss sich nicht wundern, wenn die vorher aufrecht stehenden Blütenstängel nach ein paar Tagen herab hängen. Alpenveilchen wollen kühl stehen, am besten im Treppenhaus oder wo sonst das Thermometer unter 18° C bleibt und keine Zugluft herrscht. Ebenso empfindlich sind sie bei direkter Sonnenbestrahlung, obwohl sie trotzdem viel Licht brauchen, weshalb sich ein Nordfenster am besten eignet. Im Winter, wenn sich die Sonne sowieso rar macht, können sie aber auch an einem anderen Fenster stehen. Ideal wäre noch, wenn die Zimmerluft nicht gar so trocken ist.

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In der Haltung sind sie wirklich nicht einfach. Das ist auch der Grund, warum sie oftmals nicht gedeihen. Ebenso wichtig wie der kühle Stand ist das gezielte Gießen. Es darf auf keinen Fall Staunässe entstehen. Das nimmt jedes Alpenveilchen sehr übel. Entgegen dem oftmals gehörten Ratschlag, Alpenveilchen nur von unten zu wässern, macht es ihnen nichts aus, von oben gegossen zu werden, wenn das Wasser nicht direkt auf die Knolle geschüttet wird. Es muss aber peinlichst darauf geachtet werden, dass das Wasser ablaufen kann und aus dem Untersetzter entfernt wird. Kein Alpenveilchen will im Nassen stehen. Lieber nicht so viel gießen, das wird besser vertragen.
Die Laubblätter sind gestielt, oftmals mit weißen Zeichnungen geschmückt und wellig gekräuselt. Wird ein Blatt braun, sollte man es nicht abschneiden sondern vorsichtig ausreißen, damit es komplett entfernt wird. Beim Abschneiden würde ein Rest übrig bleiben, der sehr leicht fault. Ebenso handhabt man es auch mit verwelkten Blüten, indem man immer auch den kompletten Stiel beseitigt. Mit etwas Drehen und einem kräftigen Ruck dürfte das Herausreißen problemlos gelingen.
Die Blätter und auch die Blüten wachsen aus einer Knolle, die immer nur zur Hälfte eingepflanzt wird. Der obere Teil schaut aus der Erde heraus. Mittlerweile gibt es Alpenveilchen in rot, rosa und weiß. Beliebt sind auch die speziell gezüchteten Mini-Sorten.
Jetzt zur Hauptwachstumszeit sind die Pflanzen für Düngergaben alle zwei Wochen dankbar. Bei guter Pflege wird uns das Alpenveilchen bis zum Frühjahr mit Blütenpracht erfreuen. Erst dann setzt die Ruhephase ein. Dann stellt man die Pflanze am besten an einen schattigen Ort ins Freie. Das Düngen wird gänzlich eingestellt und das Gießen reduziert. Das Laub verwelkt und die Nährstoffe ziehen sich zurück in die Knolle. Lassen sich die braunen Blätter leicht entfernen, sollte man es tun. So dämmert die Pflanze einige Zeit vor sich hin. Hat man alles richtig gemacht, werden sich gegen Herbst neue Knospen zeigen. Dann ist es Zeit zum Umtopfen in frische, nährstoffreiche Erde, wobei wiederum die Knolle herausragen muss. Erneut wird uns das Alpenveilchen mit seinen liebenswerten Blüten belohnen.