Zwiebeln stecken im Frühjahr

Veröffentlicht am 18.04.2011 in Allgemein, Gartentipps

Eine der ersten Gemüse, die ins Freiland dürfen, sind die Zwiebeln. Der Einfachheit halber besorgt man sich Steckzwiebeln. Es sei denn, man war im Vorjahr bereits fleißig und hat Zwiebelsamen ausgesät. Dann wurde ja bereits für Steckzwiebeln gesorgt. Zwiebeln werden es aus der Saat heraus nicht schaffen, in einem Sommer so groß zu wachsen, dass man von Speisezwiebeln sprechen kann. Wer also selber für Steckzwiebeln sorgen möchte, sät in einem Jahr, lagert die noch kleinen Zwiebeln über den Winter ein und bringt diese im zweiten Jahr wieder zurück in den Boden. Ich denke, diesen Aufwand betreiben wahrscheinlich die wenigsten Nutzgartenbetreiber.

Liegt der Garten nicht den ganzen Tag im Schatten, ist der Erfolg des Zwiebelanbaues so gut wie gewiss. Deshalb lege ich ihn ganz besonders Anfängern ans Herz. Aber auch weil Zwiebel so gesund sind, nicht nur wegen ihrer positiven Eigenschaften in Bezug auf die Blutgefäße. Das für die Zwiebeln ausgesuchte Beet sollte nicht frisch gedüngt sein, denn es handelt sich hier um Schwachzehrer. In der Kulturfolge steht die Zwiebel somit ganz hinten an. Nach der Ernte kann dieses Stück Land wieder viel Dünger erhalten, damit im Jahr darauf ein Starkzehrer die Nachfolge antritt.

Steckzwiebel

Aber noch sind wir in diesem Jahr. Nachdem das Beet gelockert, von Unkräutern befreit und mit dem Rechen geglättet ist, kann das Zwiebelstecken beginnen. Man setzt gewöhnlich in Reihen, die man mit einem Stab vorzeichnen kann, damit man während dem Stecken nicht die Orientierung verliert und krumm und schief kommt. Mit dem leichten Aufdrücken einer langen Latte auf das lockere Erdreich ist für kerzengerade Reihen gesorgt. Wer will, kann für das Stecken auch Schnüre spannen. Die Reihen sollten etwa 15 bis 20 cm Abstand haben. Am besten man schaut sich mal seinen vorhandenen Kultivator mit Scherenzinken an. Ideal ist, wenn man mit ihm dann noch locker durch die Reihen kommt, um die Erde auch nach dem Stecken ab und zu mal durchziehen zu können. Der Abstand von Zwiebel zu Zwiebel innerhalb der Reihe sollte ausreichen, dass die Zwiebeln zu einer ansehnlichen Größe heranwachsen können. Stehen sie zu dicht, fehlt ihnen der Platz zum Dickwerden.

Sehr wichtig ist, auch darauf zu achten, wo sich die kleinen vorhandenen Wurzelchen befinden. Die müssen nämlich nach unten ins Erdreich. Sind alle Zwiebel im Boden ausgebracht, häufelt man die Reihen am besten noch mal mit der Rückseite des Rechnens etwas mit Erde an und drückt die Erde mit dem Rechen von oben noch etwas fest.

Stellt man tags darauf entsetzt fest, dass sich einige Zwiebel verselbstständigt haben und nicht mehr an ihrem zugewiesenen Platz stehen, sondern irgendwo daneben auf dem Boden liegen, war dies ein Werk der Regenwürmer. Zumindest ist dann gewiss, dass es sich um einen gut gelockerten Boden mit vielen Regenwürmern handelt. Manchmal denke ich, dieses Spiel macht den Würmern sogar Spaß, denn es passiert wirklich jedes Jahr, dass die Regenwürmer einen Teil der Zwiebeln aus dem Boden wieder heraus drücken. Dann setzt man sie eben wieder zurück an ihren Platz. Spätestens wenn die Wurzeln richtigen Halt haben, fehlt den Regenwürmern die Kraft für weitere Spielchen.