Im Garten mulchen

Veröffentlicht am 05.08.2013 in Allgemein, Gartentipps

Das wirkungsvolle Prinzip des Mulchen lässt sich am besten im Wald begutachten. Ganz ohne Kompost als Zwischenstation wird das fallende Herbstlaub zum Dünger, der den Baumwurzeln die notwendigen Nährstoffe liefert. Die Schicht dient zudem als Schutz der unterirdischen Pflanzenteile vor Kälte. Die Verrottung erfolgt im Laufe der Zeit. In tieferen Schichten sind die Blätter bereits komplett verfallen, während sich ganz oben noch das getrocknete Herbstlaub des letzten Jahres befindet. In der Mulchschicht des Waldes halten sich zahlreiche Würmer, Käfer und andere Lebewesen auf, die sich gleichfalls an der Zersetzung des Laubes beteiligen. Die äußerst erfolgreiche Bodenverbesserung des Waldes lässt sich problemlos auf den Garten übertragen. Allerdings wäre dort eine so dicke Mulchschicht wie im Wald eher ungeeignet, denn sie hätte eventuell Fäulnis zur Folge. Außerdem bestünde die Gefahr, dass der Boden regelrecht erstickt. Wird aber alljährlich Herbstlaub in einer dünnen Schicht im Garten ausgebreitet, bekommt das sowohl den Nutz- als auch den Zierpflanzen ausgesprochen gut.

Die Vorteile des Mulchens

Eine Mulchschicht wirkt wie ein Schwamm, der Wasser in sich aufsaugt. Die Wurzeln der Pflanzen ziehen daraus ihren Nutzen, denn sie sind die meiste Zeit des Jahres gut mit Wasser versorgt. Die Verdunstung des Bodenwassers wird mit der Mulchschicht erheblich gedrosselt. Es muss also auch bei längeren Trockenperioden nur selten gewässert werden. Eine Mulchschicht bietet ein ideales Milieu für Regenwürmer, die das Mulchmaterial in tiefere Bodenschichten tragen und für die Auflockerung und Durchlüftung des Bodens sorgen. Trotz der aufliegenden Mulchdecke sind die Pflanzenwurzeln gut mit Sauerstoff versorgt. Aus dem Mulchmaterial wird mit der Zeit Humus, der seine Nährstoffe an den Boden abgibt. Eine Mulchschicht bremst den Unkrautwuchs. Es empfiehlt sich jedoch, den Boden vor dem ersten Mulchen von allem Unkraut zu befreien. Das betrifft vor allem die lästigen Unkräuter, wie Giersch, Zaunwinde und Kriechender Hahnenfuß, die Ausläufer bilden und sich auch durch eine Schicht aus Mulch hindurchkämpfen. Einen einzigen Nachteil besitzt das Mulchen allerdings. Weil die Mulchdecke gute Versteckmöglichkeiten bietet, wirkt sich das Mulchen günstig für Schnecken aus. Deshalb sollte der Boden im Spätwinter mit einem Kultivator aufgerissen werden, damit eventuell vorhandene Schneckeneier während der letzten Nachtfröste erfrieren.

Mit Rasenschnitt mulchen

Der Rasenschnitt eignet sich geradezu perfekt zum Mulchen. Reichlich frisch geschnittenes Gras wirkt sich im Kompost in einer dicken Schicht eingebracht sowieso eher ungünstig aus, weil es verklumpt. Idealerweise trocknet das gemähte Gras etwas an, bevor es im Garten zum Mulchen benutzt wird. Es sollte sich auch immer nur um eine verhältnismäßig dünne Schicht handeln, die im Garten verteilt wird. Zu viel Gras aufeinander verdichtet sich und vermindert dadurch die Sauerstoffanreicherung des Bodens. Rasenmäher mit Mulchbetrieb versorgen auch die Grasfläche mit Mulch. Das Gras wird beim Mähen gleich kleingeschnitten und auf dem Rasen verteilt. Das organische Material führt der Grünfläche Humus und viele wichtige Nährstoffe zu.

Mit Strauchschnitt mulchen

Verholzte Triebe und Äste benötigen relativ lange, bis sie sich zersetzen. Deshalb sollte der Strauchschnitt erst mit einem Häcksler verkleinert werden, bevor er zum Mulchen verwendet wird. Ansonsten lässt er sich ebenso verwenden wie Grasschnitt. Mulchen ist das ganze Jahr über möglich. Befinden sich bereits Pflanzen auf den Beeten, sollten deren Stiele allerdings nicht zu sehr mit Mulch zugeschüttet werden.

Mit Rinde mulchen

Besonders bei den Zierbeeten erweist sich das Mulchen mit Rindenstücken als erfolgreiche Wachstumsbremse für das Unkraut. Rindenmulch verändert jedoch die Bodenbeschaffenheit. Der Boden wird sauer, was Azaleen und Rhododendren sehr gut bekommt. Bei anderen Pflanzen empfiehlt sich eine zusätzliche Düngung mit Stickstoff, denn Stickstoff wird dem Boden bei der Zersetzung von Rinde entzogen.