Die Verwandtschaft zu den Heidekrautgewächsen sieht man dem Preiselbeerstock nicht unbedingt auf den ersten Blick an. Und doch gehört er zur Familie der Ericaceaen. Lediglich anhand der weißen Blüten kann man eine Ähnlichkeit erkennen. Sie erscheinen, genau wie bei den Heidekrautgewächsen, als kleine weiße Glöckchen. Allerdings wachsen sie nicht an langen, schmalen, aufrechten Rispen, sondern traubenartig, sind größer und hängen nach unten. Der Bodenanspruch ist der gleiche wie beim Heidekraut, denn auch sie lieben kalkarmen, sauren Boden, idealerweise vermengt mit Torf.
Aus den Blüten bilden sich zunächst weiße runde Früchte, die nach und nach ins Rötliche übergehen, bis sie tief scharlachrot sind. Obwohl Preiselbeerpflanzen natürlich auch kulinarisch genutzt werden, finden sie ihre Bestimmung in den meisten Gärtnereien vorwiegend in Schalen und Balkonkästen zur Herbst- und Winterbepflanzung. Da sie ihr Laub in der kalten Jahreszeit nicht verlieren und zudem noch mit den auffälligen Beeren punkten, werden sie gerne mit anderen winterfesten Stauden kombiniert. Positiv ist zudem, dass absolut keine Gefahr besteht, sollten Kleinkinder an den dekorativen Früchten naschen, im Gegensatz zu manch anderem Zierstrauch, dessen Beeren giftig sind. Die heimischen Vögel schätzen die Preiselbeeren ebenfalls und laben sich freudig an den roten Früchten, besonders wenn bereits Schnee liegt und das Nahrungsangebot für unsere gefiederten Freunde eingeschränkt ist.
Preiselbeersträucher werden bis zu 40 cm hoch, sind ausdauernd und sehr frostresistent. Die ledrigen, glänzenden Blätter haben eine Ovalform und stehen wechselständig am Stängel. Zur Spitze hin treiben im Sommer die Blüten aus. Sich unter der Erde ausbreitende Triebe können zur Vermehrung genommen werden.
Die reifen Beeren schmecken roh recht herb, deshalb werden sie bevorzugt zu Kompott, Marmelade oder Saft verarbeitet. Am bekanntesten ist wohl der Preiselbeerkompott als Zugabe zu Rehbraten oder zu gebackenem Camembert. Die Früchte enthalten sehr viel Vitamin C, daneben aber auch die Vitamine A, B1, B2 und B3 sowie die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphat. Preiselbeeren haben sich aber auch als alternatives Heilmittel einen Namen gemacht. So sollen die Beeren bei Harnwegsinfektionen wahre Wunder wirken und mehr noch, bei regelmäßigem Verzehr sämtlichen Erkrankungen am Blasentrakt vorbeugen.