Der Winter hat in unserem Land Einzug gehalten. Bäume, Sträucher und Dächer sind mit einer weißen Schicht überzogen. Die Kinder hatten sicher bereits ihren Spaß beim Schlittenfahren und so mancher Schneemann wurde von eifrigen Händen zum Leben erweckt. An die Kälte müssen wir uns allerdings erst noch gewöhnen, genauso wie an die glatten Straßen.
Die Natur reagiert auf den Wintereinbruch auf ihre eigene Art und Weise. Sie folgt einfach ihrem ganz natürlichen, alljährlich wieder kehrenden Kreislauf. Die Pflanzen hatten sich in weiser Voraussicht bereits seit Wochen auf die kalte Jahreszeit vorbereitet. Die Laubbäume warfen ihre Blätter rechtzeitig ab und lagerten ihr Chlorophyll im Holz ein. Somit haben sie ohne Laub nur noch eine geringe Gesamtverdunstungsfläche. Durch den Bodenfrost im Winter können die Bäume nicht genug Wasser aufnehmen und müssten verdursten, würden sie noch ihr Laub tragen. Mit kahlen Ästen befinden sie sich jedoch sozusagen auf Sparflamme. Oberirdische Pflanzenteile der Stauden wurden braun oder zogen sich ganz ein und nur wenige ganz Tapfere trotzen Eis und Kälte. Allen heimischen Gewächsen dürfte der Wintereinbruch wenig ausmachen und die Wärme liebenden „Südländer“ sollten mittlerweile ihr Winterquartier bezogen haben, ansonsten haben sie in unseren Gefilden keine Chance.

Die vom Himmel tanzenden Schneeflocken legen sich wie eine Schutzschicht über die Pflanzen. Besonders Pulverschnee wirkt wie eine gut funktionierende Isolierung. Die herab fallenden einzelnen Schneekristalle häufeln sich nur locker übereinander, so dass noch genug mit Luft gefüllte Hohlräume verbleiben. Schnee kann man wirklich als wärmende Decke bezeichnen. Auch der Igel und zahlreiche andere Tiere profitieren in ihrem Winterversteck davon, wenn über einer dicken Mulchschicht noch zusätzlich Schnee dafür sorgt, dass die Kälte nicht gar so tief eindringen kann. Viel ungünstiger für die Flora und die Fauna ist trockene Kälte ohne Schnee. Dann sind sie alle den kalten Winden schutzlos ausgeliefert.
Meint es Frau Holle allerdings gar zu gut, besteht für Bäume und Sträucher die Gefahr, dass Äste wegen der schweren Last abbrechen. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, die weiße Pracht rechtzeitig abzuschütteln. Aber bitte vorsichtig, damit die Gewächse nicht trotzdem beschädigt werden, obwohl man ihnen eigentlich was Gutes tun wollte. Auf eventuell vorhandene Eiszapfen ist ebenfalls zu achten, denn sie können den „Schüttler“ ernsthaft verletzen. Tujas und Buchsbäume verformen sich arg, wenn sie von schwerem Schnee zusammen gedrückt werden und manchmal finden sie nicht in ihre alte Form zurück. Der Belag kann noch zusätzlich recht gewichtig werden, wenn es tagsüber taut und nachts wieder gefriert.
Die weiße Winterwunderlandschaft stimmt uns schon mal auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein. Denn wer träumt nicht von einer „weißen Weihnacht“?