Jetzt bis Ende Oktober ist der ideale Zeitpunkt, um Zwiebeln zu stecken. Für manchen klingt das sicher recht ungewöhnlich, bringt man doch normalerweise Speisesteckzwiebeln im Frühjahr zum Austreiben. Wintersteckzwiebel unterliegen einem anderen Wachstumsrhythmus. Sie wollen im September bzw. im Oktober in die Erde. Das hat den großen Vorteil, dass man bereits Ende Mai frische Zwiebeln ernten kann, während die im Frühjahr gesteckten frühestens Ende Juli soweit sind, dass man sie essen kann.
Wer Zwiebeln mag, sollte auf diese zusätzliche Erntemöglichkeit keinesfalls verzichten. Mittlerweile sind sowieso wieder Beete frei, die über den Winter brach liegen würden. Keinesfalls sollte der selbe Platz gewählt werden, auf dem die Sommerzwiebeln standen, damit keine Mehlkrankheiten oder Wurzelfäulnisse das Wachstum gefährden. Dieses Risiko steigt nämlich enorm, wenn an einer Stelle erneut Zwiebeln angebaut werden. Als Fruchtfolge für Zwiebelbeete eignen sich eher Schwachzehrer wie Erbsen, Bohnen oder Kräuter. Zwiebel wachsen besonders gut, wenn Gemüse auf dem betreffenden Beet stand, in das vorher gut Kompost eingearbeitet wurde. Wenn nicht, kann man jetzt noch etwas Kompost unterhacken. Aber bitte nicht übertreiben, denn Zwiebel gehören zu den Mittelzehrern. Wintersteckzwiebeln sollte man auch etwas tiefer setzen, als ihre Sommerkollegen und komplett mit Erde bedecken.
Zwiebel, die sich für den Winteranbau eignen, sind entsprechend gekennzeichnet und auch teurer als Zwiebeln für den Frühjahrsanbau. Sie sind extra so gezüchtet, dass sie mit weniger Stunden Licht am Tage auskommen. Eine normale Zwiebel hätte schon gerne 12 Stunden Helligkeit am Tag. Damit kann man ihr im Winter leider nicht dienen. Temperaturen bis minus 10 Grad sind für die Winterzwiebeln absolut kein Problem. Wird es kälter, ist es sinnvoll, sie etwas abzudecken, mit Tannenzweigen oder kurzfristig mit einem Vlies. Ausreichend feucht ist es über die kalten Monate meist von alleine, wenn nicht, sollte man zwischendurch mal gießen. Ein Platz, an dem die Zwiebelchen im neuen Jahr die ersten wärmenden Strahlen prima genießen können, also eine voll sonnige Stelle, sorgt dafür, dass sie im ganz zeitigen Frühjahr noch mal richtig Gas geben, was das Wachstum betrifft.
Winterzwiebel gibt es sogar in verschiedenen Sorten. Außer der gelben Zwiebel, wie man sie eigentlich kennt, gibt es noch die weiße mit milder Schärfe und die rote, die einen sehr intensiven Geschmack hat. Übrigens, Knoblauch kann man auch schon im Herbst anpflanzen!