Wolfsmilch, die Staude des Jahres 2013

Veröffentlicht am 06.11.2012 in Allgemein

Der Bund der deutschen Staudengärtner hat sich auf die Wolfsmilch als Staude des Jahres 2013 geeinigt. Als stichhaltigen Grund nannten die Verantwortlichen die Vielfalt dieses Staudengewächses, schließlich ist die Wolfsmilch weltweit mit nahezu 2200 Arten vertreten. 40 davon sind in Mitteleuropa zu finden. Die lateinische Bezeichnung „Euphorbia“ hängt mit dem Leibarzt eines mauretanischen Königs zusammen, der Euphorbos hieß. Der deutsche Name resultiert aus dem weißen Pflanzensaft, der wie Kuhmilch aussieht. In Verbindung mit dem beißenden Geschmack des Saftes entstand der Begriff Wolfsmilch. Der früher geläufige Name „Wolfskrautmilch“ ist für das Gewächs eigentlich viel treffender.

Die toxischen Stoffe der Wolfsmilch

Die weiße Wolfsmilch enthält gefährliche Giftstoffe. Kleine Kinder sollten deshalb Wolfsmilchgewächsen besser fernbleiben. Der Genuss des giftigen Saftes verursacht Magenbeschwerden, Erbrechen und Durchfall. Bei großen Mengen kann es zu Lähmungserscheinungen und schweren Kreislaufproblemen kommen. Die menschliche Haut reagiert ebenfalls indem sie Blasen bildet. Besonders unangenehm wird ein direkter Kontakt mit dem Auge. Der Milchsaft schützt die Pflanzen vor Schädlingsbefall und Abfraß. Für kein Tier stellt die Wolfsmilch eine schmackhafte Nahrung dar, von den toxischen Inhaltsstoffen ganz zu schweigen. Auf Wolfsmilchgewächsen treten deshalb garantiert keine Blattläuse oder andere saugenden Insekten auf. Der Pflanzensaft schützt die Pflanze aber auch vor Keimen. Da die Flüssigkeit in den Stängeln und Blättern unter Druck steht, tritt sie schon bei der kleinsten Verletzung nach außen. Da sie an der Luft auch noch schnell gerinnt, ist jede Wunde an der Pflanze innerhalb kürzester Zeit wieder dicht verschlossen.

Die Vielfalt der Wolfsmilchgewächse

Auf der Wiese, vor allem an Wegrändern und Böschungen, gedeiht die Zypressen-Wolfsmilch, die mit 20 cm, seltener bis zu 50 cm, verhältnismäßig niedrig bleibt. Ihre schmalen Blätter, die an Tannennadeln erinnern, besitzen eine grün-bläuliche Farbe. Die Blüten erscheinen in einem leuchtenden Gelb, das leicht ins Grüne wechselt. Die Garten-Wolfsmilch, die als Unkraut überall aufgehen kann, ist keine Staude, sondern eine bis zu 20 cm hoch wachsende, einjährige Pflanze. Es scheint, dass alle Wolfsmilchgewächse sehr lange blühen. In Wahrheit sind die farbigen Pflanzenteile gar keine Blüten, denn es handelt sich um Hochblätter, die die eigentlichen Blüten umschließen. Sie locken die Insekten an. Die meisten Wolfsmilchgewächse sind mit gelben Hochblättern ausgestattet, es gibt aber auch orangefarbene und rote Arten. Jede dieser Scheinblüten besteht aus einer weiblichen Blüte und aus etwa fünf männlichen Blütengruppen.

Wolfsmilch für den Garten

Als Pflanzen für den Schmuckgarten werden eher die hochwachsenden Sorten verwendet. Die Standortbedingungen können nach Art vollkommen unterschiedlich sein. So bevorzugt die 1 m hoch wachsende Sumpf-Wolfsmilch einen feuchten Boden, während die bis zu 150 cm hoch ragende Mittelmeer-Wolfsmilch nur auf durchlässigem, mit Sand vermischtem Erdreich gut gedeiht. Was alle Wolfsmilchgewächse gemeinsam haben, ist ihre Vorliebe für kalkreiche Standorte. Der Kreuzblättrigen Wolfsmilch eilt der Ruf voraus, Wühlmäuse zu verjagen. Sie erreicht eine Wuchshöhe bis zu 1 m. Die ungestielten Blätter wachsen alle direkt aus dem bis zu 2 cm dicken Stängel. Sie werden bis zu 15 cm lang und besitzen einen hellen Mittelnerv. Es befinden sich immer vier Blätter auf einer Ebene, wobei sich jeweils zwei Blätter exakt gegenüberstehen. Gemeinsam bilden sie ein Kreuz, so wie es der Name besagt. Nach oben hin sind die Blätter kürzer, dafür aber meist auch etwas breiter, sie wechseln somit in eine Dreiecksform. Die Wirksamkeit gegen Wühlmäuse und Maulwürfe lässt sich leider nicht bestätigen. Dafür bleibt die Pflanze aber das ganze Jahr über grün.