Winterfütterung der Vögel

Veröffentlicht am 22.12.2010 in Allgemein, Tiere im Garten

Beim Thema Winterfütterung der heimischen Vögel scheiden sich die Geister. Ohne Frage ist die natürliche Variante die allerbeste. Dazu muss ein Anwesen allerdings vogeltauglich ausgestattet sein. Ein Garten, der nur aus Rasen und ein paar Buchsbäumen besteht, gehört auf jeden Fall nicht dazu. Beliebt bei allen Vögeln, die im Winter bei uns bleiben, sind heimische Sträucher, die Beeren im Angebot haben. Dazu gehören Holunder, Weißdorn, Vogelbeere, Berberitze, Feuerdorn, um einige zu nennen. Von den Hagebutten, die jetzt noch an den Wildrosen hängen, wird ebenfalls gerne genascht. Weitere Futterlieferanten sind alle Doldenblütler, wie zum Beispiel Disteln, aber natürlich nur, wenn die trockenen Stängel noch nicht entsorgt sind. In ihnen stecken noch jede Menge Samenkörner. Hilfreich ist auch aufgeschichtetes Laub. Wenn kein Schnee liegt und der Frost nicht gar so arg ist, können die Vögel darin scharren und werden sogar den einen oder anderen Wurm finden. Mit viel Glück sind sogar Spinnen oder andere Insekten zu ergattern. Sonnenblumenköpfe mit ausgebildeten Samen, die rechtzeitig entfernt wurden, können jetzt an einem trocken Platz ausgelegt oder unter einem Vordach aufgehängt werden. Im Herbst, als es noch genug Nahrung für die Vögel gab, wären sie zum Verzehr einfach zu schade gewesen. Jetzt, wenn Schnee liegt, haben sie einen weitaus größeren Nutzen für die Vögel.

Manche Tierschützer vertreten die Meinung, dass überhaupt nicht zugefüttert werden sollte, weil die bedrohten Vogelarten sowieso nicht an Futterplätzen anzutreffen sind. Die restlichen Vögel schlagen sich schon durch oder es greift die natürliche Auslese. In mehr ländlichen Gebieten werden die Piepmätze wirklich nicht gar zu sehr auf Zufütterung angewiesen sein. In Stadtgebieten, wo es an natürlichen Nahrungsangeboten im Winter stark mangelt, sieht es allerdings anders aus. Wer unseren gefiederten Freunden was Gutes tun will, sollte jedoch ein paar Dinge beachten.

Herkömmliche Vogelhäuser sehen zum Teil optisch sehr schön aus, müssen aber regelmäßig gereinigt werden. Damit ist nicht nur einmal im Jahr gemeint, sondern täglich mit heißem Wasser. Da die Vögel auf dem Futter herum hüpfen, verschmutzen sie es leider auch mit Kot. So werden Krankheitserreger übertragen. Viel bequemer in der Handhabung ist deshalb ein Futtersilo, in dem das Futter nachrutscht. Meisenknödel können zwar auch nicht mit Vogelkot beschmutzt werden, bergen aber mit ihrem Nylonnetz eine andere Gefahr. Vögel können sich mit den Füßen darin verheddern, kommen nicht mehr los und müssen verenden. Deshalb Meisenknödel lieber auspacken, aufspießen und mit einem Faden aufhängen. Dass ein Futterplatz so angebracht ist, dass er für Katzen unerreichbar ist, dürfte wohl selbstverständlich sein, ebenso die Empfehlung, keine Speisereste zu füttern. Das Salz in unserer Nahrung bekommt den Vögeln überhaupt nicht. Artgerechtes Futter gibt es in großer Auswahl zu kaufen, idealerweise gut gemischt, damit für jede Vogelart was Passendes dabei ist. Amseln bevorzugen Äpfel und Haferflocken, die Blaumeisen Meisenringe oder Meisenknödel mit vielen Sonnenblumenkernen, der Buchfink Hanf, der Distelfink Staudensamen, das Rotkehlchen Haferflocken und Erdnüsse und der Sperling ist ein Allesfresser.

Die Frage, ob erst gefüttert werden soll, wenn Schnee liegt oder ob die Fütterung bereits vorher stattfinden soll, damit die Vögel wissen, wo genau sich der gedeckte Tisch befindet, ist ebenfalls nicht einheitlich geklärt. Deshalb macht es am besten jeder so, wie er es persönlich für richtig empfindet!

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