Vogel des Jahres 2013: Die Bekassine

Veröffentlicht am 29.10.2012 in Allgemein

Der für das Jahr 2013 nominierte Vogel wird sich normalerweise in keinem Hausgarten einfinden, denn sein bevorzugtes Territorium sind Moore und Feuchtwiesen. Die Bekassine, die zur Familie der Schnepfenvögel zählt, wurde vom Naturschutzbund Deutschland für das kommende Jahr zum Vogel des Jahres auserwählt. Weil der Lebensraum für diese Vogelart in unserem Land immer mehr verschwand, sind auch die Bestände der Bekassine stark zurückgegangen. Intensive Landbewirtschaftung und das Trockenlegen von Feuchtgebieten waren die hauptsächlichen Ursachen. Besonders in den 80-er Jahren gab es deshalb immer weniger Bekassine, so dass die Vögel mittlerweile auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen.
Seit der Naturschutzbund mit Hilfe von aufgestauten Gräben für die Bekassine neue Lebensräume schuf, bleibt die Population nahezu stabil. In manchen Gebieten haben sich die Bestände sogar leicht erhöht. Die Vögel sind auf Wasser angewiesen, denn sie suchen im schlammigen Untergrund nach Würmern, Larven und kleinen Krebstierchen. Nur wenn sich unter dem Wasser eine lockere Humusschicht befindet, stoßen die Bekassine auch tatsächlich auf Nahrung.

Bekassine besitzen einen nicht ganz 30 cm langen Körper mit einem auffallend langen Schnabel, mit dem sie bei der Nahrungssuche den nassen Boden hervorragend durchstochern können. Die Sumpfschnepfenart besitzt ein braunes Federkleid, das mit weißen Streifen durchsetzt ist. Das Bauchgefieder bleibt zumeist komplett weiß oder zumindest hellbraun. Eine flache Bodenmulde, die zur Tarnung mit Pflanzen umgeben ist, dient als Nistplatz.

Im Volksmund wird der Vogel häufig als Himmelsziege bezeichnet. Das für die Bekassine typische Geräusch stammt jedoch nicht von Lautäußerungen. Vielmehr sind es die Schwanzfedern, die während eines Sturzfluges durch Schwingungen ein Geräusch von sich geben, das dem Meckern einer Ziege ähnelt. Der Gesang der Vögel ist vor allem während der Brutzeit hörbar.

Über die kalten Monate ziehen die Bekassine in wärmere Länder. Die Überwinterungsregionen der Bekassine befinden sich vor allem in Spanien, Portugal und Frankreich. Vereinzelt überwintern Bekassine auch am Bodensee.