Ohrwurmhäuschen selber bauen

Leider greifen immer noch viele Hobby-Gärtner zur Giftspritze, wenn die Schädlinge überhand nehmen. Für einen echten Naturliebhaber sollte es allerdings selbstverständlich sein, darauf weitestgehend zu verzichten und besser auf die natürliche Schädlingsbekämpfung zu setzen.

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Blattläuse sind lästig, ohne Frage, und gerade jetzt in der Hitze fühlen sie sich besonders wohl und vermehren sich explosionsartig. Sie sitzen bevorzugt auf jungen Trieben, Knospen und unter den Blättern, wo sie den Saft aus den Pflanzen saugen. Derart geschwächt verkümmern die Knospen und die Blätter kräuseln sich oder rollen sich ein. Besonders die Rosen haben darunter zu leiden.

Ein kräftiger Wasserstrahl schafft bei geringem Befall Abhilfe. Schmierseifenlösung aufsprühen, einwirken lassen und dann mit Wasser abspritzen, hilft auch, aber noch besser ist es, schon rechtzeitig für die Präsenz von natürlichen Feinden zu sorgen. Dazu zählen vorwiegend unsere Vögel, der Marienkäfer samt seiner Larven und auch der Ohrwurm. Ohne großen Aufwand kann man ihm Unterschlupf bieten, damit er sich an den betroffenen Pflanzen aufhält und dort seinen Hunger stillt.

Es geht nicht darum, dem Ohrwurm eine Bleibe für seine Kinderstube zu bieten, denn die Eier werden in unterirdische Röhren im Boden gelegt. Da der Ohrwurm nachtaktiv ist, braucht er im Sommer für tagsüber ein schattiges Versteck. Dafür sind Tontöpfe wunderbar geeignet. Man sieht solche Töpfe mit der Öffnung nach unten auch oft in Obstbäumen hängen. Dort erfüllen sie den gleichen Zweck.

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Man braucht einen Tontopf, Heu, Stroh oder Holzwolle und dazu Draht. Das eine Ende des Drahtes mittig um ein Bündel der Füllung wickeln und das andere Ende von der Innenseite des Topfes durch das Loch fädeln. Das Füllmaterial, das nicht gar so üppig sein darf, damit es nicht gar so gepresst im Topf hängt, von außen mit dem Draht hochziehen bis zur Öffnung. Dieses Ende des Drahtes kann dann um den Rosenstock geschlungen werden. Oder man nimmt einen Übertopf ohne Loch, der schmal und hoch ist. Den füllt man ebenfalls mit der Füllung und stülpt ihn über einen Stock, der unterhalb des Rosenstockes im Boden steckt. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Topf und/oder das Füllmaterial direkte Verbindung mit der Pflanze hat, damit die Ohrwürmer leicht in den Topf klettern können. Dieses Ohrwurmhäuschen sollte besser nicht in der prallen Sonne hängen, damit es darin so kühl wie möglich bleibt.

Die gebotenen Behausungen werden gerne angenommen, um am Tage darin zu schlafen. Wenn die Dämmerung einsetzt, ist der Weg zur Beute nicht weit. Ein ausgewachsener Ohrwurm verspeist in einer Nacht bis zu 120 Blattläuse und das ist in der Tat eine ganze Menge!

Die Vitaminbombe Johannisbeere

Egal, ob in schwarz, rot oder weiß, Johannisbeeren haben es in sich. Alle Vitamine sowie Mineralstoffe und Spurenelemente sind enthalten. Besonders erwähnenswert sind dabei die hohen Anteile an Vitamin C, Kalium, Calcium und Eisen. Die Schwarze Johannisbeere ist dabei der absolute Top-Lieferant. Ihre roten und weißen Artgenossinnen hinken, was die Inhaltsstoffe betrifft, etwas hinterher, sind aber trotzdem für eine gesunde Ernährung absolut empfehlenswert.

Am besten schmecken die Beeren natürlich frisch vom Strauch. Da sie sich dort recht lange halten, kann man sie getrost nach und nach ernten. Die Frucht bekam ihren Namen, weil um den Johannistag am 24. Juni die ersten Beeren reif sind. Die Verwendung ist recht vielseitig: Saft, Marmelade, Gelee, Kuchen oder einfach ins Müsli oder in Naturjoghurt einrühren. Wer dann immer noch Beeren übrig hat, kann sie einfrieren. „Die Vitaminbombe Johannisbeere“ weiterlesen

Liebstöckel (Maggikraut), die außergewöhnliche Würze

Weil der Duft und der Geschmack dieses Krautes dem bekannten Würzmittel Maggi sehr ähnelt, bekam es umgangssprachlich den Namen Maggikraut. Ich persönlich würze meine Suppen nur noch mit Liebstöckel, also vollkommen naturbelassen und muss nicht mehr auf das Fertigprodukt, das Geschmacksverstärker, Glutamat und Salz beinhaltet, zurückgreifen. Damit ich auch im Winter versorgt bin, schneide ich mir im Spätsommer Portionen zurecht, die ich in kleinen Tiefkühltüten einfriere. Liebstöckel kann natürlich auch getrocknet werden, aber es büßt dann von seinem Aroma ein.

Nicht nur Suppen, sondern auch Salaten, Eintöpfen und Fleisch- und Fischspeisen verleiht der Liebstöckel seinen einzigartigen Geschmack. Damit gewürzt, kann auf Salz ganz oder zumindest größtenteils verzichtet werden, was besonders für Hypertonie-Erkrankte von Bedeutung ist. Hildegard von Bingen verabreichte bei Ödemen Liebstöckel. Er unterstützt somit nicht nur eine salzarme Kost, sondern wirkt sogar aktiv bei der Entwässerung des Körpers mit. In der traditionellen Heilkunde wurden allerdings vorwiegend die zermahlenen Wurzeln und die Samen eingesetzt. Das Kraut hat jedoch die gleichen Inhaltsstoffe. Dies sind vorwiegend ätherische Öle, die für den kräftigen Geruch der Pflanze verantwortlich sind. Sie fördern auch die Produktion von Magensäften, was sich positiv auf die Verdauung auswirkt. Deshalb auch die Verwendung als Likör und als Magenbitter. „Liebstöckel (Maggikraut), die außergewöhnliche Würze“ weiterlesen

Taglilie

Wie der Name schon sagt, halten die Blüten der Taglilie tatsächlich nur einen Tag. Dafür sorgt sie aber für ständigen Nachschub und das über mehrere Wochen. Die Blüten dieser winterfesten Prachtstaude erinnern tatsächlich an Lilien. Da Lilien aber Zwiebelgewächse sind, besteht keine Artenverwandtschaft. Die Heimat der Pflanze ist in Fernost, wo ihre Blüte als nahrhafte und schmackhafte Delikatesse gilt. Ja, wirklich, Taglilien kann man essen. Auch die jungen Schösslinge, blanchiert und gewürzt, schmecken köstlich. Die Wurzeln und Rhizome finden in der traditionellen chinesischen Medizin Verwendung und mit getrockneten Taglilienblättern werden in einigen chinesisschen Provinzen Dächer bedeckt. Somit ist diese Staude nicht nur eine bezaubernde Blume, sondern durchaus auch eine Nutzpflanze.

Mittlerweile gibt es die Taglilie in allen nur erdenklichen Farbschattierungen und in verschiedenen Wuchshöhen. Die frühblühende Gruppe wird von einem halben bis zu einem Meter hoch. Ende Juni bis zum September blühen die Großblumigen, die sogar stattliche 1,20 m erreichen. Dann gibt es noch die Minatur-Taglilien, die zwischen 40 cm und 70 cm hoch wachsen. „Taglilie“ weiterlesen

Der Tigerschnegel, die besondere Schnecke

In der Vergangenheit probierte ich schon vieles gegen die fast jährliche Schneckenplage aus. Der Tipp mit der Bierfalle funktioniert wirklich. Nur hat man den Eindruck, dass es sich in der gesamten Nachbarschaft herumspricht, wenn ich Schalen mit dem leckeren Gerstensaft aufstelle. Die Population nahm eher zu, statt ab. Ich griff sogar schon zur Gartenschere, nachdem die Schnecken mal wieder ein Beet frisch ausgesetzter Salatpflanzen zunichte gemacht hatten. Mit Taschenlampe ausgestattet, vollzog ich zur nächtlichen Zeit die Exekution. Eigentlich gönnt man ja jedem Lebewesen seinen Platz in der Natur und man will gar nicht zum Mörder werden. Denn: Gibt es wirklich ein Karma? Muss man das nächste Leben vielleicht sogar im Körper einer Schnecke verbringen? Diese Gedanken kamen mir mal bei einer nächtlichen Meucheltour. Aber wenn sie mich doch gar so ärgern!!!!! „Der Tigerschnegel, die besondere Schnecke“ weiterlesen

Die Winkelspinne (Tegenaria)

Bei etlichen Lesern werden sie Ekel hervorrufen und doch nehmen die Spinnen als Feinde der Gartenschädlinge den obersten Rang ein. Allein schon deshalb lohnt es sich, dafür zu sorgen, dass sie in unserem Garten heimisch werden und sich dort wohl fühlen.

Um Vorurteile abzubauen und auf die achtbeinigen Helfer aufmerksam zu machen, wird seit ein paar Jahren von der Arachnologischen Gesellschaft die Spinne des Jahres gewählt. Im Jahr 2008 bekam die Große Winkelspinne aus der Familie der Trichterspinnen diese Auszeichnung. Außer ihr gibt es bei uns noch andere Winkelspinnenarten, so z. B. die Mauerwinkelspinne, die Hauswinkelspinne oder die Feldwinkelspinne. „Die Winkelspinne (Tegenaria)“ weiterlesen

Die majestätische Lilie

Wahre Schönheiten sind sie, die Lilien, die zur Zeit ihre prachtvollen Blütenkelche öffnen. In der Farbe weiß werden sie mit dem Licht assoziiert. Sind es deshalb Bestattungsblumen? Zeigt die Lilie dem Verstorbenen den Weg zum Licht? Wer weiß!

Die Bourbonen Lilie, das Königssymbol, das auf vielen Wappen zu finden ist, stellt eine stilisierte Iris (Schwertlilie) dar und keine normale Lilie. Die Betonung sollte vielleicht wirklich auf dem Wort „Schwert“ liegen!? (Nur so ein Gedanke nebenbei.)

Der Urtyp der Lilien ist die weiße Madonnenlilie. Sie steht für Reinheit, Keuschheit und Jungfräulichkeit, daher der Name. Und aus diesem Grund ist sie auf vielen Marienbildern zu sehen. Der einzige Kontrast zu den reinweißen Blütenkelchen sind die goldgelben Staubgefäße. An einem bis zu 120 cm hoch wachsenden Stängel bilden sich traubenartig angeordnet bis zu 12  Blütenkelche. Madonnenlilien haben noch den typischen Lilienduft, den die neuen Züchtungen in dieser Intensität nicht mehr aufweisen. Das grüne Laub, das direkt aus dem glatten Stängel wächst, ist ca. 8 cm lang und 2 cm breit. Die einzelnen Blätter bilden sich spindelartig um den Blütenstiel. Bei hoch wachsenden Lilien macht es Sinn, mit einer Pflanzenstütze vorzubeugen, damit die Blütenpracht im Wind nicht abknickt. „Die majestätische Lilie“ weiterlesen

Bodenverbesserung durch den eigenen Kompost

Pflanzen entziehen dem Boden wichtige Nährstoffe. Somit gehört es zu den Aufgaben des Gartenbesitzers für Nachschub zu sorgen. Den Gartenboden mit frischem Humus anzureichern ist mit selbst hergestelltem Kompost am billigsten. Oder anders ausgedrückt: „Was uns die Erde gab und was nicht zur Ernährung diente, wird der Erde über die Kompostierung wieder zurück gegeben.“ Ein ewig währender Kreislauf. Damit das Projekt „Komposthaufen“ auch gelingt, sind einige Regeln zu beachten: „Bodenverbesserung durch den eigenen Kompost“ weiterlesen

Öffentliche Kräutergärten im Altmühltal

Bayern ist das Lieblingsurlaubsland der Deutschen. Dazu gehören aber nicht nur die Alpen mit dem gesamten Alpenvorland, auch das Altmühltal ist allemal einen Urlaub wert, besonders für die, die gerne wandern und Rad fahren. Für alle Wasserliebhaber ist ebenfalls gesorgt. Mit der Idee, durch eine Überleitung von Altmühl- und Donauwasser das Fränkische Seenland zu schaffen, wurde aus dem ehemaligen „Armenhaus Westmittelfrankens“ eines der attraktivsten Touristikzentren Bayerns. Der Altmühlsee, der Kleine und der Große Brombachsee, der Igelsbachsee sowie der Rothsee laden alle Wasserratten zum Baden ein.

Viele Sehenswürdigkeiten und interessante Ausflugsziele gibt es noch zusätzlich, unter anderem zwei der herrlichsten Kräutergärten, die ich jemals sah.

Hofgarten Ansbach

Im Hofgarten nahe der Ansbacher Residenz, in dem ein Denkmal an Kaspar Hauser erinnert, der 1833 dort ermordet wurde, werden alle Gäste mit üppiger Blütenpracht begrüßt. Die traumhafte Orangerie beherbergt Zitronen-, Pomeranzen-, Oliven-, Pistazien-, Lorbeer- sowie Erdbeerbäume, die im Sommer im Freien stehen. In Erinnerung an den Botaniker Leonhart Fuchs, von dem die Fuchsie ihren Namen hat, legte man anlässlich seines 500. Geburtstags einen historischen Kräutergarten an. Jede der zahlreichen Kräuterpflanzen ist mit einem Steckschild versehen, auf dem der botanische sowie der geläufige Name vermerkt ist. Dazu ist noch in altdeutscher Sprache jeweils die entsprechende Wirkungsweise festgehalten, die manchmal recht amüsant klingt. So steht zum Beispiel beim Schnittlauch „Er reytzt zur Unkeuschheyt.“

Weitere Informationen zum Hofgarten Ansbach gibt es hier.

Burg Pappenheim

Mit dem Ausspruch in Schillers Wallenstein „Daran erkenne ich meine Pappenheimer!“, der ursprünglich sehr positiv gemeint war, ging die Stadt in die Annalen ein. Die Burg der Grafschaft Pappenheim bietet neben mittelalterlichem Ambiente, Folterkammer inklusive, ebenfalls einen sehenswerten Wildpflanzen- und einen Kräutergarten. Es werden mehr als 1300 heimische Gewächse und über 750 Kräuterarten in einer urwüchsigen Umgebung gezeigt.  Bei dieser Menge muss man sich wirklich sehr viel Zeit nehmen, um in diesem weitläufigen Gelände, das zum Teil terrassenartig angeordnet ist, alle zu bewundern. Jede einzelne Pflanze ist mit ihrem Namen gekennzeichnet. Empfehlenswert ist auch noch das Natur- und Jagdmuseum, das sich ebenfalls auf dem Gelände der Burg Pappenheim befindet. Die Ausstellung zeigt alle heimischen Tierarten, von denen auch noch ihre typischen Stimmen (Gepieps, Gezwitscher, Geschnatter, Geröhre usw.) gehört werden können sowie Pilze, Moose und Holzarten.

Hier noch 2 Seiten mit weiteren Infos:

Die Ringelblume (Calendula)

Schon alleine Ihr Anblick sorgt für gute Laune. Mit ihren leuchtend gelben bis orangefarbenen Blütenblättern fällt die Ringelblume nicht nur den Bienen angenehm auf. Die aus der Familie der Korbblütler stammende Gartenpflanze erfreut uns von Juni bis Oktober mit ihren, je nach Sorte, einfachen oder auch gefüllten Blüten. Einmal im Garten ausgesät, erscheint sie jedes Jahr wieder aufs Neue. Der ausgeworfene Samen garantiert schon ganz von selbst die Nachkommen. Als einjährige, krautige Pflanze, die ursprünglich aus Südeuropa kommt, wird sie 30 bis 50 cm hoch. Die Blätter, die ohne Stiel direkt aus dem Stängel wachsen, sind samtig behaart und haben die Form einer Lanzenspitze. Die Blüten erreichen einen Durchmesser von bis zu 6 cm. Aus ihnen bildet sich nach der Bestäubung der Samen, der der Pflanze ihren Namen gab. Er ist nämlich ganz leicht zu erkennen, weil er tatsächlich ringelförmig ist und Widerhaken hat. Damit kann er sich in das Fell von Tieren festkrallen, wird mitgetragen und verbreitet. „Die Ringelblume (Calendula)“ weiterlesen