Ohrwurmhäuschen selber bauen

Veröffentlicht am 23.07.2010 in Allgemein, Gartentipps

Leider greifen immer noch viele Hobby-Gärtner zur Giftspritze, wenn die Schädlinge überhand nehmen. Für einen echten Naturliebhaber sollte es allerdings selbstverständlich sein, darauf weitestgehend zu verzichten und besser auf die natürliche Schädlingsbekämpfung zu setzen.

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Blattläuse sind lästig, ohne Frage, und gerade jetzt in der Hitze fühlen sie sich besonders wohl und vermehren sich explosionsartig. Sie sitzen bevorzugt auf jungen Trieben, Knospen und unter den Blättern, wo sie den Saft aus den Pflanzen saugen. Derart geschwächt verkümmern die Knospen und die Blätter kräuseln sich oder rollen sich ein. Besonders die Rosen haben darunter zu leiden.

Ein kräftiger Wasserstrahl schafft bei geringem Befall Abhilfe. Schmierseifenlösung aufsprühen, einwirken lassen und dann mit Wasser abspritzen, hilft auch, aber noch besser ist es, schon rechtzeitig für die Präsenz von natürlichen Feinden zu sorgen. Dazu zählen vorwiegend unsere Vögel, der Marienkäfer samt seiner Larven und auch der Ohrwurm. Ohne großen Aufwand kann man ihm Unterschlupf bieten, damit er sich an den betroffenen Pflanzen aufhält und dort seinen Hunger stillt.

Es geht nicht darum, dem Ohrwurm eine Bleibe für seine Kinderstube zu bieten, denn die Eier werden in unterirdische Röhren im Boden gelegt. Da der Ohrwurm nachtaktiv ist, braucht er im Sommer für tagsüber ein schattiges Versteck. Dafür sind Tontöpfe wunderbar geeignet. Man sieht solche Töpfe mit der Öffnung nach unten auch oft in Obstbäumen hängen. Dort erfüllen sie den gleichen Zweck.

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Man braucht einen Tontopf, Heu, Stroh oder Holzwolle und dazu Draht. Das eine Ende des Drahtes mittig um ein Bündel der Füllung wickeln und das andere Ende von der Innenseite des Topfes durch das Loch fädeln. Das Füllmaterial, das nicht gar so üppig sein darf, damit es nicht gar so gepresst im Topf hängt, von außen mit dem Draht hochziehen bis zur Öffnung. Dieses Ende des Drahtes kann dann um den Rosenstock geschlungen werden. Oder man nimmt einen Übertopf ohne Loch, der schmal und hoch ist. Den füllt man ebenfalls mit der Füllung und stülpt ihn über einen Stock, der unterhalb des Rosenstockes im Boden steckt. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Topf und/oder das Füllmaterial direkte Verbindung mit der Pflanze hat, damit die Ohrwürmer leicht in den Topf klettern können. Dieses Ohrwurmhäuschen sollte besser nicht in der prallen Sonne hängen, damit es darin so kühl wie möglich bleibt.

Die gebotenen Behausungen werden gerne angenommen, um am Tage darin zu schlafen. Wenn die Dämmerung einsetzt, ist der Weg zur Beute nicht weit. Ein ausgewachsener Ohrwurm verspeist in einer Nacht bis zu 120 Blattläuse und das ist in der Tat eine ganze Menge!

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