Liebstöckel (Maggikraut), die außergewöhnliche Würze

Veröffentlicht am 15.07.2010 in Allgemein, Kräuter

Weil der Duft und der Geschmack dieses Krautes dem bekannten Würzmittel Maggi sehr ähnelt, bekam es umgangssprachlich den Namen Maggikraut. Ich persönlich würze meine Suppen nur noch mit Liebstöckel, also vollkommen naturbelassen und muss nicht mehr auf das Fertigprodukt, das Geschmacksverstärker, Glutamat und Salz beinhaltet, zurückgreifen. Damit ich auch im Winter versorgt bin, schneide ich mir im Spätsommer Portionen zurecht, die ich in kleinen Tiefkühltüten einfriere. Liebstöckel kann natürlich auch getrocknet werden, aber es büßt dann von seinem Aroma ein.

Nicht nur Suppen, sondern auch Salaten, Eintöpfen und Fleisch- und Fischspeisen verleiht der Liebstöckel seinen einzigartigen Geschmack. Damit gewürzt, kann auf Salz ganz oder zumindest größtenteils verzichtet werden, was besonders für Hypertonie-Erkrankte von Bedeutung ist. Hildegard von Bingen verabreichte bei Ödemen Liebstöckel. Er unterstützt somit nicht nur eine salzarme Kost, sondern wirkt sogar aktiv bei der Entwässerung des Körpers mit. In der traditionellen Heilkunde wurden allerdings vorwiegend die zermahlenen Wurzeln und die Samen eingesetzt. Das Kraut hat jedoch die gleichen Inhaltsstoffe. Dies sind vorwiegend ätherische Öle, die für den kräftigen Geruch der Pflanze verantwortlich sind. Sie fördern auch die Produktion von Magensäften, was sich positiv auf die Verdauung auswirkt. Deshalb auch die Verwendung als Likör und als Magenbitter.

Liebstöckel (Maggikraut)

Dem Liebstöckel sagt man noch eine weitere Eigenschaft zu. Der Name lässt es schon erahnen! Vor allem Männern soll er zu einem glücklichen Liebesleben verhelfen. Als Badezusatz, sagt man, sorgt er für zarte und reine Haut.

Die winterfeste Staude kann sehr alt werden und wächst über 2 m hoch. Die Stängel sind innen hohl und können am Boden einen Durchmesser bis zu 4 cm erreichen. Die Blätter sind glatt und 2- bis 3-fach gefiedert. Meist werden die Stängel vorzeitig zurückgeschnitten, aber ich finde es sehr attraktiv, wenn die als Dolde heranwachsenden gelben Blütenstände bis in den Himmel ragen. Der Samen, der sich aus den Blüten bildet, sät sich alleine aus, so dass im kommenden Jahr kleine Pflanzen aufgehen. Ein Liebstöckelstock kann aber auch geteilt und so vermehrt werden. Ein halbschattiger bis schattiger Platz ist am besten geeignet. Wenn der Boden dann noch nährstoffreich ist und nicht gar zu leicht austrocknet, sind die idealen Bedingungen geschaffen.

Im Herbst wird das Laub braun und geht immer mehr zurück. Die letzten Reste wird man dann im zeitigen Frühjahr entfernen, damit sich die neuen Stängel einfacher ihren Weg ins Freie bahnen können.

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