Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum)

Veröffentlicht am 18.05.2010 in Allgemein, Gartenpflanzen

Kraut der Unsterblichkeit wird die, zur Familie der Kürbisgewächse gehörende, fünfblättrige Pflanze in Asien genannt. Das hat auch seinen Grund: In den Regionen, in denen traditionell Jiaogulan als Tee getrunken wird, soll der Anteil der 100-Jährigen überdurchschnittlich hoch sein.

Dieses Heilkraut hat ähnliche Inhaltsstoffe wie Ginseng und soll zahlreiche, für die Gesundheit positive Eigenschaften haben. Die Anwendung erfolgt vorwiegend als Tee, aufgebrüht mit frischem oder mit getrocknetem Kraut. Ich persönliche esse täglich ein paar Blättchen direkt vom Stock. Jiaogulan schmeckt sehr angenehm, leicht nach Lakritze, und kann auch in den Salat gemischt werden.Ich fühle ich mich in der Tat aktiver und belastbarer. Es ist immer wieder sehr amüsant, wenn ich mein Wundermittelchen vor Besuchern esse und es als „mein Dope“ tituliere. Die entsetzten Blicke, die ich ernte, sind immer wieder köstlich, obwohl ich nach eingehender Erklärung meist gefragt werde, ob ich eventuell noch einen Stock übrig habe.

Jiaogulan - Unsterblichkeitskraut

Jiaogulan wird als frostfeste Pflanze angepriesen. Mir ist eine Überwinterung im Freien jedoch noch nicht einmal geglückt. Da die Vermehrung sehr einfach ist, sorge ich bis zum Herbst für genügend Ablegerpflanzen, die drinnen bleiben und mich auch im Winter mit frischen Blättern versorgen. Aus abgeschnittenen, ca. 15 cm langen Trieben in Wasser gestellt, sprießen nach etwa einer Woche weiße Würzelchen. Die kleinen Pflänzchen können schon recht bald in Erde getopft werden und wachsen dann fleißig weiter.

Als Kletterpflanze ist Jiaogulan für eine Rankhilfe dankbar. Einfach abgeschnittene Äste von einem Strauch mit in den Topf stecken und die Ausläufer umwickeln, macht sich auch optisch recht gut. Alle Standortvarianten probierte ich bereits aus und bin zu dem Schluss gekommen, dass Jiaogulan am besten im Schatten wächst. Dort bleibt das Unsterblichkeitskraut tief grün und die Blätter erreichen eine beachtliche Größe, genügend Wasser vorausgesetzt. Die einzelnen Ranken können durchaus 3-4 Meter lang werden. In der Sonne verblasst Jiaogulan ins Hellgrüne, kräuselt sich ein und die Blätter bleiben winzig. Der Geschmack lässt ebenfalls nach.

Ab August entwickeln sich kleine, unscheinbare weiß-grünliche Blüten, aus denen sich winziger Samen bildet. Da die Vermehrung per Steckling bzw. mit Pflanzenteilung so gut klappt, probierte ich das Aussähen bisher noch nicht aus. Dass das Überwintern bei mir nicht funktioniert, liegt vielleicht auch daran, dass ich Jiaogulan stets in Töpfe oder Kübel setze. Direkt ins Beet gepflanzt und im Winter, nachdem das Kraut eingezogen ist, mit Laub oder Stroh abgedeckt, sind die Chancen auf einen erneuten Austrieb im Frühjahr wahrscheinlich wesentlich höher.